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Ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft: Was sie bedeutet und was du tun kannst

Ganztägige Übelkeit Schwangerschaft ohne erbrechen: Frau geht es nicht gut
© Getty Images/ fizkes

Kommt die Szene, in der sich eine Frau gleich morgens übergeben muss, im Film vor, kann man sich sicher sein: Die ist schwanger! Morgendliche Übelkeit mit Erbrechen ist also ein klassisches Schwangerschaftsanzeichen. Was es für die Schwangerschaft bedeutet, wenn du stattdessen an ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen leidest und was dagegen hilft.

Warum leide ich in der Schwangerschaft unter ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen?

Übelkeit gehört zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und Anzeichen dafür – bis zu 80 Prozent der Frauen leiden darunter. Vielen ist schon ab der 6. bis 8. SSW besonders morgens schlecht. Der irreführend immer "Morgenübelkeit" genannte flaue Magen kann aber genauso abends oder zu einem anderen Tageszeitpunkt auftreten. Die einen müssen sich übergeben, die anderen leiden hingegen möglicherweise unter ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen. Auch wenn du in letzterem Fall nicht fürchten musst, plötzlich kotzen zu müssen, kann es doch sehr belastend sein, wenn einem den ganzen Tag schlecht ist.

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Ganztägige Übelkeit in der Schwangerschaft ohne Erbrechen kann sowohl im rasanten Anstieg der Schwangerschaftshormone als auch in einem niedrigen Blutzuckerspiegel begründet sein. Außerdem haben Forschende erst 2023 die Rolle des Hormons GDF-15 für Schwangerschaftsübelkeit entdeckt.

Kleiner Trost: Auch wenn ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen natürlich echt unangenehm ist – immerhin leidest du mit diesen Symptomen nicht an der gefürchteten Hyperemesis gravidarum, denn diese geht mit starkem Erbrechen einher.

Ist ganztägige Übelkeit in der Schwangerschaft ohne Erbrechen ein gutes Zeichen?

Man kann nicht pauschal sagen, ob ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen ein gutes oder schlechtes Zeichen für deine Schwangerschaft ist. Die Beschwerden sagen nichts über den Zustand deines Kindes aus. Allerdings gibt es tatsächlich Studien, nach denen Frauen, die unter Übelkeit in der Schwangerschaft (mit oder ohne Erbrechen) leiden, statistisch gesehen ein niedrigeres Fehlgeburtsrisiko aufweisen. Wenn dir also den ganzen Tag schlecht ist, weist dies besonders in der sensiblen ersten Zeit darauf hin, dass die Schwangerschaft fortbesteht. So gesehen kann Übelkeit also als gutes Zeichen gelesen werden.

Was hilft gegen ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft?

Die gute Nachricht: Meist ist die schwangerschaftsbedingte Übelkeit mit Eintritt des 2. Trimesters, spätestens mit der 20. SSW vorbei. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Übelkeit die ganze Schwangerschaft über anhält. Eine Reihe von Hausmitteln und ggf. sogar Medikamenten können dir helfen.

Welche Hausmittel helfen bei ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft?

Das kannst du gegen ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft selbst tun:

  • Kleine, dafür häufige Mahlzeiten zu dir nehmen: Empfohlen werden fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag, um einen zu leeren Magen zu vermeiden. Hab dafür am besten immer einen Snack in Reichweite: ob in der Handtasche, in der Schreibtischschublade oder auf dem Nachttisch – eine Packung Trockenfrüchte, Nüsse oder eine Banane sind ideal.
  • Lieber leicht essen: Zu fettige Speisen, die schwer im Magen liegen, machen die Übelkeit meist noch schlimmer. Besser ist eine leichte, bekömmliche Ernährung, die nicht noch zusätzlich belastet.
  • Proteinreich ernähren: Eiweißreiche Mahlzeiten sind leicht verdaulich und sättigend: Joghurt und (fettarmer) Käse werden von den meisten Mamas gut vertragen. Auch Ofenkartoffeln mit Quark oder Gemüsesticks mit Hummus sind in der Regel gut verträglich, ebenso wie Haferflocken, Vollkornprodukte und Hähnchenfleisch.
  • Auf Ingwer setzen: Wissenschaftlich belegt – frisch aufgebrühter Ingwer beruhigt den Magen und regt gleichzeitig deinen Stoffwechsel an. Auch kandierter Ingwer oder Ginger Ale sind toll für zwischendurch. Bei letzterem die Kohlensäure aber lieber rausschütteln, die kann den Magen sonst zusätzlich reizen. Gegen Erbrechen hilft die scharfe Knolle zwar nicht, aber darunter leidest du ja auch nicht.
  • Akupressurarmbänder tragen: Mithilfe von Akupressurarmbändern wird der Akupunkturpunkt P6 (Nei-Kuan-Punkt) aktiviert, sodass es vielen Mamas bereits nach wenigen Minuten besser geht. Wichtig ist, dass du beide Armbänder gleichzeitig trägst.
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Egal, ob du unter Brechreiz leidest oder nicht – weitere Tipps und Hausmittel, die du gegen Übelkeit in der Schwangerschaft ausprobieren kannst, findest du hier:

Welche Medikamente darf ich nehmen, wenn ich in der Schwangerschaft an ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen leide?

Wenn du in deiner Schwangerschaft an besonders schwerer ganztägiger Übelkeit leidest und dir unsere Hausmittel und Tipps nicht helfen, kannst du deine Ärztin bitten, dir Medikamente zu verschreiben. Bewährt haben sich insbesondere Mittel mit Vitamin B6 (Pyridoxin), B12 und B1. Wenn diese Vitaminpräparate nicht helfen, verschreibt man dir möglicherweise Doxylamin in Kombination mit Pyridoxin.

Wichtig: Bitte nicht einfach Magentabletten oder ähnliches einnehmen, diese können gefährlich für dein Baby sein. Ob ein Medikament in der Schwangerschaft erlaubt ist oder nicht, kannst du über Embryotox checken.

Wann muss ich zum Arzt, wenn ich in der Schwangerschaft unter ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen leide?

Wenn du in der Schwangerschaft unter ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen leidest, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge, sondern eine ganz normale Begleiterscheinung. Ärztlich abklären lassen solltest du die Übelkeit allerdings, wenn sie erst nach der 20. SSW auftritt. Es kann sein, dass dann ein Magen-Darm-Infekt, Migräne oder eine Erkrankung der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse dahinterstecken. Auch, wenn dir so schlecht ist, dass du kaum noch etwas essen kannst und Gewicht verlierst, sprich bitte mit deiner Ärztin.

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Gibt ganztägige Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft Hinweise auf das Geschlecht des Babys?

Früher hieß es, Mädchen verursachten eher Übelkeit in der Schwangerschaft als Jungs. Allerdings gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege für diesen Schwangerschaftsmythos. Weitere dieser Ammenmärchen nimmt Hebamme Jana Friedrich im Video auseinander:

Hebamme im Interview: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube Abonniere uns
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Bekomme ich bei ganztägiger Übelkeit ohne Erbrechen in der Schwangerschaft eine Krankschreibung?

Wenn dir in deiner Schwangerschaft den ganzen Tag so schlecht ist, dass du deiner Arbeit nicht oder kaum nachkommen kannst, ist das auf jeden Fall ein Grund, mit deiner Ärztin über eine Krankschreibung zu sprechen. Sie kann dir den gelben Zettel auch dann ausstellen, wenn dein Arbeitgeber noch nichts von deiner Schwangerschaft weiß und die Regelungen aus dem Mutterschutzgesetz daher noch nicht angewandt werden können.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: MeinMed.at, Thieme, Deutsche Apothekerzeitung

Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

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