Vielleicht nur ein paar Tröpfchen, manchmal auch mehr: Wenn in der Schwangerschaft plötzlich der Slip nass ist, macht man sich oft Sorgen – nämlich darum, ob es sich bei der Flüssigkeit um Fruchtwasser oder Urin handelt. Zum Glück gibt es ein paar Anzeichen, an denen du den Unterschied erkennst.
Einmal kräftig gehustet oder etwas zu doll mit dem Kleinkind gehüpft, schon ist es passiert: der Slip ist nass. Kein Grund, sich zu schämen, denn tatsächlich passiert es sehr vielen Frauen in ihrer Schwangerschaft ab und zu mal, dass sie ungewollt etwas Flüssigkeit verlieren. Angenehm ist das natürlich nicht. Vor allem dann nicht, wenn plötzlich die Frage im Raum steht: War das jetzt etwas Fruchtwasser oder doch nur Urin?
Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft, wenn das Baby bereits mit seinem Kopf den Ausgang verschließt, tritt Fruchtwasser (wenn überhaupt) nur noch tröpfchenweise aus. Umso schwerer ist es dann, dieses von ein paar Tropfen Urin zu unterscheiden. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede, auf die du achten kannst.
Fruchtwasser oder Urin: drei leichter zu erkennende Anzeichen
- Der Geruchstest: Der Geruch von Urin ist dir wahrscheinlich bekannt und ziemlich eindeutig. Fruchtwasser riecht im Gegensatz zum leicht beißenden Geruch des Urins eher süßlich bis neutral.
- Der Farbtest: Die Farbe von Urin ist meistens eher gelblich. Fruchtwasser ist klar oder ganz leicht rosa (Achtung: Ist die ausgetretene Flüssigkeit grünlich, wende dich bitte umgehend an deine Hebamme bzw. deinen Arzt oder deine Ärztin!).
- Der Stopptest: Wenn die Flüssigkeit im Strahl und nicht nur tröpfchenweise austritt: Den Urinstrahl kannst du durch Muskelkraft unterbrechen, austretendes Fruchtwasser nicht. Das würde einfach weiterlaufen.
Wenn du dir trotzdem unsicher bist, wende dich bitte jederzeit an deine Hebamme oder Gynäkologin. Sie haben das geschulte Auge, das es in vielen Fällen braucht, um eindeutig sagen zu können, ob es sich um Fruchtwasser oder Urin handelt.
Darüber hinaus sind sie auch erfahrener beim Ablesen von Teststreifen, die man im Handel kaufen kann. Ein unbemerkter Blasensprung kann nämlich für dich und dein Baby gefährlich werden.
Fruchtwasser oder Urin: ein Test bzw. Teststreifen kann Auskunft geben
Mit dem sogenannten Lackmustest kann man den pH-Wert einer Lösung testen, so auch von Fruchtwasser oder Urin. In der Apotheke oder online kannst du dir Lackmuspapier in Streifenform kaufen, das du im Fall der Fälle ganz einfach zu Hause anwenden kannst.
Je nachdem, womit der Lackmusfarbstoff auf den Teststreifen in Berührung kommt, verfärbt sich dieser anders. Mit Hilfe einer Skale für den pH-Wert kannst du diesen dann ablesen. Fruchtwasser hat einen sehr hohen pH-Wert, er liegt bei über 7.
Wenn du unsicher bist, ob es Fruchtwasser oder Urin ist: Bitte wende dich an ExpertInnen!
Auch hier gilt: Bei Unsicherheiten wende dich bitte an deine erfahrene Ärztin oder Hebamme. Sollte es sich tatsächlich um einen (vorzeitigen) Blasensprung handeln, werden sie mit dir zusammen die nächsten Schritte besprechen und du und dein Baby bleiben auf der sicheren Seite.
Fruchtwasser oder Urin: Denk auch an deinen Beckenboden!
Kennst du das? Du gehst zügig eine Treppe rauf oder runter, hüpfst auf einem Trampolin oder tobst ausgiebig mit deinem Kleinkind – und schon tropft ein wenig Flüssigkeit in deinen Slip. Das kann zum Beispiel auch passieren, wenn du sehr dringend auf die Toilette musst: Kurz bevor du sitzt, tropft es schon. Klar, dass du dir als Schwangere Sorgen machst, ob das auch Fruchtwasser sein könnte.
In den meisten Fällen wird es sich aber wohl um Urin handeln, vor allem dann, wenn du gerade schwanger bist oder bereits Kinder hast. Schuld daran ist der Beckenboden, der in der Schwangerschaft und bei der Geburt stark beansprucht wird. Deswegen ist Rückbildungsgymnastik und Beckenbodentraining auch so wichtig. Und es ist nie zu spät, damit noch anzufangen! Teste hier, wie fit dein Beckenboden ist:
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