Die Geburt naht und du möchtest, dass es endlich bald losgeht? Himbeerblättertee soll die Wehen auf sanfte Weise fördern. Klappt das wirklich? Und was genau bewirkt der Tee eigentlich im Körper? Alles Wichtige über Anwendung, Dosierung und Wirkung des Aufgusses.
Auch wenn seine Wirkung bisher nicht wissenschaftlich erwiesen ist, so schwören doch viele Hebammen aufgrund unzähliger positiver Erfahrungen auf die Kraft der Himbeerblätter. Denn besonders zum Ende der Schwangerschaft ist das alte Hausmittel ein Segen für die werdende Mutter – und das ganz ohne Nebenwirkungen fürs Kind.
Hinweis
Trinke Himbeerblättertee am besten nur in Absprache mit deiner Hebamme oder deiner Ärztin. Größere Mengen von drei bis vier Tassen pro Tag solltest du wegen der Wehen auslösenden Eigenschaften nur zum Ende der Schwangerschaft trinken – nicht vor der 34. Woche, am besten sogar erst ab der 36. Schwangerschaftswoche. Auch hier steht dir deine Hebamme mit dem richtigen Rat für den besten Zeitpunkt sowie der optimalen Dosierung zur Seite.
Achtung während der Schwangerschaft: Auch in Teemischungen kann Himbeerblättertee enthalten sein.
Geburtsvorbereitung mit Himbeerblättertee
Die getrockneten Blätter der Himbeere enthalten nicht nur viel gesundes Vitamin C, Eisen und Kalzium, sie wirken zudem antibakteriell und entzündungshemmend. Gerade die gewebeauflockernden und durchblutungsfördernden Eigenschaften des Tees daraus machen ihn so wertvoll, vor allem wenn die Entbindung naht. So wird er traditionell auch als altes Hausmittel zur Geburtsvorbereitung und Erleichterung der Geburt getrunken. Denn er soll:
- Eigenschaften haben, die Wehen auslösen
- den Beckenboden und den Muttermund weicher machen
- die Gebärmutter entspannen
- die Geburt beschleunigen
- die Phasen der Wehen verkürzen
- die Wehen erträglicher werden lassen
- einem Dammriss und einem Dammschnitt vorbeugen
- krampflösend wirken
- ruhig und gelassen machen
Wann solltest du mit Himbeerblättertee beginnen?
Aufgrund seiner wehenfördernden Eigenschaften sollte der Himbeerblättertee nicht vor der 34. Schwangerschaftswoche in größeren Mengen getrunken werden. Und auch Mehrgebärende sollten eher die Finger von Himbeerblättertee lassen – fragt hierzu am besten noch einmal eure Hebamme.
Kann zu viel Himbeerblättertee Wehen auslösen?
Hebammen empfehlen Himbeerblättertee, um das Beckenboden-Gewebe zu lockern. Er soll so empfindlicher für Wehen machen – das aber erst, wenn die Gebärmutter auch bereit für die Wehen ist. Aber keine Panik, wenn du zu früh etwas Himbeerblättertee getrunken hast, um ungewollt Wehen auszulösen, muss der Tee in der Regel über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung getrunken werden.
Himbeerblättertee kann noch mehr
Außer seiner bewährten Eigenschaften für den Geburtsprozess, hat der Teeaufguss noch viele weitere positive Eigenschaften:
- Menstruationsbeschwerden werden durch seine entkrampfende Wirkung gelindert
- Bei Kinderwunsch hilft er, den Zyklus zu regulieren und unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
- Schwangerschaftsübelkeit soll er ebenfalls mildern – doch, weil der Tee Wehen auslösen kann, trink ihn nicht in der Frühphase deiner Schwangerschaft, sondern nutze lieber andere Mittel.
- Nach der Entbindung hilft der Tee bei der Regeneration, er entgiftet auf sanfte Art den Darm und regt die Milchbildung an.
- Nach einer Fehlgeburt ist Himbeerblättertee für die Genesung hilfreich, wenn nach einer Ausschabung die Schleimhäute heilen müssen.
- In den Wechseljahren mildert Himbeerblättertee die Symptome, vor allem die Hitzewallungen.
- Himbeerblättertee wirkt entkrampfend auf Magen und Darm.
Wie bereite ich Himbeerblättertee zu?
Deinen Himbeerblättertee bekommst du in der Apotheke, im Bioladen, Kräuterladen oder im Reformhaus. Wichtig ist auch hier, nur Bioqualität zu kaufen, um die Schadstoffbelastung so gering wie möglich zu halten. Hier kannst du Himbeerblättertee kaufen.
Für eine Tasse Tee nimmst du ein bis zwei Teelöffel Teekraut und übergießt es mit ca. 250ml kochendem Wasser. Nach fünf bis 15 Minuten, je nach Vorliebe der Intensität, kannst du den leicht herb schmeckenden Aufguss abseihen und trinken. Süße ihn, wenn du magst, mit etwas Honig.
Du bist noch auf der Suche nach einem Geburtsvorbereitungskurs?
Wir können dir von Herzen die Online-Kurse von Hebamme Jana Friedrich empfehlen, die uns auch auf familie.de immer wieder mit ihrem Expertinnen-Rat zur Seite steht. Auf Hebammenblog.de kannst du Janas Geburtsvorbereitungskurs easy von zu Hause aus streamen. Du erwartest gleich zwei Babys? Dann schau doch bei Janas Geburtsvorbereitungskurs für Zwillinge vorbei. Wir spoilern schon mal: Jana erklärt hier im Video, wie das mit dem Wehen veratmen richtig gut klappt:
Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de
Andere natürliche Möglichkeiten für eine schnellere und einfachere Geburt
Neben Himbeerblättertee gibt es noch andere "Hausmittel", die euch körperlich gut auf die Geburt vorbereiten. Mit eurer Ernährung könnt ihr euren Körper unterstützen, damit er leichter durch die Schwangerschaft kommt. Zum Ende hin sollten dann z. B. die Louwen Diät oder der 6-Datteln-am-Tag-Trick zu einer leichteren und schnelleren Geburt helfen.
Übrigens: Auch Akupunktur in der Schwangerschaft ist ein natürliches Mittel gegen allerlei Schwangerschaftsbeschwerden und um die Geburt zu erleichtern. Wenn sie dann erstmal ansteht, brauchst du in der Klinik auch so einige Sachen. Im Video siehst du, was du unbedingt dabeihaben solltest.
Bildquelle: Getty Images/Eva Blanco