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Sind das muttermundwirksame Wehen? So erkennst du es

Muttermundwirksame Wehen erkennen: Schwangere Frau
© Getty Images / leszekglasner

Vorwehen, Senkwehen, Übungswehen, Eröffnungswehen ... Werdende Mamas lernen während der Schwangerschaft ganz schön viele Begriffe rund um die Gebärmutterkontraktionen kennen. Viele fragen sich dann, wie sie diese Wehenarten unterscheiden können und wie sie merken, dass nun "echte" Wehen kommen und die Geburt losgeht. Wir sagen dir, wie du muttermundwirksame Wehen erkennen kannst und geben dir Tipps, wie sie für dich erträglicher werden.

Was sind muttermundwirksame Wehen?

Wenn du muttermundwirksame Wehen spürst, zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter rhythmisch zusammen, um das Baby Stück für Stück durch das Becken nach unten zu schieben. Der anfangs rund 3 cm lange Gebärmutterhals weicht auf und verkürzt sich, er "verstreicht". Auch der Muttermund wird während der Eröffnungswehen weich und öffnet sich nach und nach, um das Baby bei der Geburt durchzulassen. Daher kommt der Ausdruck "muttermundwirksame Wehen". Die Übergangswehen öffnen die letzten paar Zentimeter des Muttermunds und am Ende der Austreibungswehen, wenn die Presswehen beginnen, ist der Muttermund mit 10 cm dann ganz geöffnet: Das Köpfchen deines Babys passt jetzt durch.

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Ab wann können muttermundwirksame Wehen auftreten?

Schon bevor der Geburtstermin näherrückt, spüren viele Frauen im Verlauf der Schwangerschaft einzelne Wehen: Der Bauch wird hart und es zieht im Unterleib oder Rücken. Normalerweise sind diese Wehen aber noch nicht muttermundwirksam, sondern der Muttermund bleibt fest verschlossen.

Schon um die 20. SSW können Übungswehen, sogenannte Braxton-Hicks-Kontraktionen, auftreten. Mit ihnen "übt" die Gebärmutter für die Geburt. Ab der ungefähr 36. SSW gibt es dann gehäuft Senkwehen – durch sie rutscht das Baby tiefer ins Becken. Auch die Senkwehen sind in der Regel nicht muttermundwirksam.

"Echte", muttermundwirksame Wehen treten erst auf, wenn das Baby "reif" ist, also zwischen der vollendeten 37. SSW und ein paar Tagen nach dem errechneten Geburtstermin. Eine Ausnahme sind allerdings vorzeitige Wehen, die auch schon in einem frühen Stadium der Schwangerschaft auftreten können. Da diese Wehen möglicherweise den Gebärmutterhals verkürzen und somit muttermundwirksam sein können, besteht laut dem Berufsverband der Frauenärzte die Gefahr einer Frühgeburt. Deswegen solltest du vorzeitige Wehen unbedingt ärztlich abklären lassen und dich schonen.

Muttermundwirksame Wehen erkennen: Jetzt beginnt die Geburt

Muttermundwirksame Wehen fühlen sich bei jeder Frau anders an. Viele beschreiben sie als starke Menstruationsschmerzen, die vom Unterleib in den ganzen Rücken und Bauch, in die Scham- oder Leistengegend oder sogar bis in die Beine ausstrahlen können. Sie sind bei jeder Frau unterschiedlich schmerzhaft, da jede ein anderes Schmerzempfinden hat. Trotzdem gibt es ein paar Anzeichen, mit deren Hilfe du muttermundwirksame Wehen erkennen kannst:

  • "Badewannentest": Vor- und Senkwehen lassen sich durch ein warmes Bad oder eine Dusche lindern, muttermundwirksame Wehen hingegen nicht; sie werden sogar bei Wärme noch stärker.
  • Muttermundwirksame Wehen werden mit der Zeit intensiver, kommen in kürzeren Abständen und dauern immer länger (zwischen 20 und 60 Sekunden). Übungs- und Senkwehen treten hingegen unregelmäßig auf und nehmen an Dauer und Intensität normalerweise nicht zu.
  • Die Wehen sind so stark, dass du sie reflexartig "veratmen" musst.
  • Du musst während der Wehe innehalten in dem, was du tust und kannst dich nur noch auf die Wehe und deinen Körper konzentrieren.
  • Die Wehen verlaufen "wellenförmig": Sie beginnen noch recht sanft, verstärken sich dann zu einem Höhepunkt und ebben wieder ab. Zwischen den einzelnen Wehen liegen schmerzfreie Phasen.
  • Durchfall: Wenn zu den Wehen leichter Durchfall hinzukommt, ist dies auch ein Anzeichen dafür, dass die Geburt kurz bevorsteht.

Die Hebamme kann während der Geburt durch eine vaginale Tastuntersuchung feststellen, wie weit der Muttermund schon geöffnet ist. Durch den Wehenschreiber (CTG) kann außerdem gemessen werden, wie lange die einzelnen Wehen und die Abstände dazwischen dauern und wie stark sie sind.

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Wie lange dauern muttermundwirksame Wehen?

Das kann man nicht pauschal sagen. Jede Geburt ist anders und dauert unterschiedlich lange. Gerade beim ersten Baby kann es aber schon viele Stunden mit starken und regelmäßigen Wehen dauern, bis du dein Kind im Arm halten kannst. Als Faustregel gilt, dass sich der Muttermund pro Stunde um ca. 1 cm öffnet. Am Ende ist er 10 cm offen und der anfangs ungefähr 3 cm lange Gebärmutterhals hat sich komplett verkürzt. Damit ergeben sich rein rechnerisch schon 10 Stunden, die muttermundwirksame Wehen dauern.

Die muttermundwirksamen Wehen können aber durchaus auch einige Zeit länger brauchen, denn manchmal öffnet sich der Muttermund pro Stunde auch nur 0,5 cm oder noch weniger. Meist dauern übrigens die ersten 5 cm, die sich der Muttermund öffnet, länger als die letzten 5 cm.

Eine grobe Faustregel besagt auch, wann du in die Klinik oder ins Geburtshaus fahren solltest: Wenn die Wehen seit ein bis zwei Stunden in einem Abstand von fünf bis acht Minuten kommen und ziemlich stark sind, solltest du dich auf den Weg machen. Mindestens ebenso wichtig wie das Intervall der Wehen ist aber deren Intensität: Regelmäßige Wehen, die etwa 60 Sekunden dauern und vor allem gleich stark sind, sind ein Zeichen dafür, dass es bald losgeht. Und immer gilt: Wenn du dich zuhause nicht mehr wohlfühlst, du dir Sorgen um dein Baby machst oder dir unsicher bist, ruf im Kreißsaal oder bei deiner Hebamme an. Die Fachleute können dir sagen, ob du dir noch Zeit lassen kannst oder losfahren solltest.

Du bist noch auf der Suche nach einem Geburtsvorbereitungskurs?

Wir können dir die Online-Kurse von Hebamme Jana Friedrich empfehlen, die uns auch auf familie.de immer wieder mit ihrem Expertinnen-Rat zur Seite steht. Auf Hebammenblog.de kannst du Janas Geburtsvorbereitungskurs easy von zu Hause aus streamen. Du erwartest gleich zwei Babys? Dann schau doch bei Janas Geburtsvorbereitungskurs für Zwillinge vorbei.

Wir spoilern schon mal: Jana erklärt hier im Video, wie das mit dem Wehen veratmen richtig gut klappt:

Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de Abonniere uns
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Muttermundwirksame Wehen fördern

Muttermundwirksame Wehen vor der Geburt fördern

Es ist absolut verständlich, dass du ungeduldig wirst, wenn der errechnete Geburtstermin näherrückt, aber du noch keine Anzeichen für die Geburt bemerkst. Wenn die muttermundwirksamen Wehen noch auf sich warten lassen, ist dies jedoch meist ein Zeichen dafür, dass dein Körper und/oder dein Baby einfach noch ein bisschen Zeit brauchen. Deswegen ist es nicht unbedingt ratsam, muttermundwirksame Wehen zu fördern. Für Ungeduldige gibt es aber einige Methoden und Hausmittel zum Ausprobieren. Ihr findet sie in unserer Bilderstrecke:

Ungeduldig? 24 Tipps & Hausmittel, die deine Wehen fördern können

Ungeduldig? 24 Tipps & Hausmittel, die deine Wehen fördern können
Bilderstrecke starten (27 Bilder)

Deine Hebamme oder Gynäkolog*in kann außerdem den Muttermund stimulieren, indem sie den Gebärmutterhals mit dem Finger leicht hin und her bewegt. Damit soll die Eihaut, die um das Kind liegt, vom Gebärmutterhals gelöst werden, mit dem sie verklebt ist. Dabei werden Prostaglandine freigesetzt, wodurch die Wehen beginnen sollen. Diese sogenannte Eipollösung gelingt eher, wenn der Muttermund schon ein bisschen weich ist. Auch wenn die Eipollösung eine völlig natürliche und zumindest in 50 % der Fälle wirksame Methode ist: Sie kann durchaus schmerzhaft sein und Blutungen auslösen. Deswegen darf sie nie ohne dein Einverständnis durchgeführt werden.

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Muttermundwirksame Wehen unter der Geburt fördern

Wenn sich der Muttermund unter der Geburt nicht oder nur sehr langsam öffnet und dir langsam die Kraft ausgeht, gibt es diese Möglichkeiten, muttermundwirksame Wehen medizinisch zu fördern:

  • Wehentropf mit Oxytocin
  • Prostaglandin: kann als Tabletten, Zäpfchen oder Gel verabreicht werden und regt die Wehentätigkeit an

Muttermundwirksame Wehen ohne Schmerzen?

Wenn du nicht gerade zu den wenigen Frauen gehörst, die immun gegen Geburtsschmerzen sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Wehen gänzlich schmerzfrei ablaufen. Es gibt aber durchaus einige Methoden und Mittel, die die Schmerzen erträglich machen, zum Beispiel:

So kannst du muttermundwirksame Wehen beim zweiten Kind erkennen

Wenn du dein zweites Kind erwartest, kannst du die muttermundwirksamen Wehen ebenso erkennen wie beim ersten Baby: zum Beispiel durch den Badewannentest, die Regelmäßigkeit und die Intensität der Wehen. Die gute Nachricht ist aber: Beim zweiten Baby verläuft die Geburt oft (nicht immer!) schneller und leichter als beim ersten Kind. Der Geburtsweg wurde schon einmal gedehnt und der Muttermund öffnet sich meist schneller. Deswegen kannst du schon in die Klinik fahren, wenn die Wehen alle zehn Minuten kommen. Denn dann geht's meist nicht mehr lang, bis du dein Kind in den Armen halten kannst.

Welche Art der Geburt passt zu mir?

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