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Kuscheln & heilen

Was ist das Wochenbett?

Wochenbett Was ist das
© Getty Images/LanaStock

Alle reden immer vom Wochenbett nach der Geburt. Aber was bedeutet das überhaupt? Liegt man da tatsächlich nur im Bett? Und wie viele Wochen dauert das denn? Was das Wochenbett ist und warum wir in der ersten Zeit nach der Geburt so viel Ruhe brauchen.

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Was genau ist das Wochenbett?

Als Wochenbett, medizinisch auch Puerperium oder veraltet Kindbett genannt, bezeichnet man die ersten rund 40 Tage, bzw. sieben bis acht Wochen nach der Entbindung. Davon zählen die ersten zehn Tage als Frühwochenbett, ab Tag elf schließt sich daran das Spätwochenbett an.

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Wofür ist das Wochenbett?

Tatsächlich verbringst du gerade die erste Zeit des Wochenbetts idealerweise hauptsächlich im Bett, kuschelst mit dem Baby – am besten Haut an Haut, so wird am meisten vom Kuschelhormon Oxytocin ausgestoßen – und du lernst das Stillen, falls du das denn möchtest. Deswegen wird das Wochenbett auch als "Baby-Flitterwochen" bezeichnet. In dieser Zeit legst du den Grundstein für eine enge Bindung mit deinem Kind und ihr lernt euch ganz in Ruhe kennen.

Außerdem erholst du dich im Wochenbett von den Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt. Etwaige Geburtsverletzungen oder Kaiserschnittnarben können heilen, Rückbildungsprozesse laufen an – die Gebärmutter zieht sich wieder auf ihre normale Größe zurück – und mit dem Wochenfluss verheilt die Wunde, die die Plazenta hinterlassen hat. Das Wochenbett ist also eine superwichtige Phase der körperlichen Regeneration.

Auch psychisch ist das Wochenbett eine sensible Zeit. Ihr seid neu in eurer Rolle als Eltern und müsst da erstmal hereinwachsen. Das kleine Würmchen verändert einfach alles – und es ist trotz der unendlichen Liebe, die ihr für den Mini empfindet, ganz schön herausfordernd, plötzlich nonstop für einen anderen Menschen verantwortlich zu sein. Auch wenn ihr schon Kinder habt, ist das Wochenbett total wichtig, um den Zuwachs ganz in Ruhe in der Familie ankommen zu lassen.

Dazu kommt, dass die Hormone Achterbahn fahren, schließlich müssen sie sich nach zehn Monaten Schwangerschaft nun plötzlich wieder auf "nicht schwanger" einstellen. Krasse Veränderungen also, die sich im Wochenbett bei vielen Frauen im Babyblues niederschlagen. Keine Angst, das ist ganz normal und geht vorbei.

Was sollte man im Wochenbett machen?

Wie gesagt, das Wochenbett ist dazu da, dass du dich erholen und eine enge Bindung zu deinem Kleinen aufbauen kannst. Deswegen ist vor allem eins wichtig: Ruhe. Alles andere – Besuch, Haushalt, Ausflüge – können erstmal warten. Wenn möglich, such dir Unterstützung fürs Waschen, Putzen und Kochen durch Freund*innen oder Familienmitglieder. Der Partner oder die Partnerin sind alleine damit oft überfordert, schließlich müssen auch sie erst in die neue Lebenssituation hineinwachsen. Unter bestimmten Umständen hast du sogar ein Anrecht auf eine Haushaltshilfe. Kontaktiere dazu im Bedarfsfall deine Krankenkasse.

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Bitte achte auch darauf, dich körperlich zu schonen. Für Sport ist das Wochenbett definitiv zu früh. Auch die Rückbildung musst du nicht überstürzen. Am Besten besprichst du mit deiner Hebamme, wann ein guter Zeitpunkt für erste sanfte Rückbildungsgymnastik ist. Auf den täglichen Besuch einer Nachsorgehebamme im Frühwochenbett hast du übrigens einen rechtlichen Anspruch.

Vor allem dein Beckenboden ist während der Schwangerschaft und Geburt stark belastet worden. Das Wochenbett ist auch für diese Muskulatur eine Zeit der Regeneration. Bitte achte vor allem darauf, nicht zu schwer zu heben. Eine Hebammenregel besagt: nur so schwer tragen wie das Kind ist.

Auch beim Niesen oder Husten wird viel Druck auf den Beckenboden ausgeübt. Tipp: Während des Wochenbetts in diesen Situationen den Kopf drehen und über die Schulter niesen/husten. So schont ihr den empfindlichen Bereich.

"Eine Woche im Bett, eine Woche auf dem Bett, eine Woche ums Bett herum" – so lautet der Ratschlag, den viele Hebammen Müttern im Wochenbett geben. Ganz so streng müsst ihr's vielleicht nicht nehmen. Aber Schonung und Ruhe sind schon seeehr wichtig für die erste Zeit nach der Geburt.

Über die Geburt wird viel gesprochen, aufs Wochenbett bereiten wir uns aber meist doch nicht so richtig vor. 5 interessante Fakten dazu zeigt unser Video:

Hallo, Wochenbett! Diese 5 Fakten solltet ihr darüber wissen Abonniere uns
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Was sollte man im Wochenbett nicht machen?

Um Infektionen durch hygienische Probleme zu vermeiden, gibt es ein paar Dinge, auf die du im Wochenbett verzichten solltest:

  • Tampons verwenden: Bitte für den Wochenfluss nur Wochenbett-Einlagen nehmen.
  • (Ungeschützter) Geschlechtsverkehr: Den meisten Frauen ist es im Wochenbett ohnehin nicht nach Sex. Aber wenn doch: Auch wenn der Wochenfluss schon abgeklungen ist, befindet sich innerlich eine Narbe an der Stelle der Plazenta, die erst vollständig abheilen muss. Deswegen solltet ihr im Wochenbett in jedem Fall ein Kondom verwenden, um Entzündungen zu vermeiden. Du findest bei uns viele weitere Tipps über Sex nach der Geburt.
  • Schwimmen im Freibad, See oder Meer: Die Belastung durch Chlor oder Keime ist zu hoch, auch hier kann es Infektionen geben.

Warum ist Ruhe im Wochenbett so wichtig?

Ruhe im Wochenbett ist nicht "nur" wichtig, damit ihr euer Baby kennenlernen, sein Urvertrauen stärken und eine enge Bindung zu ihm aufbauen könnt. Auch körperlich kann es negative Folgen haben, wenn ihr euch während der ersten Wochen nach der Geburt überanstrengt. Bei einem überstrapazierten Beckenboden drohen Inkontinenz oder eine Gebärmuttersenkung. Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, kann es bei mangelnder Schonung zu einem Narbenbruch kommen. Deswegen also bitte alles gaaanz ruhig angehen und dich und dein Baby verwöhnen lassen.

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Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Chirurgie Online

Ihr wollt eure Frau, Freundin, Tochter oder Schwester im Wochenbett unterstützen? Dann findet ihr hier das richtige Geschenk für die frischgebackene Mama:

Test Wochenbettdepression: Selbsttest zur ersten Einschätzung

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