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Babybauch-Bad

Schwanger in die Therme: Ist das okay?

Schwanger in die Therme: Ist das okay?
© GettyImages / uzhursky

Mit Baby im Bauch hinterfragen viele Frauen die ein oder andere geliebte Gewohnheit. Dazu gehört auch die Überlegung: Kann ich eigentlich noch unbesorgt in die Therme? Tatsächlich spricht im Prinzip auch bei werdenden Mamas nichts dagegen. Vorausgesetzt, die Schwangerschaft verläuft normal und dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin haben aus medizinischen Gründen nichts einzuwenden. Expert*innen raten jedoch, das ein oder andere zu beachten. 

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Ausnahmen bestätigen die Regel: Wer das Baden in der Therme lassen sollte

Bei Risikoschwangerschaften mit Blutungen, Infektionen, Bluthochdruck, vorzeitigen Wehen oder Nierenproblemen raten Mediziner*innen von Thermen- und Saunabesuchen ab. Besprich daher am besten mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen, ob ein Thermen-Besuch für dich eine gute Idee ist – oder ob etwas dagegen spricht.

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Darauf solltest du als gesunde Schwangere in der Therme achten

Bist du fit und hast du das Gefühl, ein Besuch in der Therme oder ein Solebad könnte dir jetzt guttun, sind diese Tipps wertvoll. Denn dein Körper reagiert in der Schwangerschaft oft anders als gewohnt:

  • Vermeide zu große Hitze: Das Wasser sollte nicht heißer als 35 °C sein. Warmes Wasser wirkt sich auf deinen Kreislauf aus: Die Gefäße weiten sich und der Blutdruck sackt ab, sodass dir schnell schwindlig werden kann. Außerdem sollten Schwangere vor der 12. Woche auch ihrem Baby zuliebe in Sachen Hitze vorsichtig sein. Während des ersten Trimesters reagiert das ungeborene Baby sensibel auf Einflüsse von außen.
  • Faustregel: 15 Minuten Baden reichen: Länger solltest du als Schwangere nicht im heißen Wasser bleiben. Danach gönnst du dir am besten eine Pause.
  • Erspare dir auf jeden Fall schnelle Temperaturwechsel: Sie sind schon ohne Baby im Bauch eine Belastung für den Kreislauf. In der Schwangerschaft macht der Kreislauf noch schneller schlapp. Vor allem im ersten Drittel während der größten Umbauprozesse. Lass es also langsam angehen und wechsle die Becken mit Bedacht.
  • Ausreichend trinken: Wer schwitzt, muss viel trinken. Für Schwangere ist das besonders wichtig, um Kreislauf-Schwächen vorzubeugen.
  • Rutschfeste Badeschlappen anziehen: So beugst du Stürzen im rutschigen Schwimmbad vor. Mit wachsendem Babybauch rutscht man nämlich leichter aus, denn der Körperschwerpunkt verschiebt sich nach vorne.
  • Whirlpool auslassen: Hier besteht auch für nicht Schwangere erhöhte Infektionsgefahr. In der Schwangerschaft raten Expert*innen deshalb vom Baden in Whirlpools ab.
  • Schwefelbäder sind tabu: zumindest für Schwangere, Babys und Kleinkinder.

Apropos erhöhtes Infektionsrisiko und schwanger ins Thermalbad

Das Infektionsrisiko während der Schwangerschaft ist allgemein höher, weil das Immunsystem jetzt etwas runterfährt. Viren und Bakterien haben jetzt leichteres Spiel. Und Schwangere bekommen schneller eine Pilzinfektion. Bekanntermaßen fördert eine warme und feuchte Umgebung diese Infektionen im Intimbereich. Die Empfehlung lautet daher:

  • Nicht in den Whirlpool gehen und
  • Nach dem Baden gut abtrocknen und sofort trockene Bekleidung anziehen. Ein kalter, nasser Badeanzug begünstigt Infektionen wie Scheidenpilz und Blasenentzündung

Das Chlor im Wasser hat übrigens keine negativen Auswirkungen in Bezug auf Infektionen in der Schwangerschaft. Es kann aber Haut-Irritationen verursachen und die Haut austrocknen. Deshalb am besten gut eincremen, wenn ihr in der Therme wart.

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Fazit: Die Therme ist für Schwangere nicht tabu. Wenn eine werdende Mutter aber 100-prozentig sicher gehen möchte, lässt sie Thermen-, Sauna- und Dampfbad-Besuche mit Baby im Bauch aus. Da hört jede Schwangere am besten auf ihr (Körper-)Gefühl.
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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de; Ravanelli et. al: Heat stress and fetal risk. Environmental limits for exercise and passive heat stress during pregnancy: a systematic review with best evidence synthesis. British Journal of Sports Medicine. DOI: 10.1136/bjsports-2017-097914

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