Die hochansteckende, meist harmlos verlaufende Hand-Mund-Fuß-Krankheit (abgekürzt HMFK) betrifft vor allem Kleinkinder und Kinder unter zehn Jahren. Doch auch Erwachsene und somit auch Schwangere können sich mit ihr infizieren. Was bedeutet eine Erkrankung an Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft für euch und euer Baby?
- 1.Kurz zusammengefasst: Was ihr über Hand-Mund-Fuß wissen müsst
- 2.Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft: 1. und 2. Trimester
- 3.Hand Mund Fuß in der Schwangerschaft: 3. Semester
- 4.Kann ich die Ansteckung mit Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft vermeiden?
- 5.Was hilft bei Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft?
Kurz zusammengefasst: Was ihr über Hand-Mund-Fuß wissen müsst
Ausgelöst werden die Symptome der HMFK durch Enteroviren der Gruppe A. Da verschiedene Virusstämme bei einem Ausbruch der Krankheit parallel im Umlauf sein können, können sich sowohl Kinder als auch Erwachsene mehrfach mit der Krankheit anstecken.
Vor allem Eltern von Kita- und Schulkindern können ein Lied davon singen: Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist sehr weit verbreitet und verläuft zum Glück meist harmlos. Die Übertragung erfolgt nur von Mensch zu Mensch und zwar wie folgt:
- oral (aus Nasen- oder Rachensekreten, z.B. beim Niesen und Husten)
- fäkal (durch Stuhl) oder
- durch den Kontakt mit den Sekreten aus den typisch auftretenden Bläschen (z.B. über Hände)
Zunächst zeigen Erkrankte typischerweise Symptome eines grippalen Infekts mit Halsschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit. Ein bis zwei Tage, nachdem das Fieber zum ersten Mal aufgetreten ist, kommen dann Flecken und Bläschen im Mund dazu.
Auch die Haut ist von einem Ausschlag betroffen: meist sind es die Handflächen und Fußsohlen. Manchmal zeigen sich die roten, flachen oder erhöhten Flecken oder Bläschen aber auch im Genitalbereich, an Ellenbogen und Knien, bei einem atypischen Verlauf können sie auch jucken.
Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft: 1. und 2. Trimester
Wenn ihr gerade schwanger seid und in eurem Umfeld Kinder oder Erwachsene an HMF erkrankt sind, macht ihr euch wahrscheinlich Sorgen darum, ob eine Ansteckung mit dem Virus eurem ungeborenen Baby schaden könnte.
Macht euch keine Sorgen: Ihr könnt euch zwar mit Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft anstecken, die Krankheit wird aber auch bei euch wie in den allermeisten Fällen mild verlaufen oder vielleicht gar keine Symptome auslösen.
Evidenzbasierte Hinweise auf schwere Komplikationen durch Enterovirusinfektionen in der Schwangerschaft sind sehr selten.
Hand Mund Fuß in der Schwangerschaft: 3. Semester
Wenn ihr euch im dritten Semester der Schwangerschaft rund um den Geburtstermin befindet und euch mit Hand-Mund-Fuß ansteckt, ist es möglich, dass ihr die Krankheit auf euer neugeborenes Baby übertragt. Sprecht das Thema deswegen unbedingt bei eurer Gynäkologin bzw. bei eurem Gynäkologen und eurer Hebamme sowie im Kreißsaal an, damit euer Baby nach der Geburt genau beobachtet und bestens versorgt werden kann.
Allzu große Sorgen (auch wenn das leichter gesagt ist als getan) müsst ihr euch nicht machen: Auch bei Neugeborenen und Babys verläuft die Krankheit meistens mild. Nur in sehr seltenen Fällen gibt es schwere Krankheitsverläufe.
In sehr seltenen Fällen kann sich eine systemische Infektion etablieren (...). Das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes ist bei Neugeborenen in den ersten beiden Lebenswochen am höchsten.
Und auch, wenn es sich eigentlich von selbst versteht, sei es hier noch einmal deutlich gesagt: Wer krank ist, gehört nicht in die Nähe von Neugeborenen (mit Ausnahme der Mutter natürlich). Gerade in den ersten zwei Lebenswochen sind Babys sehr anfällig und die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs kann nicht zu einhundert Prozent ausgeschlossen werden.
Kann ich die Ansteckung mit Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft vermeiden?
Da die HMFK extrem ansteckend ist und zwar sowohl für Babys, Kinder als auch Erwachsene, ist es sehr schwer, sich bei einem Ausbruch im näheren Umfeld nicht anzustecken. Vor allem dann, wenn ihr schon ein Kind habt und dieses daran erkrankt ist, ist es nahezu unmöglich, einer Ansteckung zu entgehen.
Da viele Verläufe auch asymptomatisch sind (d.h. es treten keine der oben genannten Symptome auf), kann es auch sein, dass ihr euch in der Schwangerschaft mit HMF ansteckt, ohne es zu bemerken.
Natürlich solltet ihr darauf achten, euch regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen und die Toilette gründlich zu reinigen. Vor allem dann, wenn ihr mit Infizierten in Kontakt seid. Achtet darauf, auch das Spielzeug eurer betroffenen Kinder gründlich zu reinigen und wascht Handtücher direkt nach dem Gebrauch (benutzt sie nicht mehrfach).
Was hilft bei Hand-Mund-Fuß in der Schwangerschaft?
Wenn ihr unter schmerzenden Bläschen im Mund leidet, könnt ihr euch (in Absprache mit der Hebamme oder Gynäkologin) eine spezielle Tinktur gegen Entzündungen im Mundraum in der Apotheke besorgen und euren Mund mit lauwarmem Ringelblumen- oder Kamillentee spülen.
Wenn ihr unter Fieber leidet und appetitlos seid, denkt daran, genug Flüssigkeit zu euch zu nehmen, auch zum Beispiel in Form einer leichten Suppe. Bei Bläschen im Mund verzichtet ihr besser auf (frucht-)säurehaltige Speisen und Getränke. Wenn ihr mögt, esst ein Eis, deren kühlender Effekt den Schmerz zumindest kurzzeitig gut lindern kann.
Hinweis: Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzte und Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Robert Koch Institut (RKI), Kinder- und Jugendärzte im Netz, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, NetDoktor
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