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Was eine Hinterwandplazenta für dich und dein Baby bedeutet

Hinterwandplazenta: Schwangere hält Hände in Herzform über ihrem Babybauch.
© Jacob Wackerhausen

Die Lage des Mutterkuchens kann variieren, denn sie ergibt daraus, wo die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter andockt. Tatsächlich entstehen damit auch kleine Vorteile und Nachteile – am wichtigsten ist allerdings, dass die Plazenta oberhalb des Gebärmutterausgangs liegt. Aber was ist daran besonders, wenn du eine Hinterwandplazenta hast?

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Was ist eine Hinterwandplazenta?

Eine Hinterwandplazenta, auch HW-Plazenta, liegt zwischen deinem Baby und der Wirbelsäule, also oben und hinter deinem Baby ganz tief im Inneren deines Körpers. Damit ist sie eine der häufigsten Lagen: In fast 99 % der Schwangerschaften liegt die Plazenta oberhalb ("Fundus"), hinter ("Hinterwand"), vor ("Vorderwandplazenta" ) oder seitlich ("lateral") vom Baby – wo genau, kann sich während der Schwangerschaft noch ändern und es sind auch Mischformen nicht selten.

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Ist eine Hinterwandplazenta gefährlich?

Die Lage an der Hinterwand der Gebärmutter hat keine direkten negativen Auswirkungen für dich oder dein Baby, solange sie nicht tief bis zur Gebärmutteröffnung reicht. Das ist sehr selten, kann aber in der vorderen, hinteren oder seitlichen Lage auftreten. Trifft das bei dir zu, wird deine Frauenärztin dich genau darüber aufklären. Eine ganz reguläre Hinterwandplazenta dagegen, wie sie in den allermeisten Fällen auftritt, hat vor allem Vorteile:

Vorteile einer Hinterwandplazenta

  • Liegt oben und im hinteren Teil der Gebärmutter und verdeckt nicht den Gebärmutterausgang (wie bei einer Placenta praevia)
  • Ermöglicht einen leichten Ultraschall, da das Kind nicht verdeckt wird
  • Kindsbewegungen spürst du besonders früh und stark, da die Plazenta nicht unter der Bauchdecke liegt

Nachteile einer Hinterwandplazenta

  • Rückenschmerzen können oft stärker sein, weil sich Babys Gewicht nach Hinten verlagert
  • Untersuchungen der Plazenta sind schwieriger (Chorionzottenbiopsie, Ultraschall bei Verdacht auf Plazentainsuffizienz )

Keine Angst, es gibt viele andere Wege, die nötigen Untersuchungen durchzuführen: Alternativ zu einer Chorionzottenbiopsie kann eine Amniozentese, statt eines Ultraschalls ein MRT Aufschluss bringen.

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Wichtig ist zu wissen, dass unabhängig der Lage der Plazenta, immer das Risiko einer vorzeitigen Plazentaablösung besteht – auch wenn diese sehr selten ist.

Hinterwandplazenta Grafik
Die Plazenta (pink) liegt an der hinteren Wand der Gebärmutter an. (© familie.de-Redaktion/Canva)

Woran erkenne ich, dass ich eine Hinterwandplanzenta habe?

Die Lage der Plazenta wird in der Schwangerschaft durch deine Frauenärztin per Ultraschall festgestellt und in deinen Mutterpass eingetragen. Hier steht dann HW für Hinterwand oder VW für Vorderwand.

Wenn du deine Kindsbewegungen schon sehr früh spürst, kann es gut sein, dass deine Plazenta hinten liegt, aber eindeutig sieht man das nur Ultraschall.

Was macht die Plazenta?

Die Plazenta ist lebensnotwendig für das Baby im Mutterleib, denn das Organ versorgt es mit den lebensnotwendigen Nährstoffen und schützt ihn vor schädlichen Substanzen. Die Lage der Plazenta in der Gebärmutter kann ganz unterschiedlich sein – das ist normal.

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Wie wichtig ist die Lage der Plazenta?

Die Lage der Plazenta ist nicht von großer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes. Zwar gibt es Studien zu Häufigkeiten von bestimmten Komplikationen – aber die Lage der Plazenta ist hier nur einer vieler komplexer Faktoren. Deshalb ist es am wichtigsten, dass du regelmäßig alle Schwangerschaftsuntersuchungen wahrnimmst.

Die Plazenta ist, als Verbindung zwischen mütterlichem und embryonalem Kreislauf, maximal durchblutet. Deshalb ist es wichtig, dass sie sicher im Inneren und im oberen Teil der Gebärmutter liegt, damit sie auch während des Geburtsvorgangs nicht verletzt wird.

Letzteres kann bei einer tiefliegenden Plazenta auftreten. Hier erhöht sich das Risiko für Blutungen, was in einigen Fällen Lebensgefahr für Mama und Baby bedeuten kann. Oft wird dann zu einem Kaiserschnitt geraten.

Wie entsteht eine Hinterwandplazenta?

Bei der Hinterwandplazenta haftet der Mutterkuchen an der hinteren Wand der Gebärmutter an und ist so dem Rücken der Mutter zugewandt. Dazu kommt es, wenn sich das befruchtete Ei an der hinteren Wand der Plazenta eingenistet hat. An dieser Stelle wächst die Plazenta dann mit dem Embryo mit.

Die Lage der Hinterwandplazenta ist ganz natürlich und birgt in der Regel keinerlei Komplikationsgefahr. Wie bei der Vorderwandplazenta kann das Organ jedoch auch hier mal tiefer oder mal höher sitzen. Auch das wird von deiner Ärztin/deinem Arzt untersucht und im Mutterpass dokumentiert.

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Warum steht "Hinterwandplazenta" im Mutterpass?

Die Dokumentation ist wichtig, um in besonderen Fällen die genaue Lage der Plazenta zu kennen. Zum einen, um eine Plazenta praevia auszuschließen, bzw. um "Entwarnung" zu geben, falls beim vorherigen Ultraschall eine bestand. Zum anderen, wenn bestimmte Symptome oder Risikofaktoren eine gute Überwachung der Plazenta nötig machen. Du findest den Vermerk auf Seite 10 bei den Ultraschall-Untersuchungen, manchmal auch zusätzlich auf Seite 8 bei den Notizen im Gravidogramm und auf Seite 6 unter Schwangerschaftsverlauf.

Jennifer Kober

Aufatmen!

Bei mir hat sich eine Placenta praevia, die durch ständige Blutungen in der 18. SSW meiner zweiten Schwangerschaft entdeckt wurde, mit dem Wachstums des Babys später noch zu einer Vorderwandplazenta gewandelt. Mich hat es also ungemein erleichtert, als ich diesen Vermerk im Mutterpass mit nach Hause nehmen durfte.

Jennifer Kober
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Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., CARE Hospitals

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