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Käse in der Schwangerschaft: Welche Käsesorten sind sicher?

Käse Schwangerschaft
© Getty Images/fotek

Generell ist Käse in der Schwangerschaft sehr gesund, denn er ist vollgepackt mit Kalzium und Eiweiß. Allerdings gibt es Sorten, auf die du besser verzichtest. Und andere, von denen du besser nicht zu viel naschst.

Käse ist ein toller Mineralstoff- und Nährstofflieferant, sodass du ihn während der Schwangerschaft gerne auf deinen Speiseplan packen kannst. Allerdings sind die allermeisten Käsesorten aus Rohmilch nicht geeignet, weil sie gefährliche Bakterien enthalten können. Dasselbe gilt für Schimmelkäse und die Rinde von einigen Produkten.

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Als Faustregel gilt: Achte darauf, dass du zu verpackten, pasteurisierten Käsesorten greifst und schneide ggf. die Rinde großzügig ab.

Welche Käsesorten sind in der Schwangerschaft sicher?

Käsesorten, die du in der Schwangerschaft bedenkenlos essen kannst, sind:

  • Schnitt- und Weichkäse aus pasteurisierter Milch (bestenfalls ohne Rinde): Camembert, Tilsiter, Gouda, Butterkäse, Leerdammer, Edamer, Cheddar, Brie
  • Koch- und Schmelzkäse sowie Ofenkäse, Backcamembert, Käsefondue, Raclette
  • Hartkäse ohne Rinde (auch unpasteurisiert): Parmesan, Emmentaler
  • Frischkäse, der industriell verpackt wurde sowie eingelegter Käse: Feta, Mozarella, Schafskäse, Mascarpone, Ricotta, Hüttenkäse

Hinweis: Ob Käse aus Kuhmilch, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt wurde, spielt für die Ernährung in der Schwangerschaft übrigens keine große Rolle. Käse aus Schafs- und Ziegenmilch gilt allerdings als leichter verdaulich.

Welche Käsesorten sind in der Schwangerschaft ungeeignet?

  • Schnitt- und Weichkäse aus Rohmilch: Das kann unter anderem auf Camembert, Brie und Roquefort zutreffen
  • Weichkäse mit Rotschmiere: z. B. Munster, Chaumes, Esrom, Limburger, Harzer, Romadur
  • Sauermilchkäse: z.B. Mainzer Käse, Harzer Käse, Olmützer Quargel
  • Weißschimmelkäse: Camembert, Chèvre, Brie, Cambozola, Chaumes, Pont-l'Évêque, Prince Jean, Taleggio, Vacherin Fribourgeois
  • Blauschimmelkäse: Bleu d'Auvergne, Bleu de Gex, Roquefort, Gorgonzola, Deutscher Edelpilzkäse, Bayerischer Blauschimmelkäse, Bergader, Stilton, Danablu, Romano, Roncal, Tomme
  • Käse aus offenen Gefäßen sowie eingelegter Frischkäse: Feta, Mozarella, Schafskäse, Mascarpone, Ricotta, Hüttenkäse
  • vorgefertigter Reibekäse
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Jennifer Kober

Vorsicht bei Reibekäse

So praktisch sie auch sind: Fertigpackungen mit geriebenem Käse enthalten oft mehr Bakterien als Stückkäse und sind auch öfter mit Listerien kontaminiert.

Wenn du ihn also frisch essen willst, reibst du ihn also besser frisch vom Stück. Das snacken aus der Tüte im Bridget-Jones-Stil muss trotz Heißhunger also leider bis nach der Schwangerschaft warten!

Für alle Gerichte, die zum Backen in den heißen Ofen wandern, kannst du aber weiterhin zur Fertig-Variante greifen.

Jennifer Kober

Was macht Käse in der Schwangerschaft gesund?

Als Käse-Fan brauchst du auch in der Schwangerschaft darauf verzichten. Im Gegenteil: In Käse stecken viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die für dich und dein Baby sehr wichtig sind. Käse enthält:

#1 Eiweiß

Eiweiße (Proteine), die du mit der Nahrung aufnimmst, liefern deinem Körper essentielle Aminosäuren. Diese braucht er unter anderem für die Funktion der Organe sowie für den Aufbau von Muskeln und Knochen.

#2 Kalzium

Kalzium ist sehr wichtig für unsere Knochen und Zähne. Außerdem ist es an der Reizweiterleitung im Nervensystem sowie an der Blutgerinnung beteiligt. Diese Lebensmittel zählen ebenfalls zu wichtigen Kalzium-Lieferanten:

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Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt Schwangeren, pro Tag 1.000 mg Kalzium zu sich nehmen. Es sei denn, du bist unter 19 Jahren. Dann werden der werdenden Mama 1.200 mg täglich empfohlen. Hinweis: Vor allem Hartkäse-Sorten wie Emmentaler und Parmesan enthalten besonders viel Kalzium.

#3 Kalium

Die DGE empfiehlt Schwangeren, täglich 4000 Milligramm des Mineralstoffs zu sich zu nehmen. Kalium ist ein unentbehrlicher Bestandteil jeder Körperzelle. Es steuert unter anderem die Übertragung elektrischer Reize auf Nerven und Muskeln, damit diese ihre Funktion ausführen können. Bei einem Mangel kann es unter anderem zu folgenden Symptomen kommen:

  • Allgemeine Muskelschwäche
  • Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit
  • Müdigkeit
  • Verstopfung

Tipp: Bananen, Aprikosen und Honigmelone sind gesunde Kalium-Lieferanten.

#4 Magnesium

Während der Schwangerschaft benötigt dein Körper eine erhöhte Magnesiumzufuhr, damit die Gefäße und Muskeln richtig arbeiten und Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen können.

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Erfahre hier mehr über Magnesium in der Schwangerschaft.

#5 Jod

Jod zählt zu den Spurenelementen und ist für unseren Körper von enormer Wichtigkeit. Es zählt zu den Bestandteilen des Schilddrüsenhormons Thyroxin, das den Wachstum und die Entwicklung des Organismus fördert (übrigens insbesondere die Gehirnreifung bei Neugeborenen).

#6 Vitamin A

Vitamin A benötigen wir sowohl für unseren Sehvorgang als auch unser Skelettwachstum. Außerdem ist es für die Funktionstüchtigkeit unseres Immunsystems von großer Relevanz.

#7 B-Vitamine

Käse enthält wichtige B-Vitamine, die an wichtigen Stoff- und Energiewechsel-Prozessen beteiligt sind:

  • Vitamin B2, das der Körper für den Stoffwechsel und die Hormonproduktion braucht.
  • Vitamin B12, das unter anderem an der Bildung von Blutzellen beteiligt ist.
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In der Schwangerschaft auf Käse aus Rohmilch verzichten

Auch wenn Käse aufgrund seiner Inhaltsstoffe als sehr gesund gilt, solltest du in der Schwangerschaft darauf achten, zu welcher Sorte du greifst. Als werdende Mama ist es nämlich ratsam, auf Rohmilch-Produkte zu verzichten, da ansonsten die Gefahr bestünde, sich beispielsweise mit Listeriose oder Salmonellose zu infizieren.

Hinweis: Lang gereifte harte Käsesorten wie Parmesan bilden eine Ausnahme, da bei ihnen nicht mit gesundheitsschädlichen Bakterien zu rechnen ist.

Woher weiß ich, dass der Käse aus Rohmilch hergestellt wurde?

Das Risiko, sich zu infizieren, ist zwar nicht wirklich groß, aber Vorsicht ist gerade während der Schwangerschaft immer eine gute Strategie, um das Baby zu schützen. Wenn du nicht sicher bist, ob der Käse aus Rohmilch hergestellt wurde, reicht ein Blick auf das Etikett, da Rohmilch-Produkte immer mit den Worten "Aus Rohmilch hergestellt" gekennzeichnet werden müssen. Fehlt dieser Vermerk, ist pasteurisierte (stark erhitzte) Milch die Grundlage. Durch Hitze oder lange Reifezeiten werden Listerien zerstört. Deshalb kannst du in der Schwangerschaft die Ernährung durch Käse aus pasteurisierter Milch oder lang gereiftem Hartkäse ergänzen.

An der Käsetheke heißt es einfach nachfragen. Allerdings ist es hier empfehlenswert, den Käse im ganzen Stück zu kaufen, so dass er vorher nicht mit einer Maschine geschnitten wurde.

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Warum sollte ich die Käse-Rinde vor dem Verzehr entfernen?

Die Rinde solltest du bei der Ernährung in der Schwangerschaft allerdings konsequent bei jedem Käse großzügig abschneiden. Denn auch dort können sich Listerien befinden. Das Abschneiden empfiehlt sich noch aus einem anderen Grund: Oft ist die Rinde mit Konservierungsstoffen behandelt. Viele sind ohnehin kritisch, und zumindest einer hat sogar eine medizinische Wirkung: E 235, Natamycin.

Natamycin soll den Käse vor Verderb und Schimmelbefall schützen. Der Stoff hat aber gleichzeitig auch eine antibiotische Wirkung und wird in der Medizin eingesetzt. Bei einem übermäßigen Verzehr kann es zur Bildung von Resistenzen kommen. Ob ein Konservierungsstoff bei der Käse-Herstellung benutzt wurde, steht auf der Zutatenliste der Verpackung. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schneidest du Rand oder Rinde eines solchen Käses mindestens fünf Millimeter breit ab.

Käse in der Schwangerschaft: Auf den Fettgehalt achten

Käseliebhaber sollten auch immer den Fettgehalt im Auge behalten, denn der bestimmt den Kaloriengehalt. Bei Käse wird er als „Fett in der Trockenmasse“ (Fett i.Tr.) angegeben, weil alle Sorten während der Lagerung weiterreifen und damit Wasser und Gewicht verlieren. Beim Einkauf reicht es zu wissen, dass der absolute Fettgehalt nur etwa die Hälfte des ,Fett i.Tr.‘-Wertes beträgt. Andernfalls kann dir diese Umrechnungshilfe genauere Angaben liefern:

Multipliziere den ,Fett i.Tr.‘- Wert...

  • bei Hartkäse mit dem Faktor 0,7
  • bei Schnittkäse mit 0,5
  • bei Frischkäse mit 0,3.

So ergibt sich der ungefähre absolute Fettgehalt. Und der ist dann meist gar nicht mehr so wahnsinnig hoch.

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