Marie Nasemann ist seit Mai Mama und könnte nicht glücklicher sein. Auf ihrem Instagram-Profil nimmt sie uns mit durch ihren herrlich echten Mama-Alltag. So sympatisch! Ihr neuestes Bild zeigt ihre Hand und dazu schreibt sie: "Neige zu symbolisch/persönlich aufgeladenem Schmuck."
Trauer, Leid, Liebe und Glück liegen so nah beieinander
Ihren Finger zieren zwei wunderschöne Ringe: Zum einen sehen wir ihren Ehering und zum anderen einen Ring, mit Diamanten in Regenbogenfarben für ihr Regenbogenbaby, wie sie schreibt.
Und das offenbart, dass Marie nicht nur einen super Geschmack hat, sondern auch, was ihr Baby für sie bedeutet. Ein Regenbogenbaby ist ein Baby, welches z. B. nach einer erlittenen Fehlgeburt lebend zur Welt kommt. Die Babys sind für die Familie etwas ganz besonderes und gleichzeitig erinnern sie für immer an das, was vor dem Regenbogenbaby geschah.
"Es tut mir leid, sie haben es leider verloren."
Auf ihrem Blog fairknallt schreibt sie über dieses furchtbare Schicksal und berührt uns mit ihren offenen Worten sehr. Die erste Schwangerschaft war zwar für sie und ihren Mann überraschend, aber dennoch war die Freude riesig, so schreibt sie. Überglücklich erzählten sie ihren engsten Freunden von dem Wunder. Sogar einen Mädchen-Namen hatten die beiden schon gefunden.
Das Glück schien perfekt und die Freude auf den nächste Ultraschalltermin riesig. Wie jede werdende Mama wusste auch Marie genau, wie das Baby nun aussehen müsste. Und dann der Schock:
Nichts Weißes, kein Punkt, kein Herzschlag. Meinem Freund und mir war beinahe in der ersten Sekunde der Untersuchung klar, was passiert war.
Und dann die Gewissheit: Die Frauenärztin bestätigt das, was alle befürchteten. Marie erlitt eine Fehlgeburt. Die folgenden Erklärungen der Ärztin gingen an ihr vorbei. Und dann beschreibt Marie sehr ehrlich, wie es die nächsten Tage weiterging:
Es fühlte sich ein wenig wie nach einer Beziehungstrennung an. Ein kurzer Moment aufflammender Euphorie, wenn man auf einmal wieder alle Möglichkeiten hat. Ich stürzte mich in die Arbeit.
Marie Nasemann
Doch das alles war nicht echt, so Marie. Belastend zudem: Der medikamentös eingeleitete Abgang setzte nicht ein, sodass eine Operation in Vollnarkose folgte. Sie empfand das, womit wohl alle Mamas zu kämpfen haben, die ein solches Schicksal erlebt haben: Selbstmitleid und die Beziehung zu ihrem Mann litt. Nach jedem Hoch folgte ein Tief. Marie fühlte sich im Stich gelassen, wollte auch keine Hilfe von Freunden annehmen.
Im Nachhinein waren die Bitten an meine Freunde, sich mit Anteilnahme zurückzuhalten, ein Fehler. Als ich alleine mit Schmerzen auf dem Sofa lag, sehnte ich mich ständig nach Nachrichten und Anteilnahme und hatte Schwierigkeiten, das aktiv von meinem Umfeld einzufordern.
Marie Nasemann
Sie rät Betroffenen, dass sie offen mit dem Thema umgehen sollen, damit es normal wird. Trauer braucht Raum, die man ihr geben sollte, so Marie.
Quelle: Instagram, Blog von Marie Nasemann
Tabu
Ich finde es unfassbar mutig von Marie mit ihrer Fehlgeburt an die Öffentlichkeit zu gehen, denn immer noch ist es ein Tabuthema - leider. Denn es passiert so vielen Frauen. Ich möchte Marie im Namen von allen Frauen für ihren Mut danken!
Bildquelle: Gettyimages/Hannelore Foerster / Freier Fotograf