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Beginn der Stillzeit

Milcheinschuss: Das ist für euren Stillstart wichtig

Milcheinschuss: Baby trinkt an Brust
© Getty Images / NataliaDeriabina

Plötzlich spannen die Brüste, es zieht und drückt. Der Milcheinschuss ist da! Meistens kommt er am dritten Tag nach der Geburt und das Stillen kann Fahrt aufnehmen. Manche Mama merkt schon beim Anblick ihres oder eines anderen Babys, wie die Milch einschießt. Aber wie gelingt überhaupt ein guter Stillstart? Warum die Vormilch so wichtig ist und wie sich die Milchbildung anregen lässt.

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Spätestens wenn das Baby auf der Welt ist, stellt sich jede frisch gebackene Mama die Frage: Wie wird das mit dem Stillen wohl klappen? Wann kommt eigentlich der Milcheinschuss? Wie wird es sich anfühlen, wenn mein Baby plötzlich aus meiner Brust Milch trinkt? Und will ich das überhaupt?

Bei den meisten Müttern klappt das Stillen problemlos. Wenn ihr es also wollt, probiert es aus. Scheut euch nicht, euch schon im Krankenhaus mit euren Fragen an die Schwestern und Hebammen zu wenden. Die kennen sich bestens mit dem Thema Stillstart aus – und keine Frage ist zu blöd! In der Zeit danach steht euch eure Hebamme oder eine Stillberaterin zur Seite.

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Wann kommt der Milcheinschuss?

"Dein Körper hat keine Uhr und keinen Kalender", sagte mir damals meine Hebamme. Der Milcheinschuss kommt bei manchen Frauen am zweiten Tag nach der Geburt, bei anderen am fünften. Sollte er also am dritten Tag noch nicht passiert sein, ist das kein Grund zur Sorge oder zum Zufüttern. Sollte es euch doch irgendwie falsch vorkommen oder dein Baby zu viel abnehmen, sprecht mit eurer Nachsorgehebamme.

Verantwortlich für den Milcheinschuss ist übrigens das Hormon Prolaktin. Es steigt bei schwangeren Frauen um das Zwanzigfache an. Prolaktin wirkt entspannend, macht gelassener und weckt Beschützergefühle. Daher wird es auch Mütterlichkeitshormon genannt.

Wichtig für einen guten Stillstart: Das erste Anlegen

Schritt eins für einen guten Stillstart für euch und euer Baby: Direkt loslegen. Legt euer Baby, wenn möglich, direkt in den ersten zwei Stunden nach der Geburt das erste Mal an. Dann ist nämlich der Saugreflex besonders stark. So manches Neugeborene macht sich auch direkt auf die Suche.

Geht das Stillen mit Freude, Ruhe – und möglichst viel Gelassenheit an. Macht es euch so kuschelig wie möglich, schaltet den Rest der Welt aus und findet zusammen mit eurem Baby den optimalen Rhythmus, um die Milchbildung in Gang zu setzen. Regelmäßiges Anlegen hilft jetzt, dass sich mehr Milch bildet, der Milchspendereflex wird dadurch angeregt.

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Woran merkt man den Milcheinschuss?

Ganz plötzlich oder schleichend – auch hier ist es bei jeder Frau anders. Manche klagen über Schmerzen in der Brust beim Milcheinschuss. Das passiert, wenn die Milchbildung sehr plötzlich in Gang kommt. Bei anderen kommt der Milcheinschuss nicht so schnell – er ist dann teilweise kaum zu spüren. Die Brüste können sich in der Zeit des Milcheinschusses auch leicht röten. Und: Der Umfang der Brüste nimmt deutlich zu.

Das gilt es übrigens auch beim Kauf eines Still-BHs zu beachten. Wollt ihr euch schon vor der Geburt einen passenden BH zulegen, wählt mindestens eine Cup-Größe größer als ihr in den letzten SSW bräuchtet. Es kann auch sein, dass beim Milcheinschuss einige Tropfen Muttermilch aus der Brust tropfen. Völlig normal! Mit Stilleinlagen könnt ihr die auslaufende Milch problemlos auffangen.

Was ist nach dem Milcheinschuss wichtig?

Eigentlich nicht viel. Wenn das Stillen erstmal klappt, könnt ihr euch hoffentlich entspannt zurücklehnen und die Zweisamkeit genießen. Doch nicht jedem Mutter-Kind-Team fällt das Stillen leicht:

Wie wird das Baby bis zum Milcheinschuss satt?

Wie oben schon geschrieben, kann es auch mal ein paar Tage dauern, bis bei euch die Milch einschießt. Doch keine Sorge: Euer Baby muss nicht hungern! Wenn ihr euer Baby direkt nach der Geburt anlegt, bekommt es die sogenannte Vormilch, auch Erstmilch oder Kolostrum genannt. Die leicht gelbliche Vormilch ist besonders wertvoll für euer Baby: Sie enthält viele Nährstoffe, Proteine und Antikörper aus eurem Immunsystem. Damit ist euer Baby in den ersten Tagen aufs Beste versorgt. Die Vormilch liefert Ihrem Kind den für die erste Zeit so wichtigen Infektionsschutz.

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Was auch komisch wirkt, aber völlig normal ist: euer Körper bildet nur wenig Vormilch – das ist aber völlig ausreichend. Mengenmäßig viel Milch steht eurem Kind erst nach dem Milcheinschuss zur Verfügung. Wenn Ihr Baby regelmäßig gestillt wird, kommt der Milcheinschuss ganz von alleine.

Milcheinschuss: Was tun bei Schmerzen?

Wenn eure Brust schmerzt, hilft es, wenn ihr sie vor dem Stillen wärmt. Zum Beispiel mit warmen Wickeln oder unter der Dusche. Nach dem Stillen sind kalte Auflagen wohltuend. Auch die Brüste entspannen sich und der Druck lässt nach. Ganz wichtig: Ruhe und Entspannung, dann kommt der Körper am schnellsten mit seiner neuen Aufgabe klar. Es kann aber auch passieren, dass euer Körper erstmal etwas überfordert ist und mit einem Milchstau reagiert. Doch auch dagegen lässt sich etwas tun:

Zu wenig Milch? Tipps, die wirklich helfen

Prüft vorab, ob euer Baby wirklich zu wenig bekommt. Wenn es wächst, gut zunimmt und ausreichend nasse Windeln produziert, ist dies nicht der Fall. Auch wenn es sich manchmal anders anfühlt. Wenn euer Baby zum Beispiel dauernd an die Brust will, muss das nicht heißen, dass es zu wenig Milch bekommt. Es könnte auch das sogenannte Clusterfeeding sein. Sprecht im Zweifel lieber erst einmal mit einer Stillberaterin, eurer Hebamme oder einer Ärztin.

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Habt ihr tatsächlich wenig Milch, können diese Tricks helfen:

Solltest du weiterhin zu wenig Milch produzieren, musst du nicht gleich abstillen. Zwiemilch ist eine gute Möglichkeit, das Stillen als Kuschel-Zeit beizubehalten und dein Baby trotzdem satt zu bekommen.

Wenn der Milcheinschuss nicht kommt

Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von äußeren Umständen, die sich negativ auf die Milchbildung auswirken können. Sie werden zum Beispiel im Stillexikon ausführlich beschrieben. Dazu zählt im Grunde alles, was in den natürlichen Ablauf von Geburt und Mutter-Kind-Bindung eingreift, wie eine lange Trennung nach der Geburt oder im Wochenbett, verschiedene Medikamente oder das zu frühe Geben von Schnuller und/oder Flasche.

Keiner dieser Punkte muss aber zwangsläufig dazu führen, dass du nicht stillen kannst. Solange es sich für dich richtig anfühlt, probiere es aus, lege dein Baby an und lass deinen Köper sein Ding machen.

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Wie kann ich den Milcheinschuss verhindern?

Nicht jede frisch gebackene Mama möchte stillen und das ist völlig in Ordnung. Oft arbeiten Körper uns Psyche eng zusammen und euer Wunsch, nicht zu stillen, hemmt den Milcheinschuss schon fast von allein. In Absprache mit euren Ärzt*innen könnt ihr euch auch Prolaktinhemmer geben lassen, ein Medikament, dass den Milcheinschuss unterdrückt. Ansonsten helfen alle Mittel, die auch später beim Abstillen gut tun. Salbei- oder Pfefferminztee, kühlen oder eng sitzende (Sport-)BHs können helfen.

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