Du bist schwanger und hast immer mal kurze, stechende Schmerzen im Unterbauch? Das könnten die Mutterbänder sein! Woran du Dehnungsschmerzen in den Mutterbändern erkennst und was hilft.
Wo liegen die Mutterbänder?
Stell dir vor, deine Gebärmutter wird von zwei Bändern am Platz gehalten: Eines, das breite Mutterband, verläuft vom unteren Drittel der Gebärmutter links und rechts zum seitlichen und hinteren Becken. Das runde Mutterband streckt sich vom oberen Drittel links und rechts zum vorderen Becken bis zu deinen Schamlippen.
Mutterbänder schmerzen: Was sind die Ursachen?
Wieso in der Schwangerschaft die Mutterbänder schmerzen, ist ganz einfach. Der gesamte Bereich im unteren Bauch, Rücken und Becken dehnt sich mit dem Wachstum von Baby und Gebärmutter aus. Direkt über deiner Gebärmutter ziehen sich mehrere Ligamente entlang, die sie fest am Platz halten und mit deinem Becken verbinden. Um das wachsende Gewicht zu halten und Platz zu machen, dehnen und verdichten diese Bänder sich in der Schwangerschaft.
Besonders ab dem 6. Schwangerschaftsmonat und im gesamten 2. Trimester kannst du das als intensives Ziehen spüren, aber auch schon in der Frühschwangerschaft machen sich die Mutterbänder oft bereits bemerkbar.
Eine neue Erfahrung!
Besonders wenn es deine erste Schwangerschaft ist, wird das ziehende Gefühl neu und unbekannt sein. Bei meinem ersten Kind hat mich das in den frühen Schwangerschaftswochen ganz schön beunruhigt. Aber auch, wenn es noch dauert, bis dein Babybauch wächst, leisten die Mutterbänder schon in der Frühschwangerschaft ganze Arbeit! Toll ist, wenn du bereits eine Hebamme hast, die dich unterstützen und beruhigen kann. Wenn nicht, ist es besonders wichtig, dass du die Schmerzen bei deiner Frauenärztin ansprichst. Und keine Sorge: Auch ich habe schnell gemerkt, dass es ganz normal ist, wenn man solche Symptome in der Schwangerschaft kurzfristig abklären lässt. Schließlich geht es nicht nur um dich selbst, sondern um das Baby, das in dir heranwächst.
Schmerzen der Mutterbänder: Symptome
Die Dehnung der Mutterbänder können sich für uns alle etwas unterschiedlich anfühlen. Wie stark wir sie spüren, hängt manchmal auch von unserer Tagesform ab oder wie viel Ablenkung wir gerade haben. Mutterbänder-Schmerzen erkennst du an diesen typischen Symptomen:
- Leichte bis mittlere Schmerzen im Unterbauch: Sporadische, stechende oder ziehende Schmerzen im Unterbauch, der Hüfte oder auch dem Schambereich deuten auf Dehnungsschmerzen der Mutterbänder hin.
- Kurze Dauer: Die Schmerzen dauern nicht länger als wenige Minuten am Stück, können aber über den Tag verteilt öfters auftreten.
- Bewegungsabhängig: Viele werdende Mamas spüren die Mutterbänder besonders bei Bewegung, bei Ruhe lässt das Ziehen nach. Die Schmerzen sind aber nicht anhaltend oder konstant, sondern ändern sich situationsabhängig.
- Werden im Verlauf der Schwangerschaft häufiger/stärker: Die Dehnung der Mutterbänder ist ein normaler Prozess während der Schwangerschaft, die mit dem Wachstum deines Bauches zunimmt. So spürst du sie wahrscheinlich immer mehr, je weiter du in deiner Schwangerschaft bist.
Wie kann man schmerzende Mutterbänder erkennen?
Eine Diagnose erfolgt per Symptomen und Ausschlussverfahren: Am besten besprichst du die Schmerzen beim nächsten Besuch mit deiner Frauenärztin oder Hebamme. Wenn folgende Symptome auftreten, solltest du deine Ärztin besser sofort aufsuchen:
- starker Ausfluss
- Schmierblutungen oder Blutungen
- Krämpfe
- anhaltende oder starke Schmerzen
- Unwohlsein
- andere ungewöhnliche Symptome
Worauf können die Schmerzen im Unterleib sonst hindeuten?
In den allermeisten Fällen sind die leichten Schmerzen im Unterleib nichts Ernstes und hängen mit der Veränderung zusammen, die dein Körper während deiner Schwangerschaft durchlebt. Bei intensiven, unerklärlichen oder anhaltenden Schmerzen ist es dennoch wichtig, dass du dich direkt untersuchen lässt. Wenn du deine Ärztin nicht erreichen kannst, fahr lieber einmal mehr als zu wenig in die Klinik. Starke Schmerzen im Unterbauch können auf eine Vielzahl von unbedeutenden Wehwehchen bis zu schweren Erkrankungen oder Komplikationen hindeuten. Im Ernstfall könnte auch eine der folgenden Ursachen dahinterstecken:
Für uns selber ist es oft schwierig, die genaue Ursache zu finden. Wenn du dich unwohl fühlst oder dir Sorgen machst, ist es Zeit, dich durchchecken zu lassen. Denn auch der damit verbundene Stress kann dich sonst unnötig belasten.
Was kann man gegen Ziehen in den Mutterbändern tun?
Die Dehnung der Mutterbänder gehört zur Schwangerschaft dazu, schließlich braucht dein Babybauch jede Menge Platz! Folgende Tipps helfen zum Glück ganz gut, wenn die Schmerzen zu unangenehm werden:
- Position wechseln: Zieht es im Sitzen oder Liegen, hilft meistens schon ein Positionswechsel.
- Ausruhen: Oft kann es sein, dass sich die Mutterbänder melden, wenn wir uns übernehmen oder länger bestimmte Bewegungen ausführen. Dann ist es wichtig, dass du eine Pause einlegst oder es etwas langsamer angehen lässt.
- Sanfte Bewegung: Leichte Dehnungsübungen unter Anweisung deiner Ärztin oder Hebamme können helfen, wenn dir das häufige Ziehen zu unangenehm wird.
- Schmerzmittel: Bei großen Schmerzen können sie dich auch zu Schmerzmitteln beraten, die in der Schwangerschaft sicher sind.
- Schwangerschaftsyoga: Auch Yoga kann helfen, dich zu entspannen und viele Schwangerschaftsbeschwerden lindern. Gleichzeitig unterstützt es dich dabei, deinen Fokus für einige Zeit auf andere Dinge zu legen.
- Magnesium: Der Magnesiumbedarf ist in der Schwangerschaft erhöht. Und auch bei den Schmerzen der Mutterbänder kann Magnesium helfen. Lass dich vor der Anwendung von deiner Ärztin oder deiner Hebamme beraten, welches Präparat und welche Dosierung die beste für dich ist. Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit:
Alles nur 'ne Phase...
So unangenehm sie auch sind: Schmerzende Mutterbänder gehören zu jeder Schwangerschaft dazu und sind ein Zeichen, dass dein Baby sich in deinem Bauch munter Platz verschafft. Dabei fühlen sie sich für jede Frau und in jeder Schwangerschaft anders an, sodass sie auch mehrfache Mamas stutzig machen können. Je weiter deine Schwangerschaft fortschreitet, desto häufiger tritt das kurze Stechen auf – oft als Erinnerung, dass du etwas langsamer machen sollst – und du bekommst ein Gespür dafür, wann sich deine Mutterbänder melden. Für jede Menge Mut, Tipps und Hausmittel ist dieser Ratgeber echt Gold wert:
Gerade beim ersten Kind bekommt man Ratschläge von allen Seiten. Ein paar Sachen werden jedoch immer ausgelassen. Wir zeigen, was euch vor der Schwangerschaft bestimmt keiner sagen wird!
Quellen:
Berufsverband der Frauenärzte e.V.
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