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"Muttermund fingerdurchlässig": Was das bedeutet und wie lange es jetzt noch bis zur Geburt dauert

Young woman enjoying the last month of her pregnancy
© Getty Images / martin-dm

Während der Schwangerschaft und unter der Geburt tasten deine Gynäkologin oder Hebamme regelmäßig deinen Muttermund ab, um festzustellen, ob dieser noch fest verschlossen oder schon geöffnet ist. Was "Muttermund fingerdurchlässig" heißt und wie lange es dann noch dauert bis er vollständig geöffnet ist und das Baby auf die Welt kommt.

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Was bedeutet "Muttermund fingerdurchlässig"?

Ist dein Muttermund (Zervix) fingerdurchlässig, heißt das, dass ein Finger durchpasst, er also leicht geöffnet ist. Zum Ende der Schwangerschaft bedeutet das, dass dein Körper schon einen Schritt Richtung Entbindung gemacht hat, es also nicht mehr allzu lange bis zur Geburt dauert. Übrigens: Wenn du ein paar Dinge beachtest, kannst du die Öffnung deines Muttermunds ggf. selbst ertasten.

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Was bedeutet "Muttermund fingerdurchlässig, Kopf tastbar"?

Wenn deine Ärztin den Satz "Muttermund fingerdurchlässig, Kopf tastbar" äußert, bedeutet das, dass sich der Kopf deines Babys schon im Becken befindet, sie diesen fühlen kann und der Muttermund 1-2 cm geöffnet ist. Die meisten Kinder rutschen um die 34. SSW nach unten und begeben sich in Geburtsposition. Wenn der Kopf tastbar ist, liegt dein Kleines also in Schädellage, sehr wahrscheinlich der vorderen Hinterhauptslage, evtl. aber auch in der hinteren Hinterhauptslage, der sog. Sternenguckerposition. Übrigens: Das Köpfchen kann auch tastbar sein, wenn der Muttermund noch fest verschlossen ist, dann eben durch das Gewebe hindurch.

Habe ich immer Wehen, wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist?

Muttermundwirksame Wehen sorgen dafür, dass sich der Gebärmutterhals immer weiter verkürzt, bis er "verstreicht". Der Muttermund wird weich und öffnet sich ganz langsam, Millimeter für Millimeter. Zunächst so weit, dass die "Fingerkuppe einlegbar" ist (auch diesen Satz kannst du ggf. von Hebamme oder Arzt hören), danach zur Fingerdurchlässigkeit und schließlich durch die Geburtswehen immer weiter, bis er mit 10 cm schließlich vollständig geöffnet ist.

Es kann aber auch sein, dass sich der Muttermund schon einige Zentimeter geöffnet hat, du aber bisher noch gar nichts davon bemerkt hast. Und auch den umgekehrten Fall gibt es: dass du schon Wehen hast, der Muttermund aber zu Beginn noch fest verschlossen ist. Ist der Muttermund fingerdurchlässig und du verspürst Wehen, kannst du davon ausgehen, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Krankenhaustasche für die Geburt zu packen. Was da drin sein sollte, zeigt unser Video:

Krankenhaustasche zur Geburt: 10 Dinge, die du einpacken solltest Abonniere uns
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Wann kann ich mit der Geburt rechnen, wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist?

Wie lange es bis zur Geburt noch dauert, wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist, kann man nicht pauschal sagen. Manche Frauen laufen so noch einige Wochen durch die Gegend, andere können ihr Baby nur wenige Stunden nach diesem Befund schon im Arm halten.

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Damit das Baby in den Geburtskanal eintreten kann, muss sich der Muttermund auf 10 cm öffnen. Als Faustregel gilt, dass sich der Muttermund bei Erstgebärenden unter den Eröffnungswehen pro Stunde um ca. 1 cm öffnet. Damit ergeben sich rein rechnerisch schon 10 Stunden, die muttermundwirksame Wehen dauern. Es kann aber durchaus auch einige Zeit länger dauern, denn manchmal öffnet sich der Muttermund pro Stunde auch nur 0,5 cm oder noch weniger. Meist dauern übrigens die ersten 5 cm, die sich der Muttermund öffnet, länger als die letzten 5 cm.

Kann ich noch baden, wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist?

In der Regel spricht nichts dagegen, mit fingerdurchlässig geöffnetem Muttermund noch ein warmes Bad in der Badewanne zu nehmen. Sogar nach einem Blasensprung darfst du bei einer komplikationslosen Schwangerschaft und wenn du weißt, dass das Köpfchen fest im Becken liegt, noch baden. Auch mit noch weiter geöffnetem Muttermund, denn natürlich ist auch eine Wassergeburt möglich.

Aber: Vom Whirlpool oder Dampfbad in der Therme solltest du dich lieber fernhalten, wenn der Muttermund schon fingerdurchlässig ist. Denn Viren und Bakterien haben in der warm-feuchten Umgebung leichtes Spiel, was eine Infektion begünstigen kann. Im Zweifel frage deine Hebamme, ob Baden in deinem Fall okay ist.

Können wir eine Eipollösung versuchen, wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist?

Wenn sich dein Muttermund bereits ein wenig geöffnet hat, aber eine weitere Öffnung auf sich warten lässt, ist die Eipollösung ein mögliches Verfahren zur Geburtseinleitung. Dabei wird die Eihaut, die äußere Hülle der Fruchtblase, mit der Hand vom Gebärmutterhals gelöst, mit dem sie verklebt ist. Der Muttermund muss dazu mindestens fingerdurchlässig geöffnet sein, damit Arzt oder Hebamme einen Finger einführen und den Gebärmutterhals sanft massieren können. Dadurch wird vermehrt das Hormon Prostaglandin ausgeschüttet, wodurch der Muttermund sich weiter öffnen und die Wehen ausgelöst werden sollen. Die Erfolgsquote der Eipollösung liegt bei fast 90 %, allerdings nur, wenn die Methode nach dem Entbindungstermin angewendet wird.

Was heißt es, wenn der Muttermund schon früh fingerdurchlässig ist?

Unter dem Einfluss körpereigener Hormone, der Prostaglandine, beginnt schon ab etwa der 32. SSW die sogenannte Zervixreifung. Richtig in Fahrt kommt dieser Prozess  während der letzten vier Schwangerschaftswochen. Das bedeutet, dass sich das Bindegewebe am Gebärmutterhals langsam lockert, weicher und dehnbarer wird und sich der Muttermund öffnet. Normalerweise geschieht dies um den errechneten Geburtstermin.

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Wenn sich der Muttermund schon in einem früheren Schwangerschaftsstadium öffnet, vor der vollendeten 37. SSW, können vorzeitige Wehen oder eine Zervixinsuffizienz zugrunde liegen und eine Frühgeburt drohen. Kontaktiere daher bitte unbedingt deine Frauenärztin, wenn du bemerkst, dass Flüssigkeit aus dem Muttermund austritt oder du Schmerzen hast.

FAQ

Wie weit ist der Muttermund geöffnet, wenn er fingerdurchlässig ist?

Wenn der Muttermund fingerdurchlässig ist, bedeutet das eine Öffnung von 1 bis 2 cm.

Muttermund fingerdurchlässig: Wann ging es los?

Möglicherweise hast du in den letzten Tagen oder Stunden bemerkt, dass der Schleimpropf abgegangen ist. Wenn er sich vom Gebärmutterhals löst, beginnt der Muttermund sich ein ganz kleines bisschen zu öffnen. Das kann auf einen nahenden Geburtsbeginn hinweisen – muss es aber nicht. Zwischen dem Abgehen des Schleimpfropfs und der vollständigen Öffnung des Muttermunds können ein paar Stunden, ein paar Tage oder aber auch Wochen liegen.

Kann ich etwas tun, damit mein Muttermund fingerdurchlässig und weich wird?

Wenn du deinem Körper dabei helfen möchtest, den Muttermund sanft zu öffnen und sich auf die Geburt vorzubereiten, ist Himbeerblättertee ein beliebtes Hausmittel. Bitte trink ihn aber nicht vor der 36. SSW und sprich dich zuvor mit deiner Ärztin oder Hebamme ab. Auch zur Förderung der Wehen gibt es einige Tipps und Hausmittel, die du ausprobieren kannst.

Quellen: Rath, Werner et al.: Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Friesland-Kliniken

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