Schöne, gepflegte Nägel gehören für viele von uns zum Wohlfühlprogramm. Doch in der Schwangerschaft stellen wir uns plötzlich die Frage: Ist Nagellack sicher für mein Baby? Keine Sorge, wir haben die Antworten für dich. Hier erfährst du alles, was du über Nagellack in der Schwangerschaft wissen musst.
- 1.Ist Nagellack in der Schwangerschaft schädlich?
- 2.Welche Stoffe, die in einigen Nagellacken enthalten sind, können gesundheitsschädlich sein?
- 2.1.Formaldehyd
- 2.2.Toluol
- 2.3.Phthalate
- 2.4.Campher
- 3.Nagellack in der Schwangerschaft: Diese Nagellacke sind geeignet
- 4.Ist Aceton in der Schwangerschaft schädlich?
Ist Nagellack in der Schwangerschaft schädlich?
Gute Nachricht vorweg: Es ist davon auszugehen, dass Nagellack in der Schwangerschaft keine gesundheitlichen Probleme beim Ungeborenen verursacht. Zumindest gibt es keine Studien, die aktuell Gegenteiliges behaupten. Die Inhaltsstoffe werden nur in sehr geringen Mengen über die Nägel aufgenommen. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bewusst zu entscheiden, welche Produkte man verwendet.
Welche Stoffe, die in einigen Nagellacken enthalten sind, können gesundheitsschädlich sein?
Viele Frauen lieben es, ihre Nägel mit Nagellack zu verschönern. Allerdings enthalten einige Produkte Inhaltsstoffe, denen eine gesundheitsschädliche Wirkung nachgesagt wird. Diese Stoffe werden im Kontext dieser Thematik immer wieder genannt:
Formaldehyd
Dieser Stoff diente ursprünglich als Konservierungsmittel und wurde später zum Bestandteil vieler Klebstoffe in Holzwerkstoffen. Außerdem befindet er sich in einigen Textilien, Desinfektionsmitteln und Kosmetikartikeln. Im Juni 2014 wurde schließlich eine krebserzeugende Wirkung durch die EU bestätigt. Allerdings, und darauf macht auch das Umweltbundesamt aufmerksam, ist diese Wirkung „unterhalb einer bestimmten Formaldehydkonzentration im Allgemeinen nicht zu erwarten“. Der Stoff kann jedoch Rötungen und Allergien auslösen.
Toluol
Das farblose Lösungsmittel kann über die Luft oder über die Haut aufgenommen werden. Reizungen der Augen und Atmungsorgane sowie Rötungen und ein Austrocknen der Haut können die Folge sein.
Phthalate
Bei diesen Stoffen handelt es sich um geruchs- und farblose Weichmacher, die von der EU als Inhaltsstoffe für Kosmetika zwar verboten wurden, allerdings bei der Produktion als Hilfsstoffe verwendet werden dürfen. So kann es vorkommen, dass geringe Anteile in den Nagellack gelangen, diese jedoch nicht auf der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt werden. Die Europäische Union stuft einige dieser Phthalate, wie z. B. Dibutylphthalat (DBP), als fortpflanzungsgefährdend ein.
Campher
Der Weichmacher kann ab einer gewissen Menge gesundheitsschädigend wirken, ist jedoch auch Bestandteil einiger Arzneimittel. Bei einer Unverträglichkeit oder Überdosierung können unter anderem Atemnot, Angstzustände und Nervosität auftreten.
Nagellack in der Schwangerschaft: Diese Nagellacke sind geeignet
Wenn du auf Nummer Sicher gehen möchtest, ist es ratsam, zu einem Nagellack zu greifen, der weitestgehend ohne gesundheitsschädliche Chemikalien hergestellt wurde. Hier gibt es verschiedene Angebote. In 3-free-Nagellacken sind in der Regel keine Phthalate, kein Formaldehyd und Toluol enthalten. Bei 4-free- und 5-free-Produkten wird meistens neben den eben genannten Stoffen zusätzlich auf Campher, Kolophonium und/oder Formaldehyd-Harze verzichtet. 7-free- und 10-free-Lacke sind zusätzlich vegan und ohne die Durchführung von Tierversuchen hergestellt worden.
Aber Achtung: Die Bezeichnung „x-free“ ist nicht geschützt. Das heißt, dass jedes Unternehmen selbst entscheiden kann, auf welche Substanzen es konkret verzichten möchte. Aus diesem Grund empfehlen wir, vor dem Kauf die Liste der Inhaltsstoffe zu checken.
Ist Aceton in der Schwangerschaft schädlich?
Vor allem in vielen Nagellackentfernern ist Aceton enthalten. Auch hier gilt, die Menge macht das Gift. Allerdings empfehlen wir, während der Schwangerschaft auf Entferner zu setzen, die auf die Substanz verzichten. Das Einatmen kann zu Gesundheitsschäden führen und beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auslösen. Solltest du dich doch für ein Produkt mit Aceton entscheiden, ist es ratsam, die Fenster bei der Anwendung zu öffnen. Gleiches gilt übrigens auch fürs Auftragen von Nagellack.
Fazit
Auch wenn davon ausgegangen wird, dass die Dosierung der Schadstoffe, die in einigen Nagellacken enthalten sind, ungefährlich sind, würde ich folgende Tipps beachten:
- Wähle "x-free" Nagellacke von vertrauenswürdigen Marken
- Lackiere deine Nägel in gut belüfteten Räumen
- Verzichte auf Nagellack, wenn du empfindlich auf Gerüche reagierst
- Pflege deine Nägel mit natürlichen Ölen
Auch mit dem Fliegen ist es in der Schwangerschaft so eine Sache. Im Video zeigen wir, wann es sicher ist.