Mit Baby im Bauch hat unser Körper einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen und Nährstoffen. Die Auswahl an Ergänzungs-Präparaten ist riesig. Aber sind Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft wirklich sinnvoll oder reicht eine ausgewogene Ernährung aus?
Sind Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft nötig?
Mediziner sind sich einig: In der Regel nehmen wir durch eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft genügend Vitamine und Nährstoffe auf. Selbst bei einem zeitweisen Mangel, z. B. durch Morgenübelkeit, bekommt unser Baby alles, was es braucht aus unseren körpereigenen Reserven. Langfristig ist es aber wichtig, diese wieder aufzufüllen. Denn ein gesunder Körper ist die beste Voraussetzung für eine gesunde Schwangerschaft.
Ausnahmen sind Folsäure und Jod: Hier wird eine zusätzliche Einnahme ab Beginn des Kinderwunsches bzw. so früh wie möglich nach der Feststellung der Schwangerschaft empfohlen, um die Entwicklung deines Babys zu unterstützen.
Sind Schwangerschaftsvitamine sinnvoll?
Oft kann ein gutes Schwangerschaftsvitamin sinnvoll und ausreichend sein. Je nach Bedarf kann eine Folsäure-Tablette mit Jod vollkommen ausreichen. Bei zusätzlichen Beschwerden oder Symptomen können aber auch weitere Nahrungsergänzungsmittel, neben einem vollständigen Schwangerschaftsvitamin, sinnvoll sein.
Die 7 wichtigsten Nährstoffe in der Schwangerschaft
1. Folsäure für die Zellteilung
Das B-Vitamin ist im ersten Trimester für die Entwicklung deines Babys essenziell, denn Folsäure ist am Zellwachstum und somit in den ersten 12 Schwangerschaftswochen an der Bildung von Nervensystem und Wirbelsäule beteiligt. Ein Folsäuremangel kann zu Spina bifida, einer bleibenden Verformung des Rückgrates führen. Mediziner empfehlen daher eine tägliche Dosis von 400 mg als Nahrungsergänzung.
Natürliche Quellen: Zitrusfrüchte, Hefe, Hülsenfrüchte, Brokkoli
2. Jod für Babys Wachstum
Das Spurenelement hat in der Schwangerschaft eine besondere Funktion: Es reguliert die Aktivität der Schilddrüse. Das Mini-Organ sorgt dafür, dass Energie- und Hormonstoffwechsel reibungslos laufen – und beeinflusst damit direkt die Entwicklung deines Babys. In der Regel wird eine tägliche Einnahme von 100-150 µg Jod in Tablettenform empfohlen. Wichtig: Nimm Jod nur mit Absprache deines Frauenarztes ein. Bei Schilddrüsenüberfunktion sollte Jod nicht eingenommen werden.
Natürliche Quellen: Seefisch, Nüsse
3. Eisen für Blutbildung und Leistungsfähigkeit
Eisen ist wichtig für die Blutbildung – diese steigt in der Schwangerschaft auf das 1,5-Fache an – gepaart mit dem erhöhten Energieverbrauch verdoppelt sich dein Eisenbedarf in der Schwangerschaft auf 30 mg pro Tag. Ob ein Eisen-Präparat sinnvoll ist, zeigt ein Blutbild beim Frauenarzt. Auch, wenn du zu Blutungen neigst, kann Eisen eine sinnvolle Ergänzung sein.
4. Magnesium gegen Krämpfe und Schmerzen
Hormonell bedingte Kopfschmerzen, ziehende Mutterbänder, Übungswehen, Verstopfung und Wadenkrämpfe: Magnesium kann gegen viele Schwangerschaftsbeschwerden helfen, denn es entspannt Muskeln und Gelenke. Auch bei Blutungen in der Schwangerschaft, vorzeitigen Wehen und einer tief liegenden Plazenta kommt Magnesium zum Einsatz. Besprich die Dosis mit Arzt oder Hebamme, bis zu 300-400 mg zweimal täglich sind nicht selten. Unser Favorit: Diasporal 400-Sticks zum Auflösen, im 100er-Pack für 32 € bei Amazon.*
Natürliche Quellen: Vollkorn, Hülsenfrüchte, dunkle Schokolade
5. B-Vitamine gegen Übelkeit und Erschöpfung
Die wasserlöslichen Vitamine sind auch in der Schwangerschaft kein Muss, helfen aber, den Energiehaushalt zu regulieren. Besonders im 1. Trimester bekämpfen sie so Müdigkeit und Morgenübelkeit sehr gut.
Natürliche Quellen: Hefe, Milchprodukte, Bananen, Eier, Nüsse, Gemüse
6. Omega-3 (besonders DHA) für Babys Gehirn
Wenn im 2. Trimester die Entwicklung von Babys Gehirn fortschreitet, ist eine gute Versorgung Omega-3-Fettsäuren, besonders DHA, wichtig. Fischölkapseln können eine guter Zusatz sein. Wir setzen aber am liebsten auf magenfreundliches, veganes und meist weniger belastetes Algenöl, wie die Testa Omega-3-Kapseln, hier für 20 € bei Amazon.*
Natürliche Quellen: Seefisch, Chia, Walnüsse, Avocado
7. Vitamin C
Wenn der Körper neben Job, Familie und Haushalt in der Schwangerschaft auf Hochtouren läuft, leidet schnell unsere Abwehr. Eine zusätzliche Einnahme von 500 mg Vitamin C kann helfen, gegenzusteuern. Meist ist die Dosis auch in Schwangerschaftsvitaminen enthalten. Ein Mangel kann auch Auswirkungen aufs Baby haben, denn Vitamin C ist an der Gehirnbildung beteiligt. Bei Raucherinnen steuert Vitamin C sogar einigen negativen Effekten aufs Kind entgegen.
Natürliche Quellen: Zitrusfrüchte, Brokkoli, Paprika
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Mein Fazit
Wir alle starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schwangerschaft und haben andere Bedürfnisse. Gerade in der Frühschwangerschaft hat mir ein Schwangerschaftsvitamin immer geholfen, bis ich mich wieder vollwertiger ernähren konnte. Die Absprache verschiedener Symptome mit Arzt und Hebamme ist da Gold wert, denn von Übelkeit über Müdigkeit bis hin zu Schmerzen und Krämpfen kann die richtige Nahrungsergänzung, in der richtigen Dosis, Wunder wirken! Genauso gibt es viele Mittel, die in der Schwangerschaft nicht verwendet werden sollten – oder die bei bestimmten Vorerkrankungen nicht sinnvoll sind. Gute Beratung ist also auch hier alles.
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