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Wie gefährlich ist niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft?

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft: Frau liegt mit Schwindel auf der Couch
© Getty Images/dragana991

Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen gehören für viele von uns zur Schwangerschaft dazu. Sie können aber auch Symptome für einen niedrigen Blutdruck sein. Was du dagegen tun kannst. 

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Von einem normalen Blutdruck spricht man bei einem Wert von 120/80 mmHg, aber er schwankt auch in der Schwangerschaft je nachdem, was wir essen, wie wir uns bewegen und wie viel wir trinken. Aufgrund der zusätzlichen Hormonumstellung ist ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft oft normal und meistens kein Grund zur Sorge. Aber es ist wichtig, deine Werte regelmäßig zu kontrollieren, um dein Baby zu schützen. Deshalb gehört die Kontrolle auch zur Routine bei deinen Schwangerschaftsvorsorge-Untersuchungen.

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Wie kommt es zu einem niedrigen Blutdruck in der Schwangerschaft?

Dein Blutdruck unterliegt besonders während der Schwangerschaft einigen Schwankungen. Im ersten und zweiten Trimester weitet der Östrogenanstieg die Blutgefäße, um die Gebärmutter und den Embryo optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Durch diese "Weitstellung" der Blutgefäße haben viele Schwangere jetzt einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Das ist nicht weiter schlimm und macht meistens auch keine weiteren Symptome.

Besonders, wenn wir schnell aufstehen, wenig trinken oder länger nichts gegessen haben, kann der Blutdruck schnell mal absacken. Bei manchen Mamas bleibt der niedrige Blutdruck auch im dritten Schwangerschaftsdrittel bestehen.

Ab wann ist ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft gefährlich?

Von einem zu niedrigen Blutdruck spricht man in der Regel bei Werten von 100/60 mmHg und darunter, denn dann treten meistens auch Symptome auf.

Viele Mamas haben Angst, dass ein niedriger Blutdruck mit einem geringeren Geburtsgewicht beim Baby einhergeht. Der Grund: Durch eine ungenügende Durch­blutung der Gebärmutter könnte es zu einer Plazentainsuffizienz kommen, bei der die Gefahr eines Sauerstoffmangels und Entwick­lungs­stö­­run­gen beim Kind besteht. Wissenschaftler*innen geben nach einer umfassenden Studie aus 2023 Entwarnung, denn sie konnten keinen Zusammenhang zwischen niedrigem Blutdruck und geringerem Geburtsgewicht finden.

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Aber: Durch Kreislaufprobleme können auch Stürze gefährlich für dich und dein Baby werden (auch wenn sie extrem selten sind). Und es ist wichtig, dass du den niedrigen Blutdruck überwachen lässt.

Gut zu wissen: Ein sehr niedriger Blutdruck zu Beginn der Schwangerschaft kann auch ein Zeichen für eine Eileiterschwangerschaft sein. Deshalb ist es wichtig, die Ursache schnell abklären zu lassen.

Symptome von niedrigem Blutdruck

Typische Symptome für einen niedrigen Blutdruck sind:

• starker Durst
Müdigkeit
• gesteigerte Reizbarkeit
• ständig kalte Hände und Füße
• Kopfschmerzen
• häufiger Schwin­del
• Ohrensausen

Wird dir etwa häufig schwindelig, ist es wichtig, dich ärztlich untersuchen zu lassen. Gut zu wissen ist auch, dass du deinen Blutdruck jederzeit in der Apotheke messen lassen kannst. Einen Arztbesuch ersetzt das natürlich nicht. Besonders, weil auch andere Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein Eisenmangel dahinterstecken können, die in der Schwangerschaft oft auftreten und behandelt werden müssen.

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Was hilft gegen niedrigen Blutdruck in der Schwangerschaft?

Wenn dein Blutdruck anhaltend und bedenklich zu niedrig ist, wird deine Ärztin über die entsprechende Behandlung entscheiden. Ansonsten kannst du aber auch selber einiges tun, um deinen Kreislauf in Schwung zu bringen und deinen Blutdruck zu normalisieren:

  • Ausreichend trinken: Achte dabei auch auf einen ausgeglichenen Wasser- und Elekrolythaushalt (also nicht zu salzarm essen!).
  • Kaffee in Maßen: Koffein kann helfen, deinen Kreislauf in Schwung zu bringen.
  • Langsam aufstehen: Besonders morgens viel Zeit lassen, wenn du aus dem Liegen und Sitzen in die stehende Position wechselst.
  • Bei Schwindel: Ausruhen und Beine hochlegen. Hast du keine Liegemöglichkeit in Sicht ist, kannst du deine Beine hochlegen oder zumindest überkreuzen.
  • Wechselduschen am Morgen: Von unten nach oben und mit kaltem Wasser  enden. Als sanftere Alternative kannst du auch nur deine Arme und Beine kühl abduschen.
  • Aktiv werden: Schonender Sport bringt deinen Kreislauf sanft in Schwung.
  • Deine Muskelpumpen unterstützen: Regelmäßiges Spazieren hält die Muskelpumpen in deinen Waden in Gang und senkt das Risiko für Wasser in den Beinen. Musst du (z. B. im Job) viel sitzen, hilft es, öfters aufzustehen und ein paar Schritte zu laufen.
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Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Third-trimester persistent maternal hypotension effects on late-onset small for gestational age and adverse perinatal outcomes (2023), Apotheken-Umschau

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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