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NIPT-Test-Kosten: Wann wird das Screening von der Krankenkasse übernommen?

NIPT-Test Kosten: Frau ist nachdenklich
© Getty Images/ fizkes

Mit dem NIPT-Test lässt sich die Wahrscheinlichkeit von chromosomal bedingten Fehlentwicklungen und Krankheiten bei deinem Baby feststellen. Der nicht-invasive Pränataltest findet ab der 10. SSW statt und gehört nicht zu den gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen. Was der NIPT-Test kostet und wann ihn die Krankenkasse übernimmt.

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Der NIPT-Test wird nicht als Teil der empfohlenen, gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft eingestuft, die von der Krankenkasse getragen werden. Er gehört zu den sogenannten IGeL-Leistungen (individuelle Gesundheitsleistungen), die in der Regel privat bezahlt werden müssen. Seit dem 1. Juli 2022 gilt aber: Ist er medizinisch angezeigt, kommen die Krankenkassen meist für die Kosten (oder einen Teil davon) auf.

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Was kostet der NIPT-Test?

Je nachdem, wie umfangreich der NIPT-Test ist, kostet er zwischen 170 und 300 €. In vielen Fällen wird aber zumindest ein Teil davon von den Krankenkassen übernommen. Das bezieht sich in der Regel auf den Test auf die Trisomien 13, 18 und 21, wenn ein medizinischer Verdacht besteht oder eine Abklärung aus anderen Gründen, z. B. der (mentalen) Gesundheit der Mutter, nötig ist. Sie sind auch die häufigsten Gründe, aus denen sich Schwangere für den Test entscheiden.

Untersuchungen zu anderen genetischen Abweichungen kosten laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zwischen 30 und 130 € zusätzlich. Diese werden meist nicht von den Kassen getragen, aber das kann von deiner individuellen Situation abhängen.

Was ist der NIPT-Test?

Beim NIPT-Test wird zwischen der 10. und 12. SSW aus deiner Armvene Blut abgenommen und auf auffällige DNA-Abschnitte untersucht. Denn ab dem Zeitpunkt lässt sich bereits genügend Erbgut deines Kindes nachweisen.

Der Test ist nicht-invasiv, das heißt, er geht ohne körperliche Risiken für dein Baby oder deine Schwangerschaft einher, anders als z. B. die Fruchtwasseruntersuchung. Nach wenigen Tagen hast du in der Regel das Ergebnis.

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Aus den Testergebnissen lässt sich die Wahrscheinlichkeit für

bei deinem Baby ableiten.

Ganz wichtig: Der NIPT-Test ist absolut freiwillig und es muss von dir aktiv eingewilligt werden. Es ist essenziell, dass du dich gut von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt beraten lässt, wie sinnvoll das Screening in deinem Fall ist. Denn ein NIPT-Test kann keine genaue Diagnose geben, im Zweifel aber auch viele negative Folgen mit sich ziehen.

Bei Sorgen, Fragen, der Suche nach Hilfsangeboten und für Unterstützung jeglicher Art kannst du dich an folgende Stellen wenden:

Hilfetelefon Schwangere in Not: 0800 40 40 020 (rund um die Uhr)

pro familia: per Telefon, Mail oder vor Ort

Was sind die Vor- und Nachteile eines NIPT-Tests?

Der NIPT-Test kann bei bestimmten Risiken stark entlasten, in anderen Fällen aber auch unnötig belastend sein. Wie alle Tests der pränatalen Diagnostik hat er bestimmte Vor- und Nachteile:

  • kann invasive Methoden ersetzen, wenn er unauffällig ist
  • ist zur Diagnose bzw. dem Ausschluss von Down-Syndrom bei Frauen ab 40 sehr aussagekräftig
  • kann den Weg zu weiteren Diagnose-Verfahren leiten
  • Schwangere haben die Möglichkeit, das Risiko einer Erkrankung abzuschätzen (und erfahren so auch psychosoziale Unterstützung)
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  • abhängig von deinem Alter und der getesteten Erkrankung sehr unterschiedlich zuverlässig
  • auffällige Ergebnisse müssen mit invasiveren Tests bestätigt (oder ausgeschlossen) werden
  • für bestimmte Erkrankungen hohe Fehlerquote
  • muss - sehr selten - wiederholt werden, wenn noch nicht genügend kindliche DNA in der Blutprobe vorliegt
  • eine unauffällige Diagnose schließt andere – oft um ein Vielfaches häufigere – schwere Erkrankungen nicht aus

Der NIPT-Test kann ein hilfreiches Angebot sein, um bestimmte Risiken besser einzuschätzen. Die Ergebnisse können aber weder eine Erkrankung ausschließen, noch bestätigen. Auch bei gesunden Babys kann der NIPT-Test auffällig sein und so ggf. unnötige Sorgen, Ängste und Entscheidungen auslösen.

Wahrscheinlich bist du noch ganz am Anfang deiner Schwangerschaft, aber wir finden: Es ist nie zu früh für positive Vibes und Methoden, die dich in dieser Zeit empowern. Im Video erklärt Hebamme Jana Friedrich, wie das aussehen kann.

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Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Berufsverband der Frauenärzte e.V.

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