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Empathie gefragt

No-Gos: 11 unverschämte Sätze, die Kaiserschnitt-Mamis nicht mehr hören können

Sätze, die Frauen mit Kaiserschnitt verletzen

Meine Kinder kamen per Kaiserschnitt zu Welt. Beide Male. Ungeplant. Das schiebe ich immer gerne so ein bisschen entschuldigend hinterher. Weil ich mit unangenehmen Nachfragen rechne? Weil ich mich dann ein bisschen weniger fühle, als ob ich geschummelt hätte? Ich weiß ja, dass das Quatsch ist und doch: Das Thema Kaiserschnitt ist sensibel und es gibt wahnsinnig viele Vorurteile, die betroffene Frauen verletzen. Diese 11 Sätze zum Beispiel sind absolute No-Gos!

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#1 "Ach, du Glückliche, du hattest einen Kaiserschnitt!"

Bitte, bitte verkneift es euch, auch wenn ihr euch vielleicht beim Gedanken an eure natürliche Geburt einen Kaiserschnitt gewünscht hättet. Schließlich wisst ihr gar nicht, ob die andere Frau den Kaiserschnitt wollte, ob sie fein ist damit, nicht natürlich entbunden zu haben und welche Probleme sie nach der Operation hatte.

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#2 "Sei froh, da hattest du wenigstens keine Schmerzen bei der Geburt."

Diese Worte sind vielleicht tröstend gemeint, leider aber völlig falsch, denn: Auch Frauen, die ein Kind mit Kaiserschnitt auf die Welt bringen, haben Schmerzen. Das Können die Wehen sein und natürlich starke Beschwerden während und nach der Operation. Und auch das Abheilen der Schnittwunde am Bauch- gerade im Alltag mit Kind(ern) - ist für viele Mamas äußerst schmerzhaft. Viele Mütter klagen außerdem noch lange Zeit über Wundschmerzen. Verwachsungen und Wucherungen im Bauchraum können ebenfalls starke Schmerzen hervorrufen.

#3 "Vielleicht kannst du ja beim nächsten Kind dann richtig gebären."

Autsch, das tut weh und zwar gleich auf mehreren Ebenen: Zum einen, weil die natürliche Geburt mit diesem Satz zum einzig Richtigen erhoben wird. Zum anderen schwingt der Vorwurf mit, dass man als Frau mit Kaiserschnitt dann wohl etwas falsch gemacht hat. Und diesen Fehler gilt es, mit einem weiteren Kind wieder gut zu machen. Also echt, dann besser mal den Mund halten.

#4 "Da hast du es dir aber ganz schön leicht gemacht."

Oh man, dieser Satz geht wirklich gar nicht. Denn ganz egal, wie ein Kind auf die Welt kommt, leicht macht es sich eine schwangere, gebärende oder im OP liegende Frau dabei wirklich nie, nie, nie!

#5 "Du hattest doch nur Angst vor den Schmerzen."

Es gibt viele Gründe für einen Kaiserschnitt und ja, auch Angst kann einer davon sein. Sollte eine Frau aber kinderlos bleiben, weil die Angst vor der Geburt übermächtig (geworden) ist aus welchen Gründen auch immer? Ganz bestimmt nicht! Vielmehr sollten wir dankbar sein für diese Art der Entbindung, die es diesen Frauen ermöglicht, Leben zu schenken.

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#6 "Hoffentlich wird dein Kind jetzt nicht krank."

Mütter wollen das Beste für ihre Kinder. Deswegen ist es einfach extrem verletzend einer Frau zu suggerieren, dass ihr Kind durch den Kaiserschnitt Schaden genommen hat oder in seiner Entwicklung beeinträchtig ist. Auch wenn Kaiserschnitt-Kinder vielleicht wirklich anfälliger sind für Infektionen, Allergien oder Asthma. Mal ganz davon ab, dass das gar nicht der Fall sein muss, gehört dieser Satz einfach zu den absoluten No-Gos.

#7 "Kaiserschnitt-Kinder sind halt echt nicht einfach."

Ob und inwieweit sich Verhaltensauffälligkeiten auf einen Kaiserschnitt zurückführen lassen, ist wissenschaftlich nicht geklärt und hängt von vielen Faktoren ab. Und mal ehrlich: Müttern zu sagen, wie anstrengend, schwierig oder unmöglich ihre Kinder sind, geht generell überhaupt nicht. Egal ob nach Kaiserschnitt oder natürlicher Geburt. Einfach übergriffig!

#8 "Stillen kannst du ja bestimmt auch nicht."

Ja, diesen Satz kennen (leider) bestimmt viele frisch gebackene Kaiserschnitt-Mamas! Sensibel ist wirklich anders. Dabei kann das mit dem Stillen auch nach einer Sectio klappen. Also macht euch locker und sucht euch bei eurer Hebamme oder einer Stillberaterin Unterstützung bei möglichen Stillproblemen.

#9 "Ich finde, Wunschkaiserschnitte gehören verboten!"

Schwerwiegende Gründe können eine vaginale Geburt für eine Frau unmöglich machen: Die Angst vor Schmerzen und Kontrollverlust beispielsweise sprechen ebenso für einen Wunschkaiserschnitt wie ein vorhergehendes Geburtstrauma oder Erfahrungen mit körperlicher oder seelischer Gewalt. Haltet euch deshalb lieber zurück mit Pauschal-Urteilen, denn so manche Frau kann durch einen Wunschkaiserschnitt (zurück) ins Leben finden. Und das ist doch einfach großartig.

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#10 "Deine Narbe wird man halt immer sehen."

Wie arm ist das denn, einer Frau einen Makel einreden zu wollen, den sie selbst vielleicht gar nicht als solchen empfindet. Außerdem ist die Medizin heute so weit, dass die Kaiserschnittnarbe spätestens nach ein paar Jahren verblasst und kaum noch sichtbar ist. Zumindest wenn es nicht zu Komplikationen kommt bei der Heilung. Und wenn die Narbe auch bleibt, erinnert sie uns doch daran, dass wir ein wunderbares Kind (wunderbare Kinder) zur Welt bringen durften. Body-Shaming get out of here!

#11 "Jede Frau kann doch ein Kind auf die Welt bringen."

Nein, eben nicht. Viele Frauen werden erst gar nicht schwanger und leiden ihr Leben lang an ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Wie abfällig, abwertend und verletzend dieser Satz nicht nur Kaiserschnitt-Mamas gegenüber ist, sollte eigentlich nicht mehr erklärt werden müssen.

Wir hoffen, ihr bleibt verschont von solch übergriffigen Sätzen (oder könnt zumindest mit ein bisschen Abstand selbstbewusst damit umgehen). In unserem Video seht ihr jetzt, welche 10 Dinge aber wirklich alle Eltern kennen.

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Schwarzes Schaf oder gute Seele: Wer bist du in deiner Familie?

Bildquelle: iStock / Getty Images Plus / spukkato

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