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Obst in der Schwangerschaft: Warum waschen so wichtig ist und welche Sorten besonders gesund sind

Obst in der Schwangerschaft: Schwangere hält Apfel in der Hand
© Getty Images/AsiaVision

Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist wichtig für die Entwicklung deines Babys. Welche Obstsorten besonders wertvoll sind, welches Obst in der Schwangerschaft hingegen Risiken mit sich bringen kann und was du bei der Verarbeitung am besten beachtest.

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Was sollte ich beim Verzehr von Obst in der Schwangerschaft beachten?

Als Schwangere hast du einen erhöhten Nährstoffbedarf, u. a. benötigst du ein Plus an Folsäure und Vitamin C. Frisches Obst oder auch tiefgekühlte Früchte sind eine hervorragende Quelle für diese Vitamine. Wenn du vor dem Verzehr ein paar einfache Dinge beachtest, kannst du Obst sorgenfrei genießen:

#1 Obst in der Schwangerschaft gründlich waschen und/oder schälen

Auf ungewaschenem Obst können sich Rückstände von Erde mit Parasiten befinden, die Toxoplasmose auslösen können. Während eine Toxoplasmose-Erkrankung normalerweise harmlos verläuft, kann eine Erstinfektion in der Schwangerschaft gefährlich werden: Das ungeborene Kind kann schwere Schäden erleiden oder es kann zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen.

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Um eine Infektion in der Schwangerschaft zu vermeiden, solltest du daher rohes Obst immer gut waschen und danach trockenreiben. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du das Obst auch schälen. Aber auch davor bitte waschen, nach dem Schälen am besten nochmal.

#2 In der Schwangerschaft besser Bio-Obst kaufen

Auch Pflanzenschutzmittel können das ungeborene Kind schädigen und z. B. Autismus begünstigen. Um Rückstände von Pestiziden besonders gründlich zu entfernen, kannst du Obst mit einer Natronlösung waschen. Dazu wird das Obst für mindestens 15 Minuten in eine Mischung aus Backnatron und Wasser gelegt.

Einige Schadstoffe können aber auch bis unter die Schale durchdringen, weshalb der Verzehr von biologisch angebautem Obst immer noch die bessere Wahl ist. Dieses ist in aller Regel frei von Pestiziden.

#3 Vorsicht bei vorgeschnittenem Obst

Vorgeschnittenes Obst oder vorgepresste Smoothies im Supermarkt oder auf dem Buffet lieber liegenlassen. Die Früchte können mit Keimen und Listerien belastet sein. Lieber ganze Früchte kaufen und spätestens nach zwei bis drei Tagen verzehren. Reste gut abgedeckt im Kühlschrank lagern.

#4 Tiefkühlobst in der Schwangerschaft durcherhitzen

Auf tiefgekühlten Beeren, Mangos etc. können bestimmte Krankheitserreger überleben. Daher tiefgekühltes Obst in der Schwangerschaft auf mindestens 70 Grad durcherhitzen. Dabei werden die Keime abgetötet.

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Welches ist das beste Obst in der Schwangerschaft?

Als besonders gesund in der Schwangerschaft gelten diese Obstsorten:

  • Äpfel: Das regionale Obst enthält viele wertvolle Nährstoffe. Dazu zählen unter anderem Provitamin A, Folsäure, viele B-Vitamine sowie Vitamin C und E. In und unter der Schale sitzen die meisten Vitamine, diese daher gerne mitessen. Äpfel vor dem Verzehr aber bitte immer gut waschen.
  • Birnen: Birnen versorgen das ungeborene Kind nicht nur mit Ballaststoffen, sondern auch mit Mineralstoffen, Vitaminen wie Provitamin A, Vitamin B1 und Folsäure sowie Antioxidantien, Kalium und Magnesium. Darüber hinaus sind sie gut gegen Verstopfung und haben nur wenige Kalorien. Birnen in der Schwangerschaft besser schälen.
  • Beeren: Egal, ob du Heißhunger auf Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Preiselbeeren, Cranberrys oder Brombeeren während der Schwangerschaft verspürst, sie alle geben dir und deinem Ungeborenen einen enormen Vitaminkick. Vorzugsweise solltest du Beeren aber aus Bioanbau erwerben. Sie werden sonst häufig mit Pestiziden behandelt.
  • Pfirsiche: Sie stecken nicht nur voller Vitamine und Mineralstoffe, sondern können auch Unruhe und Nervosität abmildern und die Laune heben, wenn du in der Schwangerschaft mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen hast. Darüber hinaus können Pfirsiche dich bei möglichen Wasseransammlungen unterstützen und leicht entwässernd wirken.
  • Nektarinen: Das Obst versorgt dich mit hochwertigen Inhaltsstoffen wie Folsäure, Vitamin E, Beta-Carotin und Magnesium. Darüber hinaus liefert die Nektarine auch Antioxidantien, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Dabei haben sie wenig Kalorien, wirken entschlackend und blutreinigend.
  • Kirschen: Sie sind reich an Vitamin C, Folsäure, B-Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalium und Kalzium.
  • Kiwis: Kiwis darfst du während deiner Schwangerschaft bedenkenlos genießen, sie können dich sogar während der hormonell bedingten Verdauungsprobleme sehr gut unterstützen. Gut zu wissen: Gelbe Kiwis haben einen noch höheren Vitamin C-Gehalt als grüne.
  • Pflaumen und Zwetschgen: Die Steinfrüchte liefern viel Vitamin C, E und Beta-Carotin. Außerdem sind sie reich an Folsäure sowie wertvollen Mineralstoffen und Spurenelementen wie beispielsweise Magnesium, Zink, Kalium, Kalzium und Eisen.
  • Wassermelonen: Sie sind reich an Folsäure und versorgen den Körper mit Magnesium, das schwangerschaftstypischen Wadenkrämpfen vorbeugt. Ihr hoher Kaliumgehalt hilft gegen Wassereinlagerungen. Dabei haben sie einen niedrigen Zuckergehalt und sind somit auch bei Schwangerschaftsdiabetes geeignet. Aber auch hier gilt: Melone vorm Anschneiden immer gut waschen und besser keine vorgeschnittenen Stücken kaufen.
  • Zitrusfrüchte: Orangen, Grapefruit, Mandarinen, Zitronen, Limetten, Blutorangen, Pomelos und Co. sind nicht nur reich an Vitaminen, sondern enthalten auch Bitterstoffe, die gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen können. Auch bei Heißhungerattacken sind sie eine gute Wahl.
  • Feigen: Feigen sind ausgezeichnete Magnesium-Lieferanten.
  • Granatäpfel: Sie enthalten nicht nur besonders viel Vitamin B und E, Kalzium und Eisen, sondern auch die wichtige Folsäure.
  • Guaven: Die tropische Frucht steckt voll Vitamin C und kann Schwangeren dabei helfen, Infekten vorzubeugen. Sie eignet sich auch toll für vegetarische Suppen wie den Immun-Booster "Flu Killer".
  • Kaki: Sie gelten als verdauungsfördernd, stärken das Immunsystem, mindern Entzündungen und haben einen positiven Einfluss auf Knochendichte, Zähne und Haut.
  • Maracujas: Die Südfrüchte sind besonders reich an Eisen, Provitamin A und Vitamin E.
  • Datteln: Zwar sind die kleinen Früchte recht kalorienreich, doch wurde wissenschaftlich bestätigt, dass der Verzehr von täglich sechs Datteln ab der 36. SSW für eine leichtere Geburt sorgen kann.
  • Quitten: Nach gründlicher Reinigung und Zubereitung sind Quitten während der Schwangerschaft sehr gesund. Sie liefern dir zahlreiche Vitamine und Folsäure. Quitten müssen entweder gekocht oder gedünstet werden. Vorsicht ist bei den Kernen geboten, diese dürfen nicht mit verspeist werden.

Nicht nur in der Schwangerschaft ist es besonders empfehlenswert, vor allem regionales und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen. So werden die Transportwege und Lagerzeiten kurz gehalten. Am Saisonkalender in unserem Video kannst du dich gut orientieren:

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Welches Obst sollte ich in der Schwangerschaft lieber vorsichtig genießen oder sogar vermeiden?

Auch die folgenden Obstsorten darfst du in der Schwangerschaft gerne genießen – aber lieber in Maßen:

  • Bananen: Bananen liefern viel Kalium, Magnesium und Vitamine. Aufgrund des relativ hohen Kaloriengehalts solltest du es aber mit dem Verzehr nicht übertreiben. Gegen ein bis zwei Bananen pro Tag spricht aber nichts.
  • Ananas: In Ananas ist das Enzym Bromelain enthalten, das die Blutgerinnung beeinflusst und die Blutungszeit verlängert. In der Vergangenheit stand dieser Stoff im Verdacht, Fehlgeburten auslösen zu können. Mittlerweile gilt dies als widerlegt. Damit trotzdem nicht zu viel Bromelain in die Blutbahn gerät, sollten Schwangere Ananas nur in Maßen genießen.
  • Aprikosen: Die gelben Früchtchen stecken voller Magnesium und Vitamin A, doch sind sie sehr zuckerhaltig. Daher in Maßen genießen.
  • Trauben: Sie stecken voller gesunder Vitamine und Nährstoffe, doch der enthaltene hohe Fruchtzuckeranteil kann bei übermäßigem Genuss einen Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Auch Trauben vor dem Verzehr bitte immer gut waschen.
  • Honigmelonen: Honigmelone besteht zu 85 % aus Wasser, ist ein wahrer Vitamin-Cocktail und liefert Schwangeren super viel Energie. Aufgrund des relativ hohen Zuckeranteils von ca. 10 % trotzdem nur in Maßen genießen.
  • Mangos: Das Gerücht, dass Mangos Fehlgeburten verursachen können, ist widerlegt. Trotzdem solltest du die exotische Steinfrucht in der Schwangerschaft nur in Maßen genießen, da sie einen hohen Fruchtzuckergehalt aufweist.
  • Litschis: Die Litschi reguliert den Feuchtigkeitshaushalt in deinem Körper und unterstützt ein gesundes Hautbild. Sie bekämpft freie Radikale und unterstützt mit ihrem hohen Ballaststoffanteil die Verdauung. Aufgrund ihres hohen Fruchtzuckergehaltes sollte man es mit der stacheligen Frucht jedoch nicht übertreiben. Wenn du zu viel Litschis isst, kann außerdem dein Blutdruck stark sinken, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Schwindelgefühlen, Kälte, Übelkeit und Müdigkeit führen kann.
  • Trockenobst: Da das Volumen des Trockenobstes kleiner ist als bei frischem Obst, verspürst du erst später ein Sättigungsgefühl. So isst du größere Mengen Trockenobst als eigentlich nötig wären. Wenn du auf die richtige Menge achtest, sind Trockenfrüchte aber tolle Vitaminlieferanten und empfehlen sich vor allem als kleine Snacks für unterwegs, wenn du unter Übelkeit leidest.
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Unreife oder halb reife Papayas bitte vermeiden: Auf Papaya musst du in der Schwangerschaft nicht grundsätzlich verzichten. Die Südfrucht enthält allerdings einen Stoff, auf den du während dieser Zeit achten musst. Die Rede ist von Papain. Dieses Enzym hat eigentlich viele positive Wirkungen auf den Körper. Allerdings kann Papain auch vorzeitige Wehen auslösen. Als Schwangere solltest du deshalb unbedingt darauf achten, dass du nur reife Papaya verzehrst. In denen ist der Papaingehalt geringer.

Ist viel Obst in der Schwangerschaft gesund?

Obst ist sehr gesund in der Schwangerschaft, doch kommt es auf die richtige Menge an. Aufgrund des enthaltenen Fruchtzuckers kann ein übermäßiger Genuss mancher Sorten Schwangerschaftsdiabetes oder eine zu starke Gewichtszunahme begünstigen. Vor allem getrocknete Früchte oder Säfte enthalten oft besonders viel Zucker und Kalorien.

Empfohlen werden zwei Portionen frisches Obst am Tag, damit kannst du nichts falsch machen. Für die richtige Menge kannst du deine Hände zu Hilfe nehmen: Eine Portion entspricht der Größe einer geballten Faust bzw. ca. 150 g Obst. Guten Appetit!

Quellen: BUND, Netzwerk gesund ins Leben

Das große Ernährungs-Quiz

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