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Wichtige Worte

Offener Brief einer Mutter: Eine Fehlgeburt ist nicht unser Fehler

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Nicole Merritt ist dreifache Mutter. Ihr viertes Baby verlor sie jedoch innerhalb weniger Tage. In einem offenen Brief schreibt sie darüber, weshalb wir aufhören sollten von "Fehlgeburt" zu sprechen als wäre es unser Fehler und spricht damit vielen Frauen aus der Seele.

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Plädoyer für alle Frauen, die ein Baby verloren haben

Wenn eine Frau ihr Baby verliert, spricht sie oft nicht darüber. Vor allem zu Beginn einer Schwangerschaft, die man noch nicht sieht, trauen sich viele Frauen gar nicht, dies öffentlich zu machen. Dabei passiert diese traurige Tatsachen vielen Millionen Frauen auf der Welt. Das Wort "Fehlgeburt" sorgt schon dafür, dass man sich schuldig fühlt als wäre es der eigene Fehler. Und es ist immer noch ein Tabuthema unter Frauen, offen darüber zu reden, weil dieser Schuldaspekt an dem Ereignis haftet, dass sich das Baby aus welchen Gründen auch immer nicht weiter entwickelt hat.

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Die Bloggerin Nicole Merritt veröffentlicht im Magazin lovewhatmatters.com ein leidenschaftliches Plädoyer für alle Frauen, die einen solchen Verlust erlitten haben. Sie weist darauf hin, wie wichtig es ist, dieses Thema nicht zu tabuisieren und den individuellen Schmerz jeder betroffenen Frau ernst zu nehmen. So individuell wie Schwangerschaften seien, seien auch Körper und die Geschichten dahinter.

Egal zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft man das Baby verliert: Diesen Verlust sollte jede Frau offen betrauern dürfen. Denn wer aus Scham oder einem Schuldgefühl nicht darüber redet, wird es nicht verarbeiten können. Das Wort "Fehlgeburt" hilft laut Nicole nicht dabei, dass Frauen sich danach verstanden fühlen, daher hält sie dieses Wort für vollkommen fehl am Platz.

Das Wort 'Fehlgeburt' klingt nach der Frau, die falsch geboren hat und die Schuld an ihrem Verlust trägt. Und wissen Sie was, das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.': Nach einer Fehlgeburt sagt die Frau: "Es gibt Schmerz, weil es Liebe gibt und gab"
Nicole Merritt

Nicole Merritt ruft uns auf, füreinander da zu sein

Die Bloggerin rät Frauen, ihren Verlust offen anzusprechen und vor allem füreinander da zu sein. Sie betont, dass sie wisse, wie individuell dieser Schmerz sei und so individuell ist auch die Trauerarbeit nach einer Fehlgeburt. Doch sie ruft alle Frauen dazu auf, einander zuzuhören und den Schmerz zuzulassen und ernst zu nehmen, da dies einfach jeder Frau passieren kann und keiner weiß, ob der Kinderwunsch erfüllt wird und die Schwangerschaft gut verläuft.

Fehlgeburten. Es ist schmerzhaft, sie zu haben, mit ihnen zu leben und über sie zu sprechen, ja. Aber es tut weh, weil es Liebe gab und gibt. Und indem wir über den Schmerz sprechen, erkennen wir diese Liebe an und ehren sie, und ich denke, das ist wichtig.
Nicole Merritt

Die häufigsten Schwangerschaftsabgänge finden in den ersten vier bis fünf Wochen statt. Häufig wissen die Frauen dann noch gar nichts von ihrem Babyglück. Doch auch in dieser frühen Zeit ist es wichtig, die Trauer zuzulassen und offen darüber zu sprechen, egal wie viele Tage der Embryo alt war und egal, ob man vorher schon vom Baby geträumt hat oder davon überrascht wurde. Manche Frauen können erst Jahre später darüber reden, dass sie diesen Verlust erlitten haben. Auch dann ist der Schmerz noch da und muss verarbeitet werden.

Ein Baby-Verlust, der nicht (richtig) verarbeitet ist, kann zu übermäßiger Angst und negativem Druck bei einer erneuten Schwangerschaft bzw. dem nächsten Versuch, ein Kind zu zeugen, führen. Stress ist für ein ungeborenes Baby Gift, daher ist es wichtig, dass man mit vertrauten Personen spricht oder sich Hilfe bei offiziellen Beratungsstellen wie Pro Familia Rat holt.

Diese 32 Stars haben eine Fehlgeburt erlitten

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Quelle: Nicole Merrit auf lovewhatmatters.com

Katja Nauck

Schmerz ist individuell

Über so etwas Persönliches zu sprechen, fällt sicherlich keiner Frau leicht. Ich wünsche daher jeder Frau, die das erleben muss, das sie ihren persönlichen Weg findet, damit umzugehen. Dieser kann sicherlich ganz verschieden sein. Ob man darüber spricht oder darüber schreibt, wichtig ist, dass man die Schuld nicht bei sich selbst sucht. Zudem sollte man nicht vergessen, dass der Partner (wenn er davon weiß) ebenso trauert wie man selbst, auch wenn er vielleicht nicht die Worte dafür findet.

Ich gebe Nicole Merritt absolut Recht: Fehlgeburt ist ein furchtbar negativ behaftetes Wort und es wird Zeit, dass man dafür andere Begrifflichkeiten findet, die weniger verletzend sind.

Katja Nauck
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Bildquelle: Getty Images/PeopleImages