In den ersten Wochen der Schwangerschaft können Fehlbildungen wie ein offener Rücken entstehen. Zum Glück lässt sich die sogenannte Spina bifida leicht vermeiden: mit genügend Folsäure.
- 1.Was ist ein offener Rücken?
- 2.Diese Fehlbildung kann viele Krankheiten verursachen, zum Beispiel:
- 3.Warum entsteht ein offener Rücken?
- 4.Was ist Folsäure genau?
- 5.Reicht die Einnahme von Folsäure, um einen offenen Rücken zu verhindern?
- 6.Welche Folsäurepräparate sind geeignet?
- 7.Wir verraten euch drei der besten Folsäuretabletten aus dem Test:
- 8.Avitale Folsäure 800 Plus:
- 9.Denk Prenatal:
- 10.GSE Folsäure Compact:
- 11.Video: Was ihr gegen die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden tun könnt
Was ist ein offener Rücken?
Von einer sogenannten Spina bifida (zu deutsch: offener Rücken) spricht man, wenn sich das Neuralrohr, aus dem sich die Wirbelsäule und das Rückenmark des Embryos entwickeln, in der Frühschwangerschaft nicht richtig verschließt. Das sollte um die 3. SSW bis 4. SSW passieren.
Die Ursachen dafür sind nicht gänzlich erforscht, jedoch besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einem Folsäuremangel der Schwangeren und einem Neuralrohrdefekt des Embryos.
Diese Fehlbildung kann viele Krankheiten verursachen, zum Beispiel:
- partielle Lähmung
- komplette Querschnittslähmung
- Wasserkopf
- Inkontinenz
Die Symptome sind allerdings abhängig von der Schwere der Fehlbildung des Neuralrohrs: Während manche betroffene Kinder trotz eines offenen Rückens nahezu beschwerdefrei leben können, brauchen andere ihr Leben lang medizinische Betreuung.
Warum entsteht ein offener Rücken?
Das zentrale Nervensystem des Embryos entwickelt sich schon zu einer sehr frühen Phase der Schwangerschaft. Die Folsäure wirkt bei vielen Stoffwechselvorgängen mit und hilft den Zellen vor allem dabei, sich zu teilen. Fehlt dieses wichtige Vitamin, kann es passieren, dass sich die Zellen nicht richtig entwickeln und sich das Neuralrohr nicht richtig schließen kann – ein offener Rücken beim Baby entsteht.
Was ist Folsäure genau?
Folsäure ist ein wichtiges B-Vitamin, das wir hauptsächlich über die Nahrung aufnehmen. Allerdings essen die meisten Deutschen zu wenig folsäurereiche Lebensmittel – Folsäuremangel ist weit verbreitet.
Gute Folsäure-Lieferanten sind:
- Blattgemüse wie Spinat und Salat
- Tomaten
- Vollkornprodukte
- Nüsse
- Sprossen und Weizenkeime
- Orangen
- Hülsenfrüchte
- Kartoffeln
- Eier
- Innereien wie Leber (nicht für Schwangere geeignet)
Wer schwanger werden möchte oder bereits schwanger ist, sollte darauf achten, jeden Tag mindestens drei Portionen Gemüse zu essen, am besten gedünstet. Vollkornprodukte und Nüsse sollten auch täglich auf dem Speiseplan stehen.
Zusätzlich wird von Mediziner*innen empfohlen, den Körper mit speziellen Folsäurepräparaten zu unterstützen. Denn durch die hoch konzentrierte Folsäure kann man das Risiko eines offenen Rückens deutlich verringern.
Reicht die Einnahme von Folsäure, um einen offenen Rücken zu verhindern?
Nimmt eine Schwangere täglich ein Folsäurepräparat ein, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr ungeborenes Baby einen offenen Rücken entwickelt, gegen Null. Wichtig ist es, früh genug mit der Einnahme zu beginnen. Wer eine Schwangerschaft plant, kann schon mindestens vier Wochen vor der möglichen Empfängnis Folsäure schlucken.
Keine Angst: Auch wenn ihr von der Schwangerschaft überrascht wurdet, müsst ihr keine Bedenken haben. Nehmt die Folsäure einfach ein, sobald ihr den positiven Schwangerschaftstest in Händen haltet.
Welche Folsäurepräparate sind geeignet?
Kann man jedes beliebige Folsäurepräparat, das es auf dem Markt gibt, benutzen? Besser nicht. Stiftung Warentest hat im Sommer 2019 17 Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch unter die Lupe genommen. Darunter bekannte Marken wie Doppelherz, Femibion, Folio und Orthomol.
Die Preisunterschiede sind riesig: Schwangere müssen 5 Cent bis 1,92 Euro pro Tag für die Tablette ausgeben. Aber: Nur acht Mittel wurden von der Verbraucherschutzorganisation als geeignet gewertet.
Wir verraten euch drei der besten Folsäuretabletten aus dem Test:
Avitale Folsäure 800 Plus:
Mit nur 7 Cent am Tag ist man mit dem Präparat "Avitale Folsäure 800 Plus" aus Folsäure, Jod und Vitamin B12 gut versorgt.
Denk Prenatal:
Von den "Denk Prenatal"-Tabletten kostet die Tagesdosis 27 Cent. Dafür gibt es neben Folsäure, Jod, die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B12, C, E und Biotin.
GSE Folsäure Compact:
Gut geeignet für Schwangere, die kein Jod einnehmen sollen: "GSE Folsäure Compact" – reine Folsäure für 21 Cent pro Tag.
Video: Was ihr gegen die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden tun könnt
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