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Quer im Bauch

Querlage beim Baby: Bis wann das normal ist und was du tun kannst

Querlage Baby: Schwangere beim Frauenarzt
© Getty Images/Dimensions

Wenn dein Baby im Bauch in Querlage liegt, ist das in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Warum auch? Schließlich hat es zu Beginn der Schwangerschaft genug Platz dafür. Wann es sich am besten in die Geburtsposition gedreht haben sollte und was du tun kannst, wenn es sich weiterhin "quer stellt".

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Was ist eine Querlage beim Baby?

Wenn das Baby quer in der Gebärmutter liegt und sich dabei Kopf und Steiß auf einer Linie befinden, spricht man von Querlage. Es kommt allerdings sehr selten vor, dass ein Baby um den ET noch in dieser waagerechten Position liegt. Dann spricht man von einer Lageanomalie.

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Querlage Baby: Bis wann ist sie normal?

Wie gesagt, zu Beginn der Schwangerschaft ist es noch ganz normal, dass Babys es sich in Querlage in der Gebärmutter gemütlich machen. So liegen in der 28. SSW noch ca. 10 Prozent der Kinder quer. Bis zur 37. SSW drehen sich aber dann 80 Prozent dieser Babys in eine Längslage. In der 40. SSW liegen letztlich nur noch 0,3 bis 0,6 Prozent der Kids quer. Die Querlage ist also sehr selten.

Daniela Hamburger

Nervös ohne Grund

Unsere Tochter lag in der 30. SSW in Querlage in der Gebärmutter und ich muss zugeben, dass mich das damals ein bisschen nervös gemacht hat. Auch wenn mir die Frauenärztin versicherte, dass noch genug Zeit für die Drehung sei, hoffte ich doch inständig, dass sich die Kleine bald einen Ruck gibt. Und so war's dann auch: Zur 35. SSW hatte sie die Schädellage eingenommen. Umsonst Sorgen gemacht!

Daniela Hamburger

Welche Gründe gibt es für die Querlage beim Baby?

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die eine Querlage begünstigen:

  • Es ist nicht das erste Kind: Wenn du zum wiederholten Male schwanger bist, sind die Mutterbänder, die Gebärmutterwand und die Bauchmuskeln oft schon stärker gedehnt als bei Erstgebärenden. Da alles ein bisschen weicher ist, liegt das Baby dann weniger stabil und die Wahrscheinlichkeit für eine Querlage ist beim zweiten Kind bis zu dreimal höher. Beim vierten Kind ist eine Querlage sogar zehnmal wahrscheinlicher als bei der ersten Schwangerschaft. Abhilfe kann evtl. ein gut sitzender Schwangerschaftsgürtel leisten.
  • Mehrlingsschwangerschaft: Bei einer Zwillings- oder Drillingsschwangerschaft kann es gut sein, dass eines der Babys in Querlage liegt. Schließlich müssen sich die Geschwisterchen die enge Gebärmutter teilen und haben dadurch weniger Platz, sich in eine Längslage zu drehen.
  • Ein kleines Baby: Wenn dein Kind eher klein ist, hat es mehr Platz für Turnübungen und kann sich so auch mal in Querlage drehen.
  • Fehlbildung der Gebärmutter: Wenn die Gebärmutter eine von der Norm abweichende Form oder Größe hat, kann es sein, dass das Baby darin nicht so viel Platz hat und deswegen in Querlage liegt.
  • Myome: Auch die gutartigen Geschwulste können den Platz in der Gebärmutter einschränken.
  • Beckenanomalie der Mama: Wenn dein Becken sehr eng ist, hat das Baby vielleicht hier keinen Platz und platziert sich deswegen darüber quer.
  • Viel Fruchtwasser: Wenn du sehr viel Fruchtwasser hast, kann das die Querlage begünstigen, weil das Baby hier viel Platz zum Bewegen hat.
  • Placenta praevia: Liegt die Plazenta zwischen Baby und Zervix, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby die Querlage einnimmt.
  • Zu kurze oder um das Baby gewickelte Nabelschnur: Dann kann das Baby evtl. gar nicht anders liegen als in der Querlage. Leider ist dies in den Ultraschalluntersuchungen nicht sichtbar.
  • Frühgeburt: Wenn ein Frühchen auf die Welt kommt, ist die Querlage wahrscheinlicher (3 Prozent), da es sich u. U. noch nicht in Geburtsposition gedreht hat.

Wichtig: Diese Faktoren können, müssen aber nicht zu einer Querlage beim Baby führen!

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Übrigens: Jungs liegen eher in Querlage als Mädchen: "Bei den Querlagen (53,8 % Knaben, 46,2 % Mädchen)" gibt es einen "deutliche[n] Unterschied mit höheren Raten bei den Knaben".

Ist die Querlage des Babys im Ultraschall sichtbar?

Ja, dein*e Frauenärzt*in kann im Ultraschall sehen, wie dein Baby liegt. Eine Querlage kann außerdem durch die sog. Leopold-Handgriffe festgestellt werden. Wenn sich dein Baby in Querlage befindet, wird dies im Mutterpass festgehalten. Die Gynäkolog*in trägt dann auf Seite 7/8 "QL" bei "Kindslage" ein. Auch durch das Ertasten des Fundusstands, also des Abstands zwischen Schambein und oberem Gebärmutterrand, kann eine Querlage erkannt werden. Denn dieser ist dann meist niedriger als für die SSW üblich, da sich die Gebärmutter in die Breite statt in die Höhe ausdehnt.

Wie sieht der Bauch aus, wenn das Baby in Querlage liegt?

In einem frühen Schwangerschaftsstadium, wenn das Baby noch klein ist, kann man von außen nicht erkennen, wie das Baby liegt. Anders sieht es in den letzten Schwangerschaftswochen aus: Bei einer Querlage ist dann auch die Babykugel eher quer. Füßchen oder Po und Kopf kannst du an den Seiten deiner Taille vielleicht sogar ertasten. So wird es auch möglich, dass du selber erspüren kannst, ob das Baby sich mittlerweile gedreht hat.

Wo spüre ich die Tritte, wenn das Baby in Querlage liegt?

Wenn dein Kleines quer in deinem Bauch liegt, spürst du seine Tritte eher an den Seiten. Das kann ziemlich schmerzhaft sein und auch dazu führen, dass der Bauch spannt. Für dein Baby ist die Querlage aber nicht gefährlich und es hat auch keine Schmerzen. Ihm geht es im Verlauf der Schwangerschaft normalerweise genauso gut wie einem Kind in Längslage.

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Wie schaffe ich es, dass sich das Baby aus der Querlage heraus dreht?

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen und Übungen, die du in Absprache mit deiner Ärztin oder Hebamme ab der ca. 34. SSW versuchen kannst, um das Baby aus der Querlage heraus zu drehen. Eine davon ist die äußere Wendung, bei der die Gynäkolog*in durch gezielten Druck auf den Bauch versucht, das Baby in eine Längslage zu drehen. Sie wird meistens gegen Ende der 37. SSW vorgenommen, wenn es sehr unwahrscheinlich geworden ist, dass das Baby sich noch von selbst dreht. Es gibt auch die "innere Wendung". Diese kann bei Zwillingen manchmal während der Geburt gemacht werden, wenn der erste Zwilling schon geboren ist und das zweite Baby quer liegt. Die innere Wendung wird allerdings sehr selten angewandt.

Was passiert beim Blasensprung, wenn das Baby in Querlage liegt?

Die Querlage deines Babys erhöht die Gefahr eines vorzeitigen Blasensprungs. Wenn deine Fruchtblase platzt, während sich das Kleine in Querlage und damit ziemlich weit oben im Becken befindet, ist das Risiko für einen Nabelschnurvorfall erhöht. Aus diesem Grund solltest du dann immer einen Notruf absetzen und darauf bestehen, liegend in die Klinik gebracht zu werden. Bitte vermeide in der Wartezeit jede körperliche Anstrengung.

Auch wenn dir durch die Querlage möglicherweise ein geplanter Kaiserschnitt bevorsteht – auch in diesem Fall sorgt ein Geburtsplan dafür, dass in der Klinik auf deine Wünsche so gut wie möglich eingegangen wird. Wie du einen solchen erstellen kannst, siehst du in unserem Video:

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Wie kann das Baby in Querlage geboren werden?

Wenn das Baby zum Zeitpunkt des ET noch in Querlage liegt, kannst du leider nicht vaginal entbinden, da es nicht durch den Geburtskanal passt. Deswegen wird bei einer Querlage in der Regel rechtzeitig ein primärer, das heißt geplanter Kaiserschnitt (Sectio) anberaumt.

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Wenn das Kind quer liegt, weil es zu viel Platz hat, kann es sein, dass es sich unter der Geburt doch noch in Schädellage dreht. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich dabei ein Arm vor das Köpfchen schiebt. Bei diesem "Armvorfall" rutscht das Ärmchen in den Geburtskanal und die Schulter kann sich im Becken verkeilen. Diese Situation der "verschleppten Querlage" ist sehr gefährlich für Mama und Baby – es kann zum Geburtsstillstand oder zu einer Uterusruptur (Gebärmutterriss) kommen. Deswegen wird in diesem Fall immer schon alles für einen Kaiserschnitt vorbereitet.

Nicht zu verwechseln ist die Querlage mit der Schräglage, bei der das Baby auch horizontal liegt aber entweder Kopf oder Popo weiter oben sind. Babys, die sich in Schräglage in der Gebärmutter befinden, drehen sich fast immer rechtzeitig vor der Geburt oder spätestens unter den Wehen in Längslage. Es kann aber auch passieren, dass sich ein Baby dann in Querlage dreht. Deswegen wird auch in diesem Fall fast immer eine Sectio angesetzt.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Fetales Geschlecht und geburtshilfliches Outcome (pdf); familienplanung.de; gesundheut.gv.at; pschyrembel.de; flexicon.dockcheck.com

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