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Geht das wirklich?

Wie ihr mit der Ramzi-Methode das Geschlecht eures Babys früher erkennen könnt (und warum sie umstritten ist)

Ramzi Methode: Schwangere beim Ultraschall
© Nikola Ilic / Getty Images

Die Ramzi Methode ermöglicht es, das Geschlecht eures Babys schon sehr früh in der Schwangerschaft zu ermitteln – allerdings ist sie wissenschaftlich umstritten. Wie die Ultraschalluntersuchung funktioniert und ob das Resultat wirklich sicher ist.

Normalerweise läuft es in einer Schwangerschaft so ab: Nach dem positiven Test führt der Frauenarzt meist in der sechsten oder siebten Schwangerschaftswoche (SSW) die erste Ultraschall-Untersuchung durch. Dabei ist auf dem Bild eine Fruchthöhle, eventuell auch schon mit einem winzig kleinen Embryo mit Herzschlag, und der Dottersack zu sehen.

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Auch wenn zwischen der 9. und 12. SSW der erste größere Ultraschall durchgeführt wird, lässt sich das Geschlecht des Babys normalerweise noch nicht erkennen. Das geht frühestens ab der 13. Woche, ist aber auch dann noch eher eine Vermutung. Erst wenn der zweite große Ultraschall zwischen der 19. und 22. SSW stattfindet, treffen die Ärzte meist eine verlässliche Aussage, ob das Kleine ein Mädchen oder ein Junge wird.

Doch es gibt tatsächlich eine Ultraschall-Methode, mit der neugierige Eltern schon viel früher eine Aussage zum Geschlecht des Nachwuchses bekommen können: die sogenannte Ramzi Methode. Zumindest theoretisch.

Ramzi Methode: Was ist das?

Die Ramzi Methode kann per farbcodiertem Dopplersonografie ausschließlich zwischen der 5./6. SSW und der einschließlich 8. SSW durchgeführt werden. Dabei wird auf dem Ultraschallbild gesucht, wo die Nabelschnur ansetzt. Befindet sie sich im rechten Uterusbereich, ist der Embryo höchstwahrscheinlich ein Junge, setzt sie im linken Uterusbereich an, ist er ziemlich sicher ein Mädchen. Weil bei vielen Ultraschallgeräten die Ultraschallbilder spiegelverkehrt abgebildet werden, müssen sie entsprechend umgekehrt ausgewertet werden.

Wer hat die Ramzi Methode entwickelt?

Die Theorie basiert auf einer Studie, die 2011 veröffentlicht wurde und für die 5376 Schwangere über zehn Jahre (1997 bis 2007) untersucht wurden. Dr. Saam Ramzi stellte darin fest, dass 97,2 % der männlichen Föten den Nabelschnuransatz rechts hatten und 97,5 % der weiblichen Föten den Ansatz auf der linken Seite.

Warum ist die Ramzi Methode dennoch umstritten?

Zum einen, weil Ramzi kein Doktor der Medizin ist, er besitzt lediglich einen Masterabschluss in Medizinischem Ultraschall. Außerdem wurde die Studie nie in einem Fachmagazin publiziert und gilt als wissenschaftlich umstritten. Eine vergleichbare Studie, die in Australien 2010 durchgeführt wurde, kann die Thesen von Ramzi nicht eindeutig bestätigen.

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Auch ethisch haben viele Expert*innen Bedenken an der Ramzi Methode. Schließlich ist in vielen Ländern bis zur 12. SSW eine Abtreibung erlaubt. Besonders in Ländern, in denen sich viele Familien männliche Nachfahren erhoffen, könnte die sehr frühe Geschlechtsbestimmung dazu führen, dass die weiblichen Embryonen abgetrieben werden.

So macht die Ramzi Methode dennoch Sinn

Die Ramzi Methode kann völlig ohne Nebenwirkungen durchgeführt werden. Findet der erste Ultraschall also im passenden Zeitraum statt, kann man "zum Spaß" gemeinsam mit dem Frauenarzt schauen, ob man den Nabelschnuransatz tatsächlich einer Seite zuordnen kann und daraus seine eigenen Schlüsse ziehen. Wochen später gibts dann die Auflösung, ob man richtig lag.

Ihr wünscht euch noch mehr Hebammenwissen? Wir haben mit Jana vom Hebammenblog u.a. ein Interview über Schwangerschaftsmythen geführt.

Hebamme im Interview: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube Abonniere uns
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