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Gib dir Zeit!

Rückbildung nach der Schwangerschaft: So findest du sanft zu deiner Mitte zurück

Rückbildung nach der Schwangerschaft
© Getty Images/ LSOphoto

Geschafft, dein Baby ist endlich da! Und nun ist nach der Geburt schon wieder alles anders – dein Körper wandelt sich erneut! Denn nach der Schwangerschaft kommt die Rückbildung und dafür gilt vor allem eines: Setz dich nicht zu sehr unter Druck.

Viele von uns Mamas fragen sich nach der Geburt: Wie lange dauert die Rückbildung? Was passiert dabei in meinem Körper? Und wie kann ich den Prozess am besten unterstützen? Die gute Nachricht ist: Die Rückbildung beginnt ganz von allein, sobald dein Baby das Licht der Welt erblickt hat. Dein Körper weiß genau, was zu tun ist.

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Was passiert bei der Rückbildung?

Die Rückbildung deines Körpers nach der Schwangerschaft dauert in etwa so lange wie die Schwangerschaft selbst – also etwa neun bzw. zehn Monate. Es ist ein faszinierender Prozess, bei dem sich dein Körper Schritt für Schritt von den Strapazen der Schwangerschaft und Geburt erholt.

Hier die wichtigsten Veränderungen im Überblick:

  • Gebärmutter: Sie verkleinert sich von der Größe eines Kürbisses auf die einer Feige (Nachwehen und Wochenfluss)
  • Organe: Kehren in ihre ursprüngliche Position zurück (das kann zwicken)
  • Bauchmuskeln: Schließen sich wieder zur Mitte hin (Stichwort Rektusdiastase)
  • Beckenboden: Erholt sich von der Belastung der Schwangerschaft und Geburt (Rückbildungsgymnastik hilft dabei)
  • Etwaige Geburtsverletzungen müssen heilen bzw. therapiert werden
  • Haut: Die gedehnte Haut am Bauch (Po und Hüften) muss sich wieder zusammenziehen
  • Hormone: Regulieren sich.
  • Angesammelte Schwangerschaftspfunde: Werden abgebaut und sind eine Energiequelle für deinen Körper während der fordernden Stillzeit und schlaflosen Nächte.
Charoline Bauer

Danke Körper, das hast du toll gemacht!

Dein Körper muss also nicht nur in den neun Monaten der Schwangerschaft einen wahren Kraftakt der Veränderung vollführen, sondern auch danach hart arbeiten, um sich wieder zurückzubilden. Was unser Körper dabei leistet, ist einfach unglaublich, oder!? Seien wir stolz auf ihn, auch wenn er nach der Schwangerschaft und Rückbildung vielleicht ein paar “Macken” zurückbehält.

Charoline Bauer

Die ersten Tage der Rückbildung: Wochenfluss und Nachwehen

Direkt nach der Geburt spürst du wahrscheinlich die sogenannten Nachwehen. Keine Sorge, das ist völlig normal! Diese Kontraktionen helfen deiner Gebärmutter, sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurückzubilden – von der Größe eines Kürbisses auf die einer Feige. Begleitet wird dieser Prozess vom Wochenfluss, einer Art verstärkten Periodenblutung, die einige Wochen andauern kann. Die Menge und das Aussehen des Wochenflusses verändern sich nach und nach.

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Die Dauer des Wochenflusses unterscheidet sich von Frau zu Frau: Bei stillenden Frauen versiegt er meist etwas schneller.

Zur ersten Phase der Rückbildung gehört die Wundheilung in deiner Gebärmutter und eventuell auch an deinem Damm, wenn dieser unter der Geburt gerissen ist oder geschnitten wurde.

Tipps für die ersten Tage der Rückbildung

  • Benutze lieber spezielle Wochenbettbinden (keine Tampons).
  • Duschen ist in der Regel besser als Baden.
  • Wärme kann bei Nachwehen helfen (z.B. Kirschkernkissen).
  • Viel liegen und dir Ruhe gönnen ist absolut erwünscht, du hast gerade einen Marathon hinter dir.
  • Spezielle Wochenbett-Gürtel bieten deinem Körper Unterstützung und können helfen, dass alle Organe einfacher an ihren Platz zurückfinden.

Rückbildung des Beckenbodens: Dein unsichtbarer Superheld

Dein Beckenboden hat während der Schwangerschaft und Geburt Schwerstarbeit geleistet. Jetzt braucht er deine Unterstützung, um wieder fit zu werden. Ein starker Beckenboden hilft nicht nur gegen unfreiwilligen Urinverlust beim Niesen oder Springen, sondern sorgt auch für mehr Freude beim Sex.

Beckenbodenübung für zwischendurch: Stell dir vor, du willst einen Tampon mit deiner Vagina festhalten und nach innen ziehen. Halte die Spannung für 6-8 Sekunden und lass dann locker. Wiederhole das 10 Mal, mehrmals täglich – aber nicht in den ersten Wochen nach der Geburt! Weitere Tipps zum Beckenboden stärken findest du hier.

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Rückbildungsgymnastik: Wann und wie?

Auch wenn du vielleicht ungeduldig bist – in den ersten 6-8 Wochen nach der Geburt solltest du dich noch schonen. Dein Körper hat mit der Wundheilung alle Hände voll zu tun. Danach kann es losgehen mit der Rückbildungsgymnastik,

Mit gezielten Übungen kannst du die Rückbildung sanft unterstützen:

  • Frühestens 6-8 Wochen nach der Geburt starten. Hol dir vorher das Go von der Gynäkologin
  • Vorher kannst du aber schon sanfte Atem- und Beckenbodenübungen ausprobieren. Frag deine Hebamme, sie hat sicher praktische Tipps für dich.
  • Höre auf deinen Körper und erzwingen nichts.
  • Regelmäßigkeit ist wichtiger als Intensität
Jeder Körper ist anders. Was für die eine Mama perfekt ist, kann für die andere zu früh sein. Hör auf dein Gefühl!

Wichtig: Melde dich frühzeitig für einen Kurs an, die Plätze sind oft schnell vergeben. Rückbildungskurse werden oft von der Krankenkasse bezahlt. Wenn du keinen Kurs vor Ort findest oder es nicht schaffst hinzugehen, sind Online-Kurse eine flexible Alternative.

Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Rückbildung?

Wie oben beschrieben, ist die Rückbildung nach der Schwangerschaft eine große Anstrengung für unseren Körper. Da kann es auch mal zu Problemen kommen:

  • Fieber nach der Geburt: Kommt über mehrere Tage kein Wochenfluss und treten vielleicht noch Fieber, Rücken- oder Stirnschmerzen auf, deutet das auf einen Wochenfluss-Stau hin. Wende dich dann unbedingt an eine Nachsorge-Hebamme. Vielleicht handelt es sich ums sogenannte Kindbettfieber.
  • Verzögerte Rektusdiastase: Manchmal rutschen die Bauchmuskeln nicht so schnell zurück, wie sie sollten. Diesen Spalt in der Mitte deines Bauches kann deine Hebamme ertasten. Sie wird dich darauf aufmerksam machen, damit du bei der Rückbildungsgymnastik darauf Rücksicht nehmen kannst.
  • Geschwächter Beckenboden: Die Schwangerschaft und Geburt strapaziert unseren Beckenboden enorm. Davon muss er sich langsam erholen. Mit bestimmten Übungen, die ihr auch im Rückbildungskurs macht, wird der Beckenboden trainiert. Der Beckenboden besteht nämlich aus Muskeln.
  • Hormonelles Chaos: Hormonell gesehen ist die Zeit nach der Geburt eine wahre Achterbahnfahrt. Die Schwangerschaftshormone sinken plötzlich in den Keller und das wirft dich ähnlich wie zu Beginn der Schwangerschaft gewaltig aus der Bahn. Dabei kann es zu einem Babyblues kommen. Wenn dir aber alles viel zu schwer erscheint, dann sprich mit deiner Hebamme oder Gynäkologin, es könnt auch eine Wochenbettdepression sein.
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Wie schnell nehme ich bei der Rückbildung nach der Geburt ab?

Der Gewichtsverlust nach der Geburt ist für viele Mütter ein großes Thema nach der Geburt. Viele von uns haben während der Schwangerschaft so einige Kilos zugelegt, die wir natürlich schnell wieder loswerden wollen. Aber alles braucht seine Zeit.

Fakten zum Abnehmen nach der Schwangerschaft:

  • Direkt nach der Geburt verlierst du ca. 5-7 kg (Baby, Fruchtwasser, Plazenta)
  • Der weitere Gewichtsverlust braucht Zeit
  • Stillen kann beim Abnehmen helfen – muss aber nicht
  • Gesunde Ernährung unterstützt den Prozess
  • Stress dich nicht – dein Körper braucht Energie für die Rückbildung und ggf. für das Stillen

Denk daran: Dein Körper hat gerade ein Wunder vollbracht. Sei stolz auf ihn, egal wie er aussieht!

Tipps für eine sanfte Rückbildung nach der Schwangerschaft

  1. Gönne dir Ruhe im Wochenbett
  2. Trage einen stützenden BH (besonders beim Stillen)
  3. Achte auf eine ausgewogene Ernährung
  4. Trinke ausreichend Wasser
  5. Mache sanfte Spaziergänge an der frischen Luft
  6. Übe dich in Geduld und Selbstliebe
  7. Besuche einen Rückbildungskurs

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Stress dich also nicht, wenn du wenige Wochen nach der Geburt nicht schon wieder aussiehst, wie zuvor. Das schaffen meist nur Topmodels (und natürlich auch ein paar normale Mamas), aber mit denen solltest du dich nicht messen. So wie Model und Dreifach-Mama Bar Refaeli wenige Wochen nach ihrer letzten Geburt unten, sehen die meisten von uns nicht einmal vor der Geburt aus – wie sollen wir dann erst nach der Schwangerschaft so aussehen?

Hilfreiche Links und Buchtipps zur Rückbildung

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FAQ zur Rückbildung nach der Schwangerschaft

FAQ

Wann beginnt die Rückbildung nach der Schwangerschaft?

Eigentlich direkt mit der Geburt. Sobald dein Baby da ist, stößt dein Körper mit den Nachwehen die Plazenta ab und von da an, setzt er alles an die Heilung und Rückentwicklung zu dem Zustand vor der Geburt. Das dauert natürlich alles seine Zeit und verläuft in Schritten (manchmal auch in Rückschritten, gerade was den Beckenboden angeht).

Wie lange dauert die Rückbildung?

Die vollständige Rückbildung dauert etwa 9 Monate. In den ersten 6-8 Wochen passiert der Großteil der inneren Heilung, danach geht es um die Kräftigung der Muskulatur.

Wann ist die Rückbildung abgeschlossen?

Was die Organe und Hormone angeht, ist die Rückbildung nach ca. 9 Monaten abgeschlossen. Aber gerade was Gewicht und sich im eigenen Körper wieder zu Hause fühlen angeht, dauert es bei vielen Frauen deutlich länger – und das ist völlig ok!

Wie verändert sich mein Hormonhaushalt bei der Rückbildung?

Nach der Geburt kommt es zu einem Abfall der Östrogenkonzentration sowie der Schwangerschaftshormone HCG (Humanes Chorion-gonadotropin) und des HPL (Humanes Plazentalaktogen). Das Stillen führt zusätzlich zu einer Veränderung des Hormonhaushaltes. Es erhöht die Produktion der Hormone Prolaktin und Oxytocin. Die Hormonschwankungen führen nach der Geburt oft kurzfristig zu Beschwerden wie Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen, dem sogenannten Babyblues. Dieser betrifft ca. 70 Prozent aller Mütter.

Wann kann ich mit der Rückbildungsgymnastik anfangen?

Du kannst schon im Wochenbett mit kleinen Haltungsübungen anfangen: Beim Aufstehen ein Bein nach dem anderen aufsetzen und belasten, das fordert die schrägen Bauchmuskeln. Ebenso ein seitliches aus dem Bett rollen. Den Kopf dabei nicht anheben! Auch einfache Atemübungen sind schon möglich – frag deine Hebamme danach! Mit einem richtigen Rückbildungskurs und anstrengenden Übungen solltest du erst ca. 8 Wochen nach der Geburt und nach Rücksprache mit deiner Gynäkologin starten.

Wann kann ich wieder Sex haben nach der Geburt?

Warte, bis die Wunden verheilt sind und du dich bereit fühlst. Meist wird 6-8 Wochen nach der Geburt empfohlen. Sprich ruhig mit deiner Hebamme oder Gynäkologin über deinen Wunsch nach Sex nach der Geburt.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Ärzteblatt.de, NZZ, Pharmazeutische Zeitung, Frauenärzte im Netz

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