Warum in der Schwangerschaft Schmerzen um den Bauchnabel auftreten können, bei welchen Symptomen du ins Krankenhaus fahren solltest und welche überraschende Ursache es hat, wenn sich der Bauchnabel in der Schwangerschaft nach außen wölbt.
Warum tut der Bauchnabel in der Schwangerschaft weh?
Das Wichtigste vorweg: Meist sind leichte Schmerzen um den Bauchnabel in der Schwangerschaft harmlos und kommen daher, dass die Gebärmutter und das Baby in deinem Bauch wachsen und dadurch die Bauchdecke gedehnt wird. Um den Nabel kann sich das schon mal schmerzhaft anfühlen.
Auch die wachsenden Mutterbänder können ein Ziehen oder Stechen im Unterleib verursachen, das sich vom Nabel in die Leisten ausbreiten und manchmal sogar im Rücken spürbar sein kann.
Jedoch gibt es auch noch weitere Ursachen für Schmerzen am Bauchnabel in der Schwangerschaft. Darunter durchaus solche, die medizinische Hilfe erfordern. Wenn du beunruhigt bist, kontaktiere deine Ärztin oder Hebamme.
Weitere Ursachen für Schmerzen um den Bauchnabel in der Schwangerschaft
Blinddarmentzündung
Wenn du rechts vom Bauchnabel starke Schmerzen hast, geh bitte sofort ins Krankenhaus. Die Nabelschmerzen können auf eine Blinddarmentzündung hinweisen. Meist beginnen die Schmerzen um den Bauchnabel und verlagern sich dann auf die rechte Seite.
Achtung: Wenn die Gebärmutter im Laufe der Schwangerschaft wächst, kann sie die Position der umliegenden Organe verändern. Daher müssen blinddarmbedingte Schmerzen nicht zwangsweise rechts spürbar sein. Daher gilt: Geh bei starken Schmerzen um den Bauchnabel oder auch bei begleitendem Erbrechen, Durchfall oder Fieber bitte immer in die Notaufnahme, egal, wo genau die Bauchschmerzen auftreten.
Rektusdiastase
Eine weitere Ursache für Schmerzen um den Bauchnabel in der Schwangerschaft ist eine sogenannte Rektusdiastase (Mittellinienbruch), von der manche Schwangere vor allem im dritten Trimester betroffen sind. Dabei weichen die geraden Bauchmuskeln auseinander. In der Körpermitte, rund um den Bauchnabel und darüber, entsteht ein Spalt.
Rektusdiastasen kommen bei Schwangeren häufig vor, doch eigentlich sind Bauchschmerzen kein klassisches Symptom dafür. Die Betroffenen haben meist eher mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Bei manchen Frauen verursacht die Dehnung der Muskeln, vor allem bei starken Bauchmuskeln, aber doch ein sehr unangenehmes Gefühl um den Bauchnabel.
Und sehr selten kann eine Rektusdiastase auch zu einem Bauchwandbruch führen, der mit heftigen Schmerzen um den Bauchnabel einhergeht. Dann musst du sofort in die Notaufnahme, da es sein kann, dass durch den Bruch Organteile eingeklemmt werden. Aber wie gesagt – eine solche Komplikation tritt glücklicherweise sehr selten auf.
Um den Babybauch ranken sich einige Mythen. Unser Video geht ihnen und weiteren Ammenmärchen rund um die Schwangerschaft auf den Grund:
Nabelbruch: Wann drückt sich der Bauchnabel in der Schwangerschaft raus und ist das gefährlich?
Um die 33. Schwangerschaftswoche ist der Bauch bei vielen Frauen so gedehnt, dass sich der Bauchnabel nach außen wölbt und eine kleine Beule zu sehen ist. Was viele nicht wissen – dabei handelt es sich tatsächlich um einen Nabelbruch. Klingt erstmal fies, ist aber meist völlig harmlos und nicht mit Schmerzen verbunden. Manche Frauen empfinden jedoch schon ein unangenehmes Gefühl dabei.
Achtung: Falls der Nabel stärker weh tut oder sich sogar blau verfärbt, ist ein sofortiger Gang zum Arzt oder besser noch zur Notaufnahme im Krankenhaus unumgänglich! Denn das sind Zeichen dafür, dass eventuell die Durchblutung durch eingeklemmtes Darmgewebe gestört ist. Dann kann sogar eine Operation nötig werden. Allerdings ist das zum Glück sehr selten der Fall. Und selbst wenn operiert werden muss, ist dein Kind sicher.
Ungewöhnlich ist ein Nabelbruch in der Schwangerschaft nicht: Der Bauch wird extrem gedehnt und die Bauchmuskeln bewegen sich auseinander. Das kann – wie gesagt – eine Rektusdiastase oder eben einen Nabelbruch verursachen.
Keine Angst, ein leichter Nabelbruch ist nur vorübergehend. Nach der Geburt bildet sich der Nabelbruch durch die Rückbildungsgymnastik zusammen mit dem gesamten Bauch wieder zurück. Falls dies allerdings doch nicht der Fall sein sollte, kann manchmal eine OP nötig werden.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: gesundheitsinformation.de, hernienzentrum.ch