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Alles anders?!

Schwanger: was nun? To-Dos, Tabus und Tipps

Schwanger: Und nun? Was du jetzt wissen musst
Der Test ist positiv? Was du jetzt tun solltest und über No-Gos wissen musst. (© GettyImages / Daniel de la Hoz)

Wow, du bist frisch schwanger. Und jetzt? Herzklopfen. Freude. Panik. Plötzlich sind da Gedanken wie "Endlich!" Oder: "Oh, wird nun alles anders – und was muss ich ab sofort beachten?" Wächst ein Mini-Mensch in deinem Bauch heran, gibt es tatsächlich einiges zu tun, und das ein oder andere ist jetzt auch wichtig zu wissen. Sei aber unbesorgt. Du wirst das wuppen. Du fragst dich, 'Schwanger: was nun?' Die ersten To Dos und ja, auch No Gos.

Gefühlschaos? Lass deine Emotionen zu

Die kommenden Monate werden spannend. Du darfst miterleben, wie ein klitzekleiner Zellklumpen in rund 40 Wochen zu einem fertigen Mini-Menschen heranwächst. In deinem Bauch. Das ist super aufregend, aber für manche auch ziemlich beängstigend. Vielleicht fragst du dich: Mama werden, was macht das mit mir, meiner Beziehung, meinem Leben? Kann ich das überhaupt? Atme erst mal tief durch: Die Natur hat das schon ganz gut eingefädelt, mit den 10 Monaten Schwangerschaft. Du hast Zeit, alle Gefühle zu fühlen und dich aufzuschlauen. Zum Beispiel hier oder Woche für Woche in unserem Schwangerschaftskalender.

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Schwanger: was nun? Wichtige Fragen und Antworten fürs 1. Trimester

Vorsorge: Wann muss ich zur Frauenarzt-Praxis?

Du kannst direkt anrufen. Bei einem frühen ersten Termin geht es erst mal darum, die Schwangerschaft zu bestätigen und (u.a. auf Basis deiner letzten Regelblutung) auszurechnen, wann das Baby voraussichtlich geboren wird. Es kann sein, dass das die Ärztin / der Arzt nach dem ersten Ultraschall noch nicht klar sagen können. Sie machen dann Blut- und Urintests und schauen nach 14 Tagen noch mal, ob sich alles zeitgerecht entwickelt. Du wirst befragt nach Stoffwechsel-, Kinder- und Erbkrankheiten, Allergien, eventuellen Fehlgeburten und Abbrüchen sowie deinem Impfstatus. Sind alle Testwerte da, bekommst du deinen Mutterpass, in den ab jetzt alle Befunde eingetragen werden.

Der erste offizielle Vorsorge-Ultraschall findet zwischen der neunten und zwölften Woche statt.

FAQ

Wie viele Ultraschalluntersuchungen sind nach den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen?

Drei. Der erste Ultraschall steht zwischen der neunten und zwölften Woche an. Ziel ist die Bestimmung des Kindesalters und die Frage: Wie entwickelt sich das Baby und gibt es Auffälligkeiten? Beim zweiten Ultraschall zwischen der 19. und 22. Woche liegt der Fokus auf dem Organ-Screening. Bei der dritten Ultraschalldiagnostik in der 29. bis 33. Woche schaut deine Gynäkologin: Wächst das Kind zeitgerecht – und wie liegt es?

Wie oft muss ich zur Schwangeren-Vorsorge?

Bis zur 30. Woche sind die normalen Kontrolltermine monatlich geplant, später 14-tägig. Hier wird alles Wichtige besprochen, du kannst Fragen stellen und Unsicherheiten klären. Natürlich wirst du auch untersucht: Dein Blutdruck und das Gewicht werden kontrolliert, dazu kommen Blut- und Urintests, um Infektionen oder Entzündungen rechtzeitig zu erkennen. Vereinbare auch direkt einen Zahnarzttermin, zwei Kontrolltermine sollten es während der Schwangerschaft unbedingt sein. Weil sich durch den erhöhten Östrogenspiegel das Zahnfleisch lockert und es stärker durchblutet wird, ist es anfälliger für Entzündungen, die das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.

Gynäkologin, Hebamme – oder beide?

Stichwort Vorsorgeuntersuchungen: Du kannst dich deiner Gynäkologin, einer Hebamme oder im Wechsel beiden anvertrauen. In Deutschland trägt die Krankenkasse für jede dieser Variante die Kosten. Hast du eine seelische oder körperliche Grunderkrankung (wie Typ-1-Diabetes oder Hashimoto-Thyreoiditis) oder leidest du an einer Depression oder Essstörung, gehört der entsprechende Facharzt in dein Schwangerschafts-Begleitungs-Team. Auch hier trägt deine Krankenkasse die Kosten.

Wie finde ich eine Hebamme?

Hier bekommst du Hilfe bei der Suche nach einer Hebamme. Auch bei so mancher beliebten Geburtsklinik musst du mitunter schnell sein und dich auf eine Liste setzen lassen. Deine Frauenärztin kann dir sagen, wie das in deiner Region ist.

Wann bekomme ich den Mutterpass?

Manche Frauenärzte stellen schon beim ersten Besuch den Mutterpass aus, andere erst nach der 12. Schwangerschaftswoche. Jetzt in SSW 12 ist dein Baby mit um die 5 cm, etwa so groß wie eine Limette. Es wiegt rund 16 g. Sein Herz schlägt kräftig und seine Beine, Füße, Arme und Hände sind bereits entwickelt. Auch lebenswichtige Organe, wie Leber, Niere, Darm, Gehirn und Lungen sind angelegt und sein Gesichtchen bildet sich aus.

Muss ich bis zur 12. SSW mit der Verkündung warten?

Jein. Mit jeder Woche, die vergeht, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt. So manche Schwangere fühlt sich daher mit einem Outing nach dem kritischen 1. Trimester am wohlsten. So bleibt auch Zeit, sich an den Gedanken, Mama zu werden, zu gewöhnen. Inzwischen entscheiden sich aber auch immer mehr Frauen zu einer frühen Schwangerschafts-Verkündung. Sie wollen guter Hoffnung sein. Und falls doch etwas passiert, gibt es Menschen im vertrauten Kreis, die Bescheid wissen und für sie da sein können.

No Gos: Worauf muss ich in der Schwangerschaft unbedingt achten?

Vor der 5. SSW gilt das Alles-oder-nichts-Prinzip, das kurz gesagt bedeutet: Entwickelt sich der Embryo weiter, ist bislang alles gut gegangen. Spätestens ab SSW 5 solltest du als Schwangere deinem Baby zuliebe jedoch strikt sein und nicht rauchen, auf Alkohol verzichten und Medikamente nur nach Absprache mit deiner Gynäkologin oder deinem Frauenarzt und deinen Fachärzt*innen einnehmen, um mögliche Risiken für dein Kind auszuschließen.

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FAQ

Ich hörte, ein Schluck Alkohol ab und zu kann dem Baby nicht schaden?

Nein, das stimmt so nicht. Studien zeigen, dass schon kleine Mengen Alkohol Babys einem erhöhten Risiko für FAS (Fetal Alcohol Syndrome) aussetzen; eine Krankheit, die ihre Gesundheit schwer beeinträchtigen kann. Auch Risiken für andere Fehlentwicklungen und Erkrankungen steigen. Hier hat meine Kollegin Jen alles zu Alkohol in der Schwangerschaft zusammengefasst.

Rauchen in der Schwangerschaft: Ist das wirklich so schlimm?

Auch hier gilt: Ja! Vom Rauchen während der Schwangerschaft müssen wir absolut abraten. Nikotin gefährdet das ungeborene Leben nachhaltig. Unter anderem kann es die Durchblutung der Plazenta verringern und zu einer Unterversorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen führen. Rauchen kann die Ursache für ein zu niedriges Geburtsgewicht sein und die Gefahr für den plötzlichen Kindstod erhöhen. Auch Hyperaktivität und Lernschwierigkeiten im Schulalter steigen.

Was, wenn ich in der Schwangerschaft krank werde?

Schnupfen, Husten, Magen-Darm: All das kann dich auch als Schwangere erwischen, sogar leichter, weil mit Baby im Bauch die körpereigene Abwehr etwas runtergefahren ist. Sprich am besten mit deiner Hebamme oder Ärztin darüber, welche Hausmittel helfen, wann du deine Symptome lieber abklären lässt und ob bzw. welche Medikamente sinnvoll sind. In der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten unabhängigen App "Embryotox" kannst du viele Arzneimittel-Wirkstoffe überprüfen. Nimm aber nichts ohne ärztliche Absprache – auch keine Nahrungsergänzungs- oder Naturheilmittel.

Frühe Schwangerschaft und es zieht im Unterleib: was jetzt?

Damit dein Baby in den nächsten Monaten genug Platz zum Wachsen hat, muss deine Gebärmutter noch um einiges größer werden als in der Frühschwangerschaft. Dehnen sich die Mutterbänder, kannst du das als ziehenden, manchmal auch drückenden Schmerz im Bauch spüren. Manche Schwangere vergleichen es mit Periodenschmerzen. Bist du unsicher, hast du Blutungen und/oder starke Schmerzen, besprich dich bitte mit deiner Ärztin.

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Top oder Flop: Worauf muss ich in puncto Ernährung achten?

Die wohl größte Veränderung neben der körperlichen ist für viele Schwangere die Umstellung ihrer Ernährung. Schließlich will man als werdende Mama ja alles richtig machen. Für zwei zu essen, ist aber nicht nötig. Iss im ersten Trimester also nicht mehr, sondern lieber gezielt Nahrungsmittel, die viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten. Und: Ausreichend Wasser trinken nicht vergessen. Deine Gynäkologin oder Hebamme wird dir raten, ein Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure (täglich 400 Mikrogramm oder mehr) und Jod (100 bis 150 Mikrogramm) zu dir zu nehmen. Und bei einem nachgewiesenen Mangel auch Eisen  (steckt z.B. in rotem Fleisch, Vollkorn- sowie Hülsenfrüchten).

Das Essen-in-der-Schwangerschaft-Motto lautet: Regelmäßig, abwechslungsreich und ausgewogen. Überproportional steigt der Bedarf an Vitamin C, B1 und B6, A und Zink. Du brauchst auch mehr Eiweiß.

Hygiene ist jetzt doppelt wichtig: Wasche Lebensmittel wie Obst und Gemüse jetzt immer besonders gründlich ab. Auf Alkohol (klar), Energydrinks, zu viel Kaffee und rohe Lebensmittel vom Tier verzichtest du als Schwangere besser. Gut durcherhitzt sind Fisch und Fleisch kein Problem. "Sobald Fisch und Fleisch eine Kerntemperatur von 70 Grad erreicht haben, ist das Risiko, an einer Lebensmittelinfektion wie Listeriose oder Toxoplasmose zu erkranken, minimal", nimmt Ernährungs-Expertin Dagmar von Cramm Ängste. Heißt: Salami aufs Brot? Lieber lassen. Salami auf der Pizza? Das ist okay.

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Sport: Was ist jetzt (noch) okay?

Viele fragen sich, ob Sport in der Schwangerschaft gut oder gefährlich ist. Sicherlich sind nicht alle Sportarten für Schwangere geeignet, dennoch gilt: Lass dich nicht verrückt machen. Bewegung ist die beste Vorbereitung auf die Geburt und beugt Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Verstopfung und einer übergroßen Gewichtszunahme vor.

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"Moderater Sport wie Radfahren, Schwimmen oder Yoga wirkt sich positiv aus. Studien zeigen, dass aktive Schwangere weniger körperliche Beschwerden haben und ihre Geburt komplikationsfreier verläuft."
Marion Sulprizio, Dipl.-Psychologin und Leiterin des interdisziplinären Coachingteams Sport und Schwangerschaft an der Sporthochschule Köln

Neben den üblichen Geburtsvorbereitungskursen bieten inzwischen viele Yoga- und Fitnessstudios Mommy-to-be-Sport an, der extra auf die Bedürfnisse von Schwangeren abgestimmt ist. Die Brüste wachsen und spannen? Ein bügelloser Sport- oder Still-BH gibt Halt, ohne einzuengen.

Bei welcher Sportart ist Vorsicht angebracht? Immer wenn sie mit einer hohen Sturz- und Verletzungsgefahr, schnellen, abrupten Bewegungen und Gegnerkontakt verbunden ist. Tabu sind Sportarten, die mit Wucht, Stoß, Schlag oder anderen heftigen Auswirkungen einhergehen (z. B. Kampfsport). Verzichten sollten Schwangere auch auf Tieftauchen, Skifahren oder Wandern in über 2500 Meter Höhe sowie zu anspruchsvolle Kraft- und Dehnübungen.

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Manche zählen ja Sex zu ihren Workouts. Auch hier braucht ihr keine Angst zu haben: Verläuft eine Schwangerschaft ohne Komplikationen, ist Sex kein Problem. Vorausgesetzt, deine Ärztin sagt nichts anderes, könnt ihr ruhig weiterhin Spaß haben. Auch Solo-Sex ist fein. Durch die gute Durchblutung deiner Sexualorgane stehen die Chancen auf einen intensiven Orgasmus sogar außergewöhnlich gut. Sex ist übrigens ein prima Beckenbodentraining, er stärkt die Paarbindung und sorgt für ein besseres Körpergefühl. Und wenn dir so gar nicht danach ist? Auch okay.

Frisch schwanger: Was muss ich am Anfang in Sachen Job bedenken?

Der gesetzliche Kündigungsschutz gilt ab dem Beginn der Schwangerschaft, unabhängig davon, ob du deine Vorgesetzten schon ins Vertrauen gezogen hast oder nicht. Wenn du mit Körperflüssigkeiten, Röntgenstrahlung, Chemikalien und Putzmitteln zu tun hast, solltest du sofort Bescheid sagen. Dann greift das Mutterschutzgesetz – und es kann gut sein, dass du nicht mehr arbeiten darfst. Besprich dich dazu mit deiner Ärztin oder Hebamme. Und: Setze dich auch zu Hause keinen scharfen Chemikalien aus. Schwangere, die in Kindergärten, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Kliniken und Arztpraxen arbeiten, müssen einen ausreichenden Immunschutz nachweisen, sonst greift ein Beschäftigungsverbot.

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Wir recherchieren sorgfältig und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Gynäkologische Fachliteratur und Interviews mit Expert*innen; Maike Mauer: Kugelzeit, GU Verlag; Bundesverband der Frauenärzte; Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Gemeinsamer Bundesausschuss; pro familia; Netzwerk "Gesund ins Leben" von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE); Informationen des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin;

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