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Neue Hoffnung

Schwanger werden nach Fehlgeburt: Wann ihr es wieder versuchen könnt

Schwanger werden nach Fehlgeburt: Frau macht einen Schwangerschaftstest und kann das Ergebnis nicht fassen
© Getty Images/ Antonio_Diaz

Schwanger werden nach einer Fehlgeburt ist ein sehr emotionales Thema, dass viele Frauen beschäftigt, die schon einmal einen Verlust erlitten haben. Wenn du bereits eine Fehlgeburt erlebt hast und dich auf eine erneute Schwangerschaft vorbereiten willst, gibt es ein paar Dinge, die wichtig sein können.

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Eine Fehlgeburt zu erleiden, ist für die meisten Betroffenen sehr belastend und es braucht seine Zeit, bis man gelernt hat, damit umzugehen. Doch trotz des Schmerzes gibt es Hoffnung und viele Frauen entscheiden sich erneut, schwanger werden zu wollen. In den meisten Fällen ist das auch problemlos möglich. Wir empfehlen, ein Gespräch mit einer Gynäkologin zu führen. Sie kann dich über mögliche Ursachen aufklären und auf deine Fragen eingehen.

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Wie lange dauert es, bis man nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden kann?

Ob und wann man nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden kann, ist von Frau zu Frau unterschiedlich, denn essenziell ist der Grund für die Fehlgeburt. Liegt die Ursache beispielsweise bei einer unentdeckten Schilddrüsenunter- oder -überfunktion, sollte deine Schilddrüse mithilfe von L-Thyroxin-Tabletten erst richtig eingestellt werden, ehe du wieder probierst, schwanger zu werden.

Gibt es bei dir keine medizinischen Auffälligkeiten, die eine Fehlgeburt begründen, steht einem erneuten Versuch, schwanger zu werden, theoretisch nichts im Weg. Das betrifft vor allem Aborte im 1. Trimester. Wichtig ist, dass du dich mental dazu bereit fühlst und dich von niemandem unter Druck setzen lässt. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.

Dr. med. Beatrice Asmus ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit dem Schwerpunkt gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Berlin. Sie rät ihren Patientinnen nach einer Fehlgeburt, einen Zyklus auszusetzen, ehe sie erneut probieren, schwanger zu werden. "Rein körperlich können Frauen nach einer Fehlgeburt – egal ob Frühabort oder Spätabort mit Ausschabung – sofort wieder schwanger werden. Das hat die Natur ziemlich schlau eingerichtet", erklärt sie im Interview. Pauschalisieren könne man dieses Thema allerdings nicht, da jede Frau und jeder Fall individuell zu betrachten und beurteilen sei.

Wie lange braucht die Gebärmutter nach einer Fehlgeburt zur Regeneration?

Zehn bis 15 Prozent aller nachgewiesenen Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. 85 Prozent davon ereignen sich in den ersten 12 Wochen (Frühabort). Das ist auch der Grund, weshalb sich viele dafür entscheiden, die Schwangerschaft im ersten Trimester im Familien- und Freundeskreis noch nicht bekannt zu geben.

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Die restlichen 15 Prozent der Fehlgeburten ereignen sich zwischen der 13. und 20. Schwangerschaftswoche (Spätabort). Nach der 20. Woche oder ab einem Gewicht von über 500 g spricht man nicht mehr von einer Fehlgeburt, sondern von einer Totgeburt.

Bei allen späteren Fehlgeburten kommt es darauf an, ob sich der Fötus und die Plazenta vollständig gelöst haben und von der Gebärmutter ausgeschieden wurden. Ist dies nicht der Fall, sondern befinden sich Reste oder gar der gesamte Fötus in der Gebärmutter, ist eine Ausschabung (Kürettage) notwendig. Ob du direkt danach wieder schwanger werden kannst, sollte der Arzt entscheiden.

Anders verhält es sich nach einer Totgeburt oder auch stillen Geburt. In diesem Fall wird das Sternenkind (gegebenenfalls auch unter Zugabe von wehenfördernden Medikamenten) auf normalem Wege entbunden oder mithilfe eines Kaiserschnitts auf die Welt gebracht. Da eine stille Geburt sowohl psychisch als auch physisch sehr belastend sein kann, ist es wichtig, dass Betroffene sich ausreichend schonen. Und auch die Gebärmutter braucht ihre Zeit, um sich zurückzubilden, weshalb eine erneute Schwangerschaft frühestens nach etwa drei Monaten wieder möglich ist.

Hast du eine Fehlgeburt erlitten und möchtest gerne wieder schwanger werden, ist es ratsam, mit deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin zu sprechen. Sie kann dich auch dahingehend individuell beraten, wann ein guter Zeitpunkt für einen erneuten Versuch ist.

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Ist jede Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt eine Risikoschwangerschaft?

Wird man nach einer Fehlgeburt schwanger, handelt es sich nicht unbedingt um eine Risikoschwangerschaft. Ca. 50 bis 60 Prozent der Fehlgeburten in den ersten 12 Wochen werden mit Störungen des Erbguts beim Embryo in Zusammenhang gebracht. Ob man von einer Risikoschwangerschaft spricht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise dem Alter oder ob Vorerkrankungen vorliegen. Ob du bei deiner nächsten Schwangerschaft eine Risikoschwangerschaft hast, hängt also von dir und deinen Lebensumständen ab.

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Erleidet eine Frau mehrfach Fehlgeburten, spricht man in Fachkreisen von einem habituellen Abort. Je mehr Fehlgeburten eine Frau hatte, desto höher ist leider auch die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Aborts. Trotz der zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnisse ist bei bis zu 50 Prozent der Fehlgeburten immer noch unklar, weshalb es zu einem Abgang gekommen ist. Laut Information des deutschen Bundestages gab es im Jahr 2021 39.762 registrierte Schwangerschaften mit abortivem Ausgang.

 Wenn eine Fehlgeburt auf die Psyche schlägt

Das Tragische an einer Fehlgeburt ist nicht nur der Verlust des Babys an sich, sondern auch die immense psychische Belastung für die Eltern, die teilweise nie über den Tod des eigenen Kindes hinweg kommen. Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen sind daher keine Seltenheit bei Betroffenen.

Das sind keine einfache Voraussetzungen, um sich auf eine erneute Schwangerschaft einzulassen. Sternenkind-Mama und Sternenkind-Eltern-Beraterin Nina Bernhart beschreibt es so: "Wir haben sehr bewusst diese Entscheidung getroffen und waren dann natürlich auch überglücklich, als es so war. Und trotzdem kommen dann sofort verschiedenste Gefühle hoch. Für mich persönlich war es so, dass ich vollkommen davon überzeugt war, das wiederholt sich jetzt genau so wie damals. Das kann gar nicht anders ausgehen. Und deswegen war für mich persönlich diese Schwangerschaft wirklich, wirklich schwer." Was ihr in dieser Situation, in der man sich eigentlich freuen will, aber es sich selbst nicht erlaubt, geholfen hat: "Ich habe dann auch alle möglichen feindiagnostischen Untersuchungen gemacht, die nur möglich waren. Aber ich habe das gebraucht."

Als Vorsitzende des Vereins “Leere Wiege” weiß Nina auch, wo betroffene Eltern hilfe finden: "Ein erster Anlaufpunkt sind Diakonie und Caritas und da kann man erste Hilfen finden. Es gibt in den größeren Städten mittlerweile auch wirklich gute Selbsthilfeangebote und Vereine, die Sternenkind-Eltern betreuen, begleiten und beraten."

Wenn du das Gefühl hast, den Verlust deines Kindes nicht alleine verkraften zu können, kann es hilfreich sein, sich psychologische Unterstützung durch eine Therapie oder Selbsthilfegruppe zu holen. Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Wichtig ist, dass du dir die Zeit und Hilfe nimmst, die du brauchst, um das Erlebte verarbeiten zu können.

Hinweis: Wenn ihr psychisch belastet oder gefährdet seid und ihr nicht weiter wisst, steht euch das Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe zur Verfügung. Ihr erreicht es unter 0800 / 33 44 533. In Notfällen, z. B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken zögert nicht, euch an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112.

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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: MSD Manuals - Fehlgeburt und wiederholte FehlgeburtWissenschaftlicher Dienst Deutscher Bundestag - Datenlage zur Fehlgeburten in Deutschland, American Journal Obstretics & Gynecology, Deutsche Hebammen Zeitschrift, Interview Gynäkologin Dr. Beatrice Asmus

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