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Drittes Trimester

Die 30. SSW: Erste Übungs­wehen und ein ruhigeres Baby

Was in SSW 30 wichtig ist
© GettyImages / sorn340, familie.de, Illustration by Freepik; canva.de – familie.de-Redaktion

Um die 30. SSW herum spürst du vielleicht bereits erste Übungswehen. Deine Gebärmutter trainiert damit schon mal für die Geburt. Aber keine Angst, der Muttermund kann sich dadurch noch nicht öffnen. Auch dein Baby entwickelt sich munter weiter. Es hat aber naturgemäß immer weniger Platz zum Turnen. Was sich sonst noch bei dir und deinem Baby tut – und was in SSW 30 wichtig ist.

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MEILENSTEINE DER 30. SSW

Dein Baby

ist im achten Monat so groß wie ein Kohlkopf (ca. 40 cm) und wiegt um die 1.400 g.

Dein Bauch

wächst und wächst – so wie dein Baby auch. Bald kannst du deine Füße nicht mehr sehen.

Vorfreude

Vielleicht ist es schon klar, dass dein Partner oder deine Partnerin mit zur Geburt kommt. Es kann aber auch sein, dass sich das einer von euch anders vorstellt. Sprecht offen über eure Gedanken und Gefühle. Erfahrene Geburtshelfer*innen raten: Das Wichtigste ist, dass du dich während der Geburt wohl mit der Person fühlst, die dich begleitet und du dich fallen lassen kannst.

Mama-Tipp der Woche

Noch rund 10 Wochen bis zu Geburt – und die vergehen oft fixer als gedacht. Packe ruhig deine Kliniktasche und kümmere dich gern um die Erstausstattung des Babys.

Partner:innen-Tipp der Woche

Apropos: Kauft nicht zu viel – und schaut euch unsere Größentabelle für Babykleidung an.

Deine 30. SSW

... geht von 29+0 bis 29+6 (29 Wochen + 0 bis 6 Tage). Du bist jetzt im achten Monat – und damit im dritten Trimester.

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Wie sieht es aus mit einer Babyparty oder einem Blessingway?

In den kommenden Wochen ist genau die richtige Zeit dafür. Fast jeder kennt die Babyparty mit süßem Kuchenbuffet, einer Windeltorte mit Geschenken und Baby-Bodys mit persönlichen Botschaften …

Schön ist aber auch ein spirituelles Blessingway: Dafür kommen alle dir nahestehenden Frauen zusammen, um dich als werdende Mama zu feiern. Traditionell wird dein Babybauch mit Henna verziert, und jede Frau bringt ein bis zwei Perlen mit, um daraus ein Gute-Wünsche-Armband oder eine Kraftkette zu basteln – für ganz viel positive Energie, wenn du dein Kind auf die Welt bringst.

Wie bei der Babyparty geht es um eine gute Zeit zusammen, die jede Gruppe individuell gestalten kann. Egal wie: Hauptsache, die werdende Mama zieht aus dem Tag ganz viel Kraft und positive Energie.

Dein Baby in der 30. SSW: die Wollhärchen gehen zurück

Das Baby ist weiter auf Wachstumskurs. Es wiegt jetzt um die 1400 g und hat sich eine gesunde Fettschicht zugelegt. Das ist wichtig, weil es seinen Wärmehaushalt allmählich selbst regulieren kann. Deswegen bildet sich die schützende Lanugobehaarung langsam zurück. Dafür wachsen die ersten „echten“ Haare.

Schluss mit wilden Saltos – ab der 30. SSW wird es zunehmend enger

Mit seiner zunehmenden Körpergröße bekommt das Baby irgendwann Platzprobleme im Bauch. Manche Babys sind jetzt etwas ruhiger als zuvor. Das sollte dich aber nicht beunruhigen. Das Kind hat schlicht nicht mehr so viel Platz für ausgiebige Bewegungseinheiten wie zuvor.

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Ab der 30. SSW begeben sich die Kleinen langsam in Startposition und nehmen die typische Fötusstellung ein: Das Baby zieht seine Knie eng an seinen Körper, verschränkt die Arme und legt sein Kinn auf die Brust. Bis sie in ihrer endgültigen Geburtsposition bleiben, lassen sich die meisten Kinder aber noch etwas Zeit.

Wann dreht sich das Baby in die Geburtsposition?

Die meisten Kinder drehen sich zwischen der 32. SSW und 35. SSW mit dem Köpfchen nach unten. Aber auch nach der 36. SSW – wenn es für das Baby schon deutlich enger wird, kann es sich noch in die Hinterhauptslage drehen. Je später es das macht, umso deutlicher spürt seine Mama die plötzliche Bewegung von innen – oder sieht sie sogar am gespannten Babybauch.

Ab dieser Woche kann dein Baby Schmerzen empfinden und reagiert überhaupt immer sensibler auf äußere Reize: Streichelst du deine Kugel, beruhigt das dein Kind. Nur bei vorzeitigen Wehen ist ausgiebiges Bauch-streicheln keine gute Idee.

Was wäre bei einer Frühgeburt in der 30. SSW?

Kommt euer Kind in SSW 30 zur Welt, hat es gute Überlebenschancen, wenn es optimal intensivmedizinisch betreut wird. Zu früh geborene Kinder kämpfen meist mit ihrer Atmung, weil die Lunge erst um die 32. SSW herum reif genug ist.

Kündigt sich eine Frühgeburt durch vorzeitige Wehen an, bekommt die werdende Mutter deshalb in der Regel Medikamente, um die Lungenreife zu beschleunigen. Auch andere mögliche Folgen wie Hirnblutungen durch noch extrem zarte Gefäße und Probleme mit dem unreifen Darm behalten die Expertinnen im Blick.

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Dank der guten medizinischen Versorgung entwickeln sich heute selbst Frühchen, die um die 30. SSW zur Welt gekommen sind, gut und ohne gesundheitliche Folgen. Allerdings bleiben viele der Kinder im Vergleich zu anderen über Jahre zurück in ihrer Entwicklung. Erst später schließen die meisten auf. Deshalb bleibt eine gute Betreuung durch Spezialisten wichtig.

Dein Körper in der 30. SSW: Schlafprobleme und Übungswehen

Mit dem zunehmenden Gewicht vom Baby wird auch das Schlafen in der Schwangerschaft unangenehmer. Auf dem Rücken zu liegen geht oft gar nicht mehr: Vertraue jetzt auf dein Gefühl und schlafe auf der linken Seite. Das entlastet die Hohlvene und unterstützt deinen Körper Stoffwechsel.

Bei manchen melden sich Schwangerschafts-Zipperlein

In den nächsten Wochen wird die Gebärmutter den höchsten Fundusstand erreichen. Deshalb müssen die anderen Organe zurückweichen. Für dich bedeutet das möglicherweise, dass ab der 30. SSW (also 29+0 bis 29+6) Schwangerschaftsbeschwerden wie:

Es kann aber auch sein, dass du zu den glücklichen Schwangeren gehörst, denen es jetzt rundum gut geht und die einfach nur runder werden.

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Ziemlich sicher nimmst du nochmal ordentlich an Gewicht zu. 250 bis 500 g pro Woche sind keine Seltenheit.
Gut zu wissen

Hallo harter Bauch, hallo Übungswehen

Wenn du es noch nicht in den vorherigen Wochen gespürt hast, wirst du spätestens ab der 30. SSW manchmal ein unangenehmes Ziehen im Unterleib fühlen und bemerken, dass die Bauchdecke zeitweise ganz hart wird. Das muss dich nicht verunsichern. Dein Körper bereitet sich auf den Ernstfall vor. Was du da wahrnimmst, sind Vorwehen. Der Muttermund öffnet sich dadurch nicht.

Anders ist das bei vorzeitigen Wehen in der 30. Schwangerschaftswoche:

  • Vorsicht ist geboten, wenn sich das Ziehen in regelmäßigen, stetig kürzer werdenden Abständen wiederholt
  • und die Schmerzen in Bauch und Rücken immer stärker werden.

Bei diesen Anzeichen auf geburtswirksame Frühwehen solltest du sofort zum Arzt gehen.

Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de gibt Expertinnen-Tipps, wie du Geburtswehen veratmen kannst, wenn es so weit ist. Auch das kannst du jetzt schon üben, wenn du magst:

Wehen veratmen: Die besten Atemtechniken für deine Geburt mit Hebamme Jana Friedrich Abonniere uns
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Deine Checkliste in der 30. SSW

  1. Zeit für die 3. Ultraschall-Vorsorge. Zwischen der 29. SSW und der 32. SSW steht der dritte große Ultraschall an, bei dem die Lage des Babys und der Plazenta in den Fokus rücken. Außerdem kontrolliert deine Gynäkologin die Fruchtwassermenge und schaut sich die Größe, das Gewicht sowie alle Organe des Kindes genau an. Vor allem das Herz interessiert sie – und wie sich das Baby bewegt. Eventuell macht sie nun auch ein CTG. Das ist aber nach der aktuellsten Leitlinie bei unauffälligen Schwangerschaften ein Kann, kein Muss.
  2. Hast du schon alle wichtigen Dokumente zusammengesucht? Mit zur Geburt müssen deine Versichertenkarte, dein Mutterpass, dein Personalausweis und eventuell der Klinik-Einweisungsschein deines Arztes. Für unverheiratete Paare kommen eure jeweiligen Geburtsurkunden dazu, bei verheirateten Paaren sind Heiratsurkunde und Stammbuch Pflicht.
  3. Stichwort Zähne. Jetzt wird es Zeit für den zweiten Zahnarztbesuch. Auch eine professionelle Zahnreinigung ist sinnvoll. Sollte eine Behandlung nötig sein, keine Sorge: Es gibt Betäubungsspritzen, die keine Gefahr fürs Ungeborene darstellen. Selbst wenn ein kleines Röntgenbild vom Zahn notwendig wäre, ist das kein Drama. Besprich dich dazu am besten mit deiner Zahnärztin.
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Die häufigsten Fragen in der 30. SSW

Wie ist das mit …? Bestimmt schwirren dir viele Fragezeichen durch den Kopf und mit jeder Schwangerschaftswoche tauchen neue auf. Wir haben Antworten auf Fragen, die sich viele werdende Mamas in SSW 30 stellen.

FAQ

Blasensprung in SSW 30: Muss ich einen Krankenwagen rufen?

Hat deine Ärztin oder Hebamme festgestellt, dass das Köpfchen des Babys bereits tief im Becken sitzt, fährst du bei einem Verdacht auf einen Blasensprung einfach in Ruhe zeitnah in die Klinik bzw. lässt dich dorthin fahren. Ihr könnt euch vorher auch schon telefonisch im Kreißsaal ankündigen.
Sitzt der Kopf des Babys noch nicht fest im Becken, legst du dich besser vorsichtshalber mit dem Po auf ein Kissen, um weniger Druck auf die Nabelschnur auszuüben und erfragst einen Krankenwagen, der dich liegend in die Klinik bringt.
Bei ca. 0,3 Prozent aller Geburten in Deutschland (also sehr selten!) kommt es zu einem Nabelschnurvorfall. Dabei kann mit dem abfließenden Fruchtwasser die Nabelschnur vors Köpfchen des Babys rutschen und abgedrückt werden. Deshalb die Vorsichtsmaßnahmen.

Nachsorge-Hebamme: Ja oder Nein?

Wir würden sagen: Ja, auf jeden Fall. Die Zeit im Wochenbett kann magisch sein, aber auch ziemlich überfordern. Deshalb ist Hilfe jetzt Gold wert. Insbesondere die von Profis. Eine Nachsorge-Hebamme schaut nach der Geburt nach dir und dem Baby. Sie berät bei Stillproblemen und schaut, ob sich deine Gebärmutter zurückbildet, wie die Geburtswunden (z.B. ein Dammriss oder eine Kaiserschnittnarbe) verheilen und wie es dir psychisch geht. Die Expertin für Neugeborene und ihre Mamas kümmert sich außerdem um die Nabelpflege beim Baby, wiegt es und gibt Tipps zur Babypflege und -ernährung.

Wie viel darf ich in der Schwangerschaft zunehmen?

Zehn bis 16 Kilo bringt eine Schwangere zum Schluss im Schnitt mehr auf die Waage. Üblicherweise verteilt sich die Gewichtszunahme bei normal-gewichtigen Schwangeren in etwa so: 1-2 kg im ersten Trimester, 6-8 kg im zweiten Trimester, 4-6 kg im dritten Trimester. Aber auch etwas mehr oder weniger Plus-Kilos sind kein Grund zur Sorge. Bist du mit Untergewicht schwanger geworden, kann eine größere Gewichtszunahme sogar sinnvoll sein. Bei übergewichtigen Schwangeren reicht dagegen weniger Zusatzgewicht. Generell gilt: Macht dir dein Gewicht Sorgen, vertrau dich ruhig deiner Hebamme oder Gynäkologin an. Sie können dich individuell beraten und dadurch oftmals Ängste in der Schwangerschaft nehmen.

Muss ich mich aufs Stillen vorbereiten?

Zwar ist Stillen eine ganz natürliche Sache. Trotzdem klappt es nicht immer instinktiv. Insbesondere das richtige Anlegen erfordert etwas Übung. Sprich am besten mit deiner Hebamme darüber und lass dir verschiedene Stillpositionen zeigen. Vielleicht kann sie dir auch schon jetzt in der 30. SSW eine gute Stillberaterin nennen, ein Stillkissen empfehlen und dir Tipps geben, wie du die möglicherweise anfangs wunden Brustwarzen versorgen kannst. Aber keine Angst: Bei den meisten Müttern klappt das Stillen mit etwas Unterstützung früher oder später problemlos.

Warum sollten Mütter nach der Geburt erst mal im Bett bleiben?

Eine Frau, die ein Kind bekommen hat, braucht in den ersten Tagen und Wochen danach Zeit, um sich zu regenerieren und in ihre neue Rolle als Mutter hineinzuwachsen. Sie ist in dieser Zeit sehr verletzlich, muss die Geburt und vielleicht Verletzungen verkraften. Für diese Anpassungs-, Heilungs- und Rückbildungsprozesse ist Ruhe wichtig.
Gerade Erstmütter reagieren oft überrascht über die wichtige Hebammenregel: Die erste Woche im Bett, die zweite ums Bett und erst danach ist wieder mehr Bewegung sinnvoll. Tatsächlich übernehmen sich viele Wöchnerinnen oder sind von zu viel Besuch überfordert. Deshalb solltest du deinem Umfeld schon vor der Geburt sagen: Wir brauchen als junge Familie erstmal Zeit für uns.
Zu klären sind auch Fragen wie: Was wünschst du dir für die Zeit im Wochenbett – und was dein Partner oder deine Partnerin? Wie könnt ihr eure Wünsche vereinbaren? Wie sind die Aufgaben verteilt – und was lässt sich gut vorbereiten? Wer kann wie unterstützen? Die besten „Hallo Baby“-Geschenke sind übrigens die, die Zeit verschaffen: Das vor die Tür gestellte Mittagessen von Freunden, selbst gemachte Stillkugeln für zwischendurch, Hilfe beim Einkaufen oder wenn sich jemand anbietet, sich um Geschwister zu kümmern.

Fehlgeburt in der 30. SSW: Was jetzt?

Stirbt ein Baby während der Schwangerschaft im Mutterleib, wird ab der 14. SSW eine stille Geburt eingeleitet. Bist du betroffen, hole dir unbedingt die Unterstützung, die du brauchst. Du musst da nicht alleine durch. Was viele nicht wissen: Deine Hebamme betreut dich ebenfalls, wenn du das möchtest. Mehr zum Thema "Stille Geburt" kannst du hier lesen.

SSW 30: Wo finden wir Hilfe, wenn unser Baby nicht gesund ist?

Besteht – etwa aufgrund der Feindiagnostik – der Verdacht, dass dein Kind im Bauch nicht gesund ist, brauchst du eine gute Begleitung durch die betreuenden Ärztinnen, die Hebamme und Spezialisten. Dazu zählen je nach Befund Genetiker*innen, Kinderärztinnen und Ärzte oder Teams, die viel Erfahrung im betreffenden Bereich haben.
Auch Gespräche mit Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, können dir und deiner Partnerin / deinem Partner helfen, euch ein realistisches Bild von der Behinderung oder Erkrankung und ihren möglichen Folgen zu machen.
Zudem könnt ihr euch kostenfrei an eine psychosoziale Schwangerenberatungsstelle in eurer Nähe wenden. Deine Ärztin kann dich dorthin vermitteln. Die Mitarbeiter stehen unter Schweigepflicht und informieren neutral und ergebnisoffen.
Eine Liste mit Kontaktadressen von Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Behindertenverbänden findest du unter www.bzga.de. Die Aktion Mensch gibt zudem die Broschüre „Wenn erst mal alles anders ist“ mit weiterführenden Anlaufstellen heraus, die Eltern herunterladen oder kostenfrei bestellen können.

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