Wie geht's dir gerade? Was wir aus Erfahrung sagen können: Emotionale und körperliche Aufs und Abs sind rund um die 6. SSW nicht selten – und auch laut Expert*innen völlig normal. Die Schwangerschafts-Hormone wirbeln schließlich alles wild durcheinander. Wir verraten dir, was sich in deinem Körper und bei deinem Baby in der sechsten Woche (6. SSW) tut – und was jetzt noch wichtig zu wissen ist.
MEILENSTEINE DER 6. SSW | |
Dein Baby | misst jetzt etwa 3-6 mm und ist quasi so groß wie ein Reiskorn. Es ähnelt in der Form ein wenig einer Kaulquappe. |
Dein Bauch | sieht ziemlich sicher noch aus wie immer. |
Vorfreude | Mit etwas Glück könnt ihr das schlagende Herzchen eures Babys nun im Ultraschall sehen. |
Mama-Tipp der Woche | Ängste und Sorgen sind in der Frühschwangerschaft keine Seltenheit. Je konkreter du sie benennen kannst, umso leichter wird es dir gelingen, dich deinem Partner, deiner Ärztin oder deiner Hebamme anzuvertrauen und eine Lösung dafür zu finden. Beim Sortieren der neuen Gefühle hilft vielleicht auch ein Schwangerschaftstagebuch. |
Partner:innen-Tipp der Woche | Wie geht es dir gerade? Studien zeigen: Auch werdende Väter erleben Hormonschwankungen. Unser Tipp: Sprecht miteinander über eure Gefühle. Gebt euch gegenseitig Halt. |
Deine 6. SSW | ... geht von 5+0 bis 5+6 (5 Wochen + 6 Tage). Du bist im 2. Monat und damit im 1. Trimester deiner Schwangerschaft. |
- 1.Dein Baby in der 6. SSW: Sein Herz ist nun im Ultraschall zu sehen
- 2.Dein Körper in der 6. SSW: Jetzt geht es richtig los
- 2.1.Da muss die Psyche erst mal mitkommen …
- 2.2.Auch körperlich tut sich in SSW 6 eine Menge
- 2.3.Wie ist es mit Schwangerschafts-Symptomen wie etwa fieser Übelkeit?
- 2.4.Übelkeit und Erbrechen: Schadet es dem Baby, wenn ich Gewicht verliere?
- 3.Check-Liste für SSW 6:
- 4.Die häufigsten Fragen in der 6. SSW
Dein Baby in der 6. SSW: Sein Herz ist nun im Ultraschall zu sehen
Die Fruchthöhle misst nun zwischen 9 und 15 mm. Der Embryo ist vom Scheitel bis zum Steiß etwa 3-6 mm lang und ähnelt in der Form ein wenig einer Kaulquappe. Die Hals und Brustwirbel, aus denen später der Brustkorb entsteht, bilden sich. Und weil sich das Baby von oben nach unten entwickelt, erscheint sein Kopf überproportional.
Sein Herz schlägt jetzt fleißig, was deine Frauenärztin dir im Ultraschall mit etwas Glück schon zeigen kann. Darm, Leber, Magen und die Muskelstränge wachsen. Die Arm- und Fußknospen sind in SSW 6 zu sehen, genau wie die Anlagen für Augen und Ohren.
OMG: Ich hör dein Herzchen …
Als wir zum ersten Mal das Herz unseres Minis auf dem Ultraschallmonitor schlagen sahen, war das einer der beeindruckendsten Momente meines Lebens. Ein echtes kleines, pumpendes Herzchen. In meinem Bauch. Ich fühlte mich ehrfürchtig. Ergriffen. Und voller Liebe für diesen klitzekleinen Menschen. Ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass ich so schnell so eine starke Verbindung zu unserem Baby spüren würde.
Übrigens: Dass es in der 6. SSW um die Tage 5+0, 5+1, 5+2, 5+3, 5+4, 5+5 und 5+6 geht, war mir anfangs gar nicht so klar. Und um es noch komplizierter zu machen: Das Alter des Babys habt ihr, wenn ihr zwei Wochen von der aktuell im Mutterpass stehenden SSW abzieht. Das liegt daran, dass die Schwangerschaft laut Definition am 1. Tag der letzten Periode "anfängt", die Befruchtung aber erst rund zwei Wochen später stattfindet.
Ab wann sind Zwillinge zu erkennen? Ob du mehr als ein Baby erwartest, kann deine Gynäkologin ab dem Zeitpunkt erkennen, an dem sie ihre schlagenden Herzchen im Ultraschall sieht. Also theoretisch auch schon jetzt in der 6. SSW. In der Regel wird eine Zwillingsschwangerschaft aber erst später beim Ultraschall rund um die 9. SSW erkannt. Sehr selten kommt es selbst in diesem Stadium noch vor, dass eineiige Zwillinge übersehen werden.
Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de erzählt im Video spannende Facts rund ums Thema Zwillinge:
Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.
Dein Körper in der 6. SSW: Jetzt geht es richtig los
In den ersten Wochen der Schwangerschaft fühlst du dich wahrscheinlich in rasantem Wechsel mal großartig und voller Vorfreude, mal wie überfahren und verunsichert. Das ist das Werk der Hormone, die dir neben Glücksgedanken auch jede Menge Zweifel ins Hirn spülen.
Da muss die Psyche erst mal mitkommen …
Während die Veränderungen im Körper von ganz allein passieren, hinkt die Psyche oft noch etwas hinterher. Kein Wunder: Schließlich gilt es erst einmal zu realisieren, dass du und dein Partner oder deine Partnerin in rund 34 Wochen euer Kind im Arm halten werdet.
Auch körperlich tut sich in SSW 6 eine Menge
In der 6. SSW der Schwangerschaft (also SSW 5+0 bis 5+6) spürst du immer deutlicher, wie dein Körper sich verändert. Deine Brüste werden plötzlich praller und reagieren empfindlich bis schmerzhaft auf Berührungen. Das bewirkt ein Hormoncocktail aus Progesteron, Östrogen und Prolaktin, der deine Milchdrüsen stimuliert und die Brüste schon jetzt aufs Stillen vorbereitet.
Außerdem steigt das Blutvolumen an und dein Körper wird besser durchblutet. Weil dein Herz mehr arbeiten muss, kann es sein, dass du schneller kurzatmig wirst. Auch dein Gebärmutterhals verändert sich rund um SSW 6: Er wird fester und weniger beweglich als vorher. Für Ärztinnen und Hebammen ist das eines der ersten Anzeichen für die Schwangerschaft, die sie ertasten können.
Parallel dazu entwickelt sich die Plazenta und damit ein Organ, das extra für die Schwangerschaft wächst. Es versorgt dein Baby bis zur Geburt über die Nabelschnur mit allem, was es zum Leben braucht und schützt es vor Schadstoffen.
Wie ist es mit Schwangerschafts-Symptomen wie etwa fieser Übelkeit?
Müde, übel, schwindelig? Durch die Hormonumstellung kann es gut sein, dass du in der 6. SSW typische Schwangerschaftssymptome zu spüren bekommst.
Vielleicht fühlst du dich viel schneller erschöpft. Oder dir ist so richtig übel, du musst dich morgens Erbrechen, kriegst kaum etwas runter und fragst dich verzweifelt: Was hilft gegen diese fiese Schwangerschaftsübelkeit? Spoiler: So manche vom Brechreiz geplagte Mama schwört auf Ingwer- und Zitronenwasser, Käsebrote, Kartoffeln oder Vitamin B6 (Pyridoxin). Über die Einnahme von Letzterem sprichst du am besten mit deiner Gynäkologin.
Die Schwangerschaftsübelkeit betrifft etwa vier von fünf der werdenden Mamas. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es an der größeren Menge vom Schwangerschaftshormon hCG im Blut liegt. Im Durchschnitt nimmt sie bis zur 9. SSW zu, dann flaut sie bei den meisten bis zur 16. SSW ab.
Übelkeit und Erbrechen: Schadet es dem Baby, wenn ich Gewicht verliere?
Ein Gewichtsverlust durchs Übergeben ist fürs Baby erstmal kein Drama. Aber dir geht es an die Substanz. Versuche zumindest zu trinken! Wer sich mehrmals am Tag und in der Nacht erbricht und nicht einmal mehr Flüssigkeit bei sich behält, braucht eine Infusion gegen die Austrocknung.
Ärzte und Ärztinnen nennen dieses übermäßige Erbrechen, Hyperemesis gravidarum. Die extreme Variante der Schwangerschaftsübelkeit betrifft zum Glück nur ein Prozent der Schwangeren. Das ist aber natürlich kein riesen Trost, wenn du eine dieser wenigen Frauen bist. Lass dir unbedingt helfen.
Der Leidensfaktor in Sachen Schwangerschaftsübelkeit reicht von "Mir ist morgens furchtbar schlecht" bis hin zum kräftezehrenden Dauer-Erbrechen und Hyperemesis gravidarum. Diese übermäßige Form der Schwangerschaftsübelkeit ist ein Fall für die Ärztin und muss behandelt werden. Vertraue dich deshalb unbedingt deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen an, wenn du den Verdacht hegst, dass deine Übelkeit besonders schlimm ist.
Check-Liste für SSW 6:
In der 6. SSW raten Expert*innen: Ernähre dich gesund, gönne dir frische Luft und Bewegung, nimm nach Absprache mit deiner Ärztin Folsäure und Jod ein und verzichte auf Alkohol und Zigaretten. Auch wichtig in SSW 6:
- Gönne dir regelmäßig Pausen: In kurzer Zeit ändert sich in deinem Körper eine Menge. Gib dir Zeit, dich auf die Schwangerschaft einzustellen und verlange dir nicht zu viel ab. Immerhin baut dein Körper gerade einen Mini-Menschen. Du denkst: Ich bin nicht krank, sondern schwanger? Stimmt. Aber so eine Schwangerschaft ist eben auch nicht Nichts, sondern eine echte Leistung.
- Du musst nicht für zwei essen. Dein Kalorienbedarf erhöht sich mit Baby im Bauch nur wenig. Iss im ersten Trimester also nicht mehr, sondern lieber gezielt Nahrungsmittel, die viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten. Neben Folsäure und Jod ist Eisen in der Schwangerschaft besonders wichtig. Es steckt in rotem Fleisch, Vollkorn- sowie Hülsenfrüchten. Vitamin-C-reiches Obst und Gemüse verbessert die Aufnahme. Und: Viel Wasser trinken nicht vergessen.
- Hast du schon eine Hebamme? Hier findest du Hilfe bei der Suche. Auch bei so mancher beliebten Geburtsklinik musst du mitunter schnell sein und dich auf eine Liste setzen lassen. Deine Frauenärztin kann dir sagen, wie das in deiner Region ist.
- Wünschst du dir eine Doula im Schwangerschafts-Team? Manche Frauen holen sich zur ärztlichen und Hebammen-Betreuung zusätzliche Unterstützung durch eine Doula. Sie kümmert sich vor, während und nach der Geburt ums emotionale Wohlergehen der werdenden Mutter. Die Kosten dafür muss die Schwangere allerdings leider privat tragen.
- Ungeplant schwanger? Such das Gespräch mit deinem Partner*in, Freunden, deiner Frauenärztin oder einer neutralen Beratungsstelle wie profamilia, wenn du Hilfe brauchst, deine Gedanken zu deiner neuen Situation zu ordnen.
- Ungewollt schwanger? Wenn du über eine Abtreibung nachdenkst, wende dich an eine anonyme Beratungsstelle, z. B. profamilia und informiere dich über deine Möglichkeiten. Du musst da nicht alleine durch.
Die häufigsten Fragen in der 6. SSW
Bestimmt schwirren dir auch in SSW 6 viele Fragezeichen durch den Kopf und mit jeder Schwangerschaftswoche tauchen neue auf. Wir haben Antworten auf Fragen, die sich viele werdende Mamas in ihrer sechsten Schwangerschaftswoche stellen:
FAQ
Warum wird eigentlich in der Schwangerschaft mein Gewicht kontrolliert?
Kann ich in der 6. SSW schon sagen, dass ich schwanger bin?
Schwanger in SSW 6: Wann soll / muss ich den Arbeitgeber einweihen?
Warum werden Frauen über 35 Jahren als Risikoschwangere eingestuft?
Warum freue ich mich nicht über meine Wunsch-Schwangerschaft?
6. SSW: Was, wenn es im Unterleib zieht oder schmerzt?
Sind leichte, hellrote Blutungen in der 6. SSW ein Anzeichen für eine Fehlgeburt?
Fehlgeburt in der sechsten Woche – was jetzt?
Quellen Bundesverband der Frauenärzte und Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; MSD Manual: Hyperemesis gravidarum; Gemeinsamer Bundesausschuss; Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie an der Berliner Charité
Wichtig zu wissen: Wir recherchieren sorgfältig und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.