In der Schwangerschaft finden regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Ultraschalls statt. Dazu werden zusätzliche Screenings angeboten, die du als Eigenleistung buchen kannst. Welche Untersuchungen in der Schwangerschaft wichtig sind, welche zur gesetzlichen Vorsorge gehören und welche Optionen zusätzlich sinnvoll sein können. Plus: Alles auf einen Blick mit unserem kostenlosen Terminplaner für alle Termine zum Download.
- 1.Welche Untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an?
- 2.Wann wird die erste Untersuchung mit Ultraschall gemacht?
- 3.Welche gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gibt es?
- 4.Wie oft zur Untersuchung in der Schwangerschaft?
- 5.Gehört die Nackenfaltenmessung zu den Untersuchungen in der Schwangerschaft?
- 6.Sollte ich zur Pränataldiagnostik und Feindiagnostik?
Welche Untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an?
Während der Schwangerschaft finden nach der Erstuntersuchung (meist zwischen der 6. und 8. SSW) monatliche Vorsorgetermine bei deiner Frauenärztin, deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme statt. Zusätzlich gibt es drei gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall (eine je Trimester) und weitere Tests und Feindiagnostik-Untersuchungen, die du als IGeL-Leistung in Anspruch nehmen kannst. Alles auf einen Blick findest du hier bei uns in unserer Checkliste mit Terminkalender zum kostenlosen Download:
Wann wird die erste Untersuchung mit Ultraschall gemacht?
Sobald dein Schwangerschaftstest positiv ist (das kann schon in der 4. SSW sein), kannst du dir die Schwangerschaft bei deiner Frauenärztin bestätigen lassen. Das kann so früh passieren, wie du möchtest, hängt aber auch von der Praxis ab: Deshalb ist unser Tipp: Ruf direkt an und lasst dich beraten. Manche Gynäkolog*innen bestellen Patientinnen sofort in die Praxis, andere warten lieber bis zur 7. SSW oder 8. SSW, wenn man den Dottersack und den darin liegenden Embryo per vaginalem Ultraschall erkennen und das Herzchen gut schlagen sehen kann.
Aber: Auch vorher kannst du dich untersuchen lassen. Oft lässt sich schon ab der 5. SSW ausschließen, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft oder ein Windei handelt. Bzw. du bekommst die Bestätigung, dass mit deinem Baby alles in Ordnung ist.
Welche gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gibt es?
Die Schwangerschaftsvorsorge in Deutschland sieht drei große Vorsorgeuntersuchungen vor, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Sie finden im dritten, sechsten und achten Monat statt und beinhalten neben dem Check-up der Mama eine ausführliche Ultraschalluntersuchung deines Babys.
Zusätzlich steht dir während der gesamten Schwangerschaft eine monatliche und ab der 32. SSW eine zwei-wöchentliche Vorsorgeuntersuchung zu, die du bei deiner Frauenärztin, Hebamme oder im Wechsel machen lassen kannst.
Wenn du das Geschlecht gerne wissen möchtest, kannst du es vielleicht schon um die 16. SSW beim Ultraschall erkennen. Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn es nicht klappt: Viele Babys drehen sich vom Ultraschall weg. Es ist nicht selten, dass Eltern erst zur zweiten Vorsorgeuntersuchung oder sogar erst zur Geburt das Geschlecht ihres Kleinen erfahren.
Wie oft zur Untersuchung in der Schwangerschaft?
In der Regel wird dich deine Frauenärztin, je nachdem, wie früh du von deiner Schwangerschaft erfahren hast, im ersten und zweiten Trimester alle vier Wochen sehen wollen. Wenn du Beschwerden oder Bedenken hast, kann dann ggf. auch ein kurzer Ultraschall gemacht werden. Du hast auch das Recht, alle oder einige Untersuchungen von deiner Hebamme durchführen zu lassen, wenn dir das lieber ist.
Ab der 32. SSW bekommst du dann in der Regel alle zwei Wochen einen Termin, bei dem auch die Herztöne deines Babys und deine Gebärmutter-Aktivität per CTG überprüft werden. Ab Beginn der Schwangerschaft wird dein Arzt oder deine Ärztin folgende Untersuchungen vornehmen, die die Krankenkasse übernimmt:
- Blutdruck
- Gewicht
- Blutwerte
- Laborwerte: ggf. Toxoplasmose-Test, Zytomegalie-Test, Röteln-Antikörpersuchtest
- Eisenwerte, Blutgruppe etc., die im Mutterpass vermerkt werden
- Urinuntersuchung (auf Infektionen, Zucker, Eiweiß etc.)
- Abtasten der Gebärmutter
Gerade bei Blutuntersuchungen ist es aber häufig der Fall, dass die Laborkosten privat gezahlt werden müssen. Wenn du möchtest, kannst du die Termine auch abwechselnd bei der Hebamme und beim Arzt wahrnehmen. Oder alle regulären Schwangerschaftsuntersuchungen bei deiner Hebamme machen lassen und nur für die drei Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall und zur Frauenärztin gehen.
Im Laufe der Schwangerschaft kannst du zusätzliche Untersuchungen wie den Zuckertest auf Schwangerschaftsdiabetes und den Streptokokken-Test wahrnehmen. Auch der Rhesusfaktor deines Bluts wird im dritten Trimester bestimmt.
Bei Blutungen, Wehen, Schmerzen oder anderen Beschwerden ist es natürlich immer möglich, kurzfristig einen Termin außerhalb des Terminplans zu bekommen. Dann ist auch ein Ultraschall möglich, wenn du dir Sorgen machst.
Nur in medizinisch notwendigen Fällen wird dieser von der Kasse übernommen. Ultraschall-Untersuchungen außerhalb der drei Vorsorgeuntersuchungen sind möglich, werden aber privat abgerechnet.
Gehört die Nackenfaltenmessung zu den Untersuchungen in der Schwangerschaft?
Bei der Nackenfaltenmessung (auch Messung der Nackentransparenz) kann die Wahrscheinlichkeit genetischer Auffälligkeiten, speziell Trisomie 21, abgeleitet werden. In der Regel wird die Nackenfaltenmessung zum Termin der 1. gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung im ersten Trimester angeboten und während des Ultraschalls mitgemacht. Du kannst dich aber auch dagegen entscheiden, denn auch hier gilt:
Ihr habt als Eltern bei allen Untersuchungen am Baby ein Recht auf Nichtwissen. Das bedeutet, ihr könnt die Nackenfaltenmessung ablehnen oder euch im Nachhinein entscheiden, dass ihr die Ergebnisse nicht erfahren wollt.
Sollte ich zur Pränataldiagnostik und Feindiagnostik?
Spätestens zur ersten Vorsorgeuntersuchung wird dir deine Ärztin alle Infos und Kontakte für die Feindiagnostik und weitere Möglichkeiten der Pränataldiagnostik mitgeben. Der Begriff bezieht sich auf weiterführende, teilweise nicht von der Kasse übernommene Untersuchungen, die mögliche Krankheiten, Fehlentwicklungen und die Wahrscheinlichkeit genetischer Auffälligkeiten bestimmen können.
Du brauchst dich nicht sofort zu entscheiden, ob und welcher Untersuchungen du wahrnehmen möchtest. Sie sind optional und nicht Teil der regulären Schwangerschaftsvorsorge.
Aber: Für einige Tests gibt es nur ein kurzes Zeitfenster. Deshalb ist es gut, wenn du dich schon vorher über Ersttrimesterscreening, Organscreening und Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) und Bluttest auf Trisomie informierst. Alle Untersuchungen haben für jede Familie individuell relevante Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.
Die Fruchtwasseruntersuchung kann in der Regel zwischen der 11. SSW und 17. SSW durchgeführt werden, das Organscreening zwischen der 20. SSW und 24. SSW.
In der Schwangerschaft passiert viel mit unserem Körper. Im Video seht ihr die kuriosesten Dinge, die uns vorher niemand gesagt hat!
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e. V., BMFSFJ, Deutscher Hebammen Verband, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung