In der 42. SSW wirst du vielleicht langsam nervös und fragst dich, warum das Baby einfach nicht kommt, obwohl es doch wirklich Zeit wird. Deine Gynäkologin spricht deshalb nun wahrscheinlich auch über das Thema Geburtseinleitung mit dir. Plus: Was in SSW 42 noch gut zu wissen ist.
MEILENSTEINE DER 42. SSW | |
Dein Baby | misst in der Regel 48 bis 56 cm und wiegt zwischen 3.000 und 4.200 g. |
Dein Bauch | Ist nun riesig, schließlich trägst du ein „fertiges“ Baby in dir. Unglaublich, was der weibliche Körper da leistet, oder? Und das darf man nach fast zehn Monaten "Baby-bauen" auch ruhig sehen. |
Jetzt aber | In SSW 42 raten Ärztinnen in Deutschland in der Regel zur Einleitung der Geburt. |
Mama-Tipp der Woche | Bist du geschwächt oder gestresst, setzen eher keine Wehen ein. Vielleicht tut dir ein Bad gut, Schwangerschaftsyoga oder frische Luft? Lass es dir trotz Nervosität so gut wie möglich gehen. |
Partner:innen-Tipp der Woche | Sei für deine Partnerin da. Egal wie es ihr gerade geht. Die Wartezeit kann ziemlich belastend sein. Körperlich und psychisch. |
Deine 42. SSW | ... geht von 41+0 bis 41+6 (41 Wochen + 0 bis 6 Tage). |
Dein Körper in der 42. SSW: Zeit für die Geburt
Dein Baby lässt sich ziemlich Zeit – und damit umzugehen, fällt vielen Frauen gar nicht so leicht. Plötzlich machst du dir vielleicht die wildesten Gedanken. Und selbst in guten Momenten nervt das Schwanger-sein nun langsam. Du möchtest vermutlich endlich dein Baby in den Arm nehmen, es stillen oder ihm das Fläschchen geben, es zum ersten Mal baden…
Das ist nur zu verständlich. Vielleicht beruhigt dich der Gedanke, dass nur fünf bis zehn Prozent aller Kinder an ihrem errechneten Termin für die Geburt (ET) zur Welt kommen? Ein Zeitraum von plus/minus 14 Tagen um den errechneten Termin liegt völlig im Rahmen. Deinem Baby geht es sehr wahrscheinlich gut in deinem Bauch.
In SSW 42 wird dich deine Gynäkologin noch regelmäßiger untersuchen, um zu sehen, ob das Baby weiterhin von genug Fruchtwasser umgeben ist und um mögliche andere Probleme wie eine Unterversorgung auszuschließen. Ihr sprecht nun auch darüber, dass die Geburt in den nächsten Tagen eingeleitet werden kann – die meisten Expert*innen würden sogar sagen: sollte.
Wahrscheinlich achtest du nun wieder besonders auf die Kindsbewegungen. Hast du das Gefühl, dass etwas nicht stimmt oder lassen die Bewegungen auffällig nach, bitte ruhig deine Hebamme oder Frauenärztin um Rat. Eine kurze Ultraschallkontrolle wird in den meisten Fällen bestätigen, dass alles in Ordnung ist. Und wenn nicht, wissen die Expert*innen, was zu tun ist.
Dein Baby in der 42. SSW: Ready to come…
Viel mehr ist dazu eigentlich auch gar nicht zu schreiben. Dein Baby ist jetzt soweit, geboren zu werden. Und vermutlich wirst du es schon ganz bald in deinen Armen halten.
Deine Checkliste für die 42. SSW
- Alles da, was ihr fürs Baby braucht? Sehr gut. Und ehrlich gesagt: Falls nicht, können Freunde oder Familie das ein oder andere auch noch schnell besorgen, wenn das Baby da ist.
- Arzttermine. Sie finden jetzt in kürzeren Abständen statt. Es kann auch gut sein, dass dir deine Ärztin rät, die Geburt einzuleiten.
- Stichwort Wochenbett. Weißt du, was da so auf dich zukommt und seid ihr gut aufgestellt? Nur ein Tipp: Hilfe annehmen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Und falls du einen Kaiserschnitt hast: Hier findest du Tipps für danach. Auch in puncto Stillen ist etwas Vorwissen Gold wert.
< 41. SSW – und hier gibt es Tipps zum Wehen fördern
Häufige Fragen in der 42. SSW
Wie ist das mit…? Wir haben Antworten auf Fragen, die sich viele werdende Mamas in SSW 42 stellen.
Was hilft gegen Angst vor der Geburt?
Oft ist es sinnvoll, sich seiner Gynäkologin, dem Gynäkologen oder der Hebamme anzuvertrauen. Sie können konkrete Fragen klären und so oft Ängste nehmen. Manchen Frauen hilft es auch, Bücher zum Thema Geburt zu lesen oder sich mit speziellen Techniken wie Hypnobirthing und Selbsthypnose auseinanderzusetzen. Andere sind neugierig auf konkrete Geburts-Erfahrungen oder schauen sich Geburtsvideos an.
Diese Bücher können wir beispielsweise empfehlen:
Und es schadet sicher auch nicht, sich mit Möglichkeiten der Schmerzbehandlung, Infos zur vaginalen Geburt und zum Kaiserschnitt (heute auch gern Bauchgeburt genannt) und den verschiedenen Geburtspositionen vertraut zu machen.
Welches Geburtsgewicht ist ideal?
Durchschnittlich wiegt ein Kind bei seiner Geburt 3,4 kg und ist etwa 51 cm groß. Viele Kinder sind bei der Geburt aber auch kleiner, größer, leichter oder schwerer. Ihr Gewicht bewegt sich in der Regel zwischen 2.800 und 4.200 g.
Wie groß und schwer das Neugeborene ist, wird vor allem durch seine Erbanlagen bestimmt. Dabei spielen die ethnische Zugehörigkeit sowie Größe und Gewicht der Eltern eine Rolle. Mädchen sind zudem meist etwas leichter als Jungen.
Außerdem können äußere Faktoren wie eine Über- oder Unterversorgung über die Nabelschnur das Wachstum des Kindes beeinflussen. Deine Ärztin kontrolliert deswegen die ganze Schwangerschaft hindurch die Größe und das Gewicht deines Kindes.
Übrigens: Es ist vollkommen normal, dass (vollgestillte) Babys nach der Geburt erst einmal bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Neugeborene scheiden über Urin und Stuhlgang Flüssigkeit aus, nehmen in den ersten Tagen aber noch recht wenig Nahrung auf. Nach der anfänglichen Abnahme steigt das Gewicht deines Kindes dann aber ziemlich rasant an: Innerhalb der ersten drei Lebensmonate verdoppelt dein Baby sein Gewicht.
Was ist ein APGAR-Test?
Um den Gesundheitszustand des neugeborenen Babys zu beurteilen, kommt das sogenannte APGAR-Schema zum Einsatz. Dabei werden die Atmung, der Puls, der Grundtonus, d.h. die Muskelspannung, das Aussehen, also die Hautfarbe und die Reflexe des Kindes mit je maximal zwei Punkten bewertet.
Die Beurteilung wird insgesamt dreimal durchgeführt: Anfangs eine Minute, dann fünf Minuten und schließlich zehn Minuten nach der Geburt. Ab acht Punkten gilt das Kind als gesund. Bei weniger als acht Punkten muss das Kind ärztlich beobachtet werden.
Was ist wichtig im Wochenbett?
Eine Frau, die ein Kind bekommen hat, braucht in den ersten Tagen und Wochen danach Zeit, um sich zu regenerieren und in ihre neue Rolle als Mutter hineinzuwachsen. Sie ist in dieser Zeit sehr sensibel, muss die Geburt und vielleicht Verletzungen verkraften. Für diese Anpassungs-, Heilungs- und Rückbildungsprozesse ist Ruhe wichtig.
Die Sache mit dem WochenBETT: Gerade Erstmütter reagieren oft überrascht über die wichtige Hebammenregel: Die erste Woche im Bett, die zweite ums Bett und erst danach ist wieder mehr Bewegung sinnvoll. Tatsächlich übernehmen sich viele Wöchnerinnen oder sind von zu viel Besuch überfordert. Deshalb solltest du deinem Umfeld schon vor der Geburt sagen: Wir brauchen als junge Familie erstmal Zeit für uns.
Zu klären sind auch Fragen wie: Was wünschst du dir für die Zeit im Wochenbett – und was dein Partner oder deine Partnerin? Wie könnt ihr eure Wünsche vereinbaren? Wie sind die Aufgaben verteilt – und was lässt sich gut vorbereiten? Wer kann wie unterstützen?
Gold wert ist eine Nachsorgehebamme. Sie schaut nach der Geburt nach dir und dem Baby. Sie berät bei Stillproblemen und schaut, ob sich deine Gebärmutter zurückbildet, wie die Geburtswunden (z.B. ein Dammriss oder eine Kaiserschnittnarbe) verheilen und wie es dir psychisch geht. Die Expertin für Neugeborene und ihre Mamas kümmert sich außerdem um die Nabelpflege beim Baby, wiegt es und gibt Tipps zur Babypflege und -ernährung.
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