Eines ist fast allen werdenden Mamas ganz klar: Schwer heben in der Schwangerschaft, sollte man möglichst vermeiden. Aber wie schwer ist zu schwer? Und was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn man eine zu große Last trägt? Wir klären die wichtigsten Fragen für euch.
- 1.Heben in der Schwangerschaft: Wie schwer ist zu schwer?
- 2.Ist schwer heben in der Schwangerschaft wirklich so gefährlich?
- 3.An zwei Körperstellen macht sich schweres Heben aber oft bemerkbar:
- 4.Schwer heben in der Schwangerschaft: gewusst wie!
- 5.Schwer heben in der Schwangerschaft: Was, wenn ich im Beruf viel tragen muss?
- 6.Wann sollte ich zum Arzt?
- 7.Video: Was ihr gegen die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden tun könnt
Heben in der Schwangerschaft: Wie schwer ist zu schwer?
Wie schwer darf eine werdende Mutter heben? Fünf Kilo, zehn Kilo, 15 Kilo? Besonders Schwangere, die bereits ein (Klein)kind haben, das gern und viel getragen werden möchte, machen sich früher oder später Gedanken über diese Frage.
Fakt ist: Es gibt keine Studien, die eine konkrete Zahl nennen können. Und die wird es wahrscheinlich auch so schnell nicht geben: Aus ethischen Gründen lässt sich eine solche Untersuchung mit Frauen, die ein Baby erwarten, nämlich kaum durchführen.
Ist schwer heben in der Schwangerschaft wirklich so gefährlich?
Ihr habt eine Getränkekiste aus dem Kofferraum gehievt und macht euch jetzt Sorgen? Natürlich wäre es besser, jemand anderen dafür um Hilfe zu bitten. Aber deswegen Angst ums Baby zu haben, dazu gibt es (höchstwahrscheinlich) keinen Grund: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass zu schweres Heben überdurchschnittlich oft eine Frühgeburt begünstigt oder Wehen auslöst.
An zwei Körperstellen macht sich schweres Heben aber oft bemerkbar:
- Am Rücken: In der Schwangerschaft sind die Bänder sowieso schon sehr belastet. Durch schweres Tragen können sich die weichen Bänder noch weiter dehnen. Die Folge: Rückenschmerzen können entstehen oder sich verschlimmern.
- Am Beckenboden: Bei zusätzlicher Belastung des ohnehin in der Schwangerschaft schon strapazierten Beckenbodens kann es zu einer Beckenbodenschwäche kommen. Diese begünstigt zum Beispiel Inkontinenz.
In der Regel sagt einem der Körper selbst sehr gut, wenn ihm etwas nicht gefällt oder es zu viel wird. Hört unbedingt auf diese Signale!
Schwer heben in der Schwangerschaft: gewusst wie!
Ihr müsst etwas Schweres hochheben? Falls sich das nicht vermeiden lässt, schont dabei unbedingt euren Rücken. Dazu solltet ihr euch nicht vorbeugen, sondern in die Knie gehen. Zieht dann den Gegenstand nahe zu euch heran und steht langsam und vorsichtig auf. Das Gleiche gilt fürs Heben von Kindern.
Unser Tipp
Euer Kleinkind will oft auf euren Arm? Lasst es vorher auf eine kleine Erhöhung klettern (zum Beispiel einen Stuhl oder zwei, drei Treppenstufen). So tut ihr euch zumindest beim Hochheben nicht mehr so schwer.
Schwer heben in der Schwangerschaft: Was, wenn ich im Beruf viel tragen muss?
Ihr müsst an eurem Arbeitsplatz regelmäßig schwer heben? Das ist in der Schwangerschaft laut Arbeitsschutzgesetz nicht erlaubt: "Der Arbeitgeber darf eine schwangere Frau insbesondere keine Tätigkeiten ausüben lassen, bei denen sie ohne mechanische Hilfsmittel regelmäßig Lasten von mehr als 5 Kilogramm Gewicht oder gelegentlich Lasten von mehr als 10 Kilogramm Gewicht von Hand heben, halten, bewegen oder befördern muss", heißt es im Mutterschutzgesetz.
Wer davon im Job betroffen ist, sollte seinen Arbeitgeber so früh wie möglich über die Schwangerschaft informieren – auch wenn das schon vor der zwölften SSW ist. Denn nur dann greift der Arbeitsschutz.
Wann sollte ich zum Arzt?
Ihr seid euch nicht sicher, ob ihr euch beim schwer Heben in der Frühschwangerschaft nicht doch überanstrengt habt? Es gibt ein paar Symptome, bei denen ihr unbedingt den Arzt aufsuchen solltet:
- Schmerzen
- Blutungen
- rhythmische Kontraktionen im Bauch
Besonders Frauen, die schon eine Fehlgeburt hatten, sind oft schnell beunruhigt. Falls ihr euch also nicht sicher seid, ob alles in Ordnung ist, scheut euch bitte nicht, euch bei der Gynäkolog*in rückzuversichern. Dafür hat jede/r vollstes Verständnis!
Video: Was ihr gegen die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden tun könnt
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