Alles dreht sich, dir wird schwummrig vor Augen und du hast das Gefühl, deine Beine geben nach: Schwindel ist eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen - und überrascht uns auch im zweiten und dritten Trimester immer wieder.
Wenn du dich manchmal fühlst, als wärst du gerade aus der Achterbahn ausgestiegen, bist du nicht allein: fast alle werdenden Mamas kämpfen hin und wieder mit Schwindel und Kreislaufproblemen in der Schwangerschaft. Das hat einen triftigen Grund: Je mehr sich dein Baby entwickelt, desto mehr belastet es deinen Kreislauf. Und auch die Hormone tragen ihren Teil bei. In der Regel ist der Schwindel also kein Grund zur Sorge.
Wie kommt es zu Schwindel in der Schwangerschaft?
Schon in den ersten Wochen erhöht sich dein Blutvolumen, bis zur Geburt deines Kindes steigt es um 40 % an. Um das zu leisten, nehmen auch Herzfrequenz und Schlagvolumen deutlich zu – ein Prozess, der laut Berufsverband der Frauenärzte etwas dauern kann: in den ersten Monaten sinken Blutdruck und Sauerstoffversorgung soweit ab, dass es bei kleinen Belastungen schon zu Kreislaufproblemen kommen kann.
Je mehr dein Baby wächst, desto mehr Druck übt deine Gebärmutter auf deine Blutgefäße aus. Deshalb ist Schwindel auch im zweiten und dritten Trimester häufig. Andere Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit, Erschöpfung und Schlaflosigkeit können sich zusätzlich auf deinen Kreislauf auswirken. Besonders Hyperemesis ist ein Auslöser.
Wann zum Arzt?
Kreislaufprobleme können auch medizinische Ursachen haben. So können sie z. B. auf Schilddrüsenerkrankungen, Präeklampsie oder Anämie hinweisen. Wenn du Blutungen oder starke Bauchschmerzen hast, könnte sich auch eine Eileiterschwangerschaft dahinter verbergen. Bei allen Symptomen, die ungewohnt oder besorgniserregend sind und auch, wenn du durch den Schwindel das Bewusstsein verloren hast, heißt es ab zum Arzt.
Was hilft gegen Schwindel in der Schwangerschaft?
Setze oder lege dich hin, sobald dir schwindelig wird. In der Seitenlage wird dein Kreislauf am besten unterstützt. Unterwegs kannst du (wenn dein Bauch es noch zulässt) auch im Sitzen den Kopf zwischen die Knie legen. Beide Positionen regen die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns an.
11 Tipps gegen Schwindel in der Schwangerschaft
- Regelmäßige, gesunde Snacks
- Viel trinken
- Bewegung an der frischen Luft
- Regelmäßiger, leichter Sport
- Lose, bequeme Kleidung
- Wechselduschen
- Bürstenmassagen
- Langsam aufstehen
- Nicht zu lange stehen
- Aufgeheizte Räume vermeiden
- Nach dem ersten Trimester Rückenlage vermeiden
Nicht alle obigen Punkte lassen sich immer befolgen, besonders, wenn du noch arbeitest oder vielleicht schon einem Kleinkind hinterher jagst. Bei uns hat sich eine kurze Pause, ein Schluck Wasser und ein kleiner Snack bei kleineren Schwindelattacken bewährt. Trotzdem kann man es nicht oft genug hören: In der Schwangerschaft ist es immer gut, öfter mal herunterzufahren und es etwas ruhiger angehen zu lassen. Und: So unangenehm der Schwindel für dich ist, so ungefährlich ist er für dein Baby.
Quellen:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V.
Berufsverband der Frauenärzte e.V.
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