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Singuläre Nabelschnurarterie: Was ist das und ist mein Baby in Gefahr?

Nahaufnahme eines Ultraschalls bei einer Schwangeren
© Getty Images/ gorodenkoff

Die Nabelschnur spielt eine zentrale Rolle während deiner Schwangerschaft, denn sie versorgt dein Baby über die Plazenta mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei der Entwicklung der Nabelschnur können allerdings Abweichungen von der Norm entstehen, sogenannte Anomalien. Eine von diesen ist die „Singulären Nabelschnurarterie". Was sich hinter dem medizinischen Begriff verbirgt.

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Normalerweise enthält die Nabelschnur drei Gefäße: zwei Arterien, die sauerstoffarmes Blut vom Fötus zur Plazenta transportieren, und eine Vene, die sauerstoffreiches Blut zurück zum Fötus bringt. Eine singuläre Nabelschnurarterie (der internationale Fachbegriff lautet „Single umbilical artery", abgekürzt SUA) liegt vor, wenn anstelle von zwei nur eine Nabelschnurarterie vorhanden ist.

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Was sind die Ursachen einer singulären Nabelschnurarterie?

Die genaue Ursache einer singulären Nabelschnurarterie ist nicht vollständig geklärt. Sie wird oft auf eine Störung der embryonalen Entwicklung der Gefäße zurückgeführt. Möglicherweise bildet sich eine der beiden Arterien gar nicht aus oder sie verkümmert im Verlauf der Schwangerschaft.

Wichtig zu wissen: Die singuläre Nabelschnurarterie ist eine der häufigsten Anomalien der Nabelschnur. Sie tritt bei etwa 0,2 bis1,9 Prozent der Einlingsschwangerschaften und bei 2,7 bis 12 Prozent der Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaften auf.

Woher weiß ich, dass eine singuläre Nabelschnurarterie vorliegt?

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine pränatale Ultraschalluntersuchung bei deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin oder Hebamme, die die Gefäße der Nabelschnur gezielt untersuchen. Mithilfe von Doppler-Ultraschall können die Durchblutungsströme sichtbar gemacht und bestätigt werden, ob nur eine Arterie vorhanden ist.

Die Bedeutung und Folgen der singulären Nabelschnurarterie

Solltest du die Diagnose „singuläre Nabelschnurarterie" erhalten haben, atme erstmal tief durch: In den meisten Fällen ist die SUA ein Einzelbefund ohne weitere Befunde (ein sogenannter „isolierter Befund"), der keine direkten Auswirkungen auf die Gesundheit des Babys hat.

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Dein Baby erhält in der Regel trotz der SUA ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe. Du als werdende Mama benötigst allerdings meist eine engmaschige Überwachung, um das Wachstum und die Entwicklung deines Babys sicherzustellen.

SUA mit weiteren Fehlbildungen (nicht isolierter Befund)

In einigen Fällen ist eine singuläre Nabelschnurarterie kein isolierter Einzelbefund, sondern mit der Entdeckung weiterer Anomalien verbunden:

  • Herzfehler
  • Nierenanomalien
  • Harnweganomalien
  • Skelettfehlbildungen
  • Chromosomenstörungen wie z.B. Trisomie 18 oder Trisomie 21

Sollten bei einer der Vorsorgeuntersuchung zusätzliche Auffälligkeiten festgestellt werden, kannst du zusammen mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder Hebamme weitere diagnostische Maßnahmen in Erwägung ziehen. Das kann ein Organscreening, eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder ein genetischer Test sein. Lasse dich dazu umfassend beraten und behalte dabei immer im Hinterkopf, dass die Entscheidung für oder gegen weitere Untersuchungen ganz allein bei dir liegt.

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Risiken: Ist eine singuläre Nabelschnurarterie gefährlich?

Ist die SUA ein isolierter Einzelbefund und lässt du dich und dein Baby engmaschig überwachen, musst du dir im Prinzip keine Sorgen machen. Dein Kind erhält in der Regel auch über die eine Arterie ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe und wird sich ganz normal entwickeln. Trotzdem bestehen gewissen Risiken, die eine enge Überwachung des Babys unabdingbar machen. Das sind u.a. diese hier:

  • Wachstumseinschränkungen: Babys mit SUA haben ein geringfügig erhöhtes Risiko für Wachstumsverzögerungen im Bauch der Mutter, da die Blutversorgung möglicherweise eingeschränkt ist.
  • Frühgeburt: Es besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Frühgeburten.
  • Komplikationen während der Geburt (perinatale Komplikationen): In seltenen Fällen können Komplikationen wie eine reduzierte Plazentafunktion auftreten, was eine genauere Überwachung notwendig macht.
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Bei einer singulären Nabelschnurarterie, die mit weiteren Anomalien einhergeht, hängt die Prognose von der Art und Schwere der Fehlbildungen ab. Aus diesem Grund solltest du dich immer intensiv von Expertinnen und Experten beraten lassen, bevor du weitere Entscheidungen triffst oder nach der Diagnose in Panik verfällst. Sie können dir helfen, den Befund richtig einzuordnen.

Ist eine normale Geburt mit einer singulären Nabelschnurarterie möglich?

In den meisten Fällen wirst du dein Baby vaginale auf die Welt bringen können. Wie bei jeder Geburt wird bei zusätzlichen Risiken oder plötzlich auftretenden Komplikationen jedoch individuell entschieden.

Quellen: Andreas Hiltmann „Die pränatale Diagnose einer „Singulären Nabelschnurarterie“ (SUA) – ein Risikofaktor für fetale Fehlbildungen, Frühgeburtlichkeit und schlechteres fetales Outcome? (Dissertation 2018), Deutsche Hebammenzeitschrift, Österreichische Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin

Welche Art der Geburt passt zu mir?

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