Nach der Geburt deines Babys kannst du eine Nachsorge durch Hebamme und Frauenarzt für dich in Anspruch nehmen. Beides wird von der Krankenkasse getragen und ist wichtig, um deine Heilung zu begleiten. Wie die Untersuchungen ablaufen und wann sie stattfinden.
Wann findet die Nachsorgeuntersuchung nach der Geburt statt?
Die ersten beiden gynäkologischen Nachsorgeuntersuchungen nach der Geburt finden in den ersten Tagen, meist in der Geburtsklinik statt. Nach einer ambulanten Geburt, Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus kannst und solltest du diese Untersuchungen innerhalb der ersten 7 Tage bei deiner regulären Frauenärztin durchführen lassen.
Zusätzlich kannst du in den ersten zehn Tagen im Wochenbett einen oder mehrere Besuche pro Tag von deiner Nachsorgehebamme in Anspruch nehmen. Daneben hast du innerhalb der ersten 12 Wochen und während der gesamten Stillzeit Anspruch auf weitere 16 Besuche und die Beratung deiner Hebamme.
Nach 8 bis 10 Wochen steht dann die letzte Nachsorgeuntersuchung beim Frauenarzt in der Praxis an.
Nachsorge für die Mama nach der Geburt
- Nachsorge beim Frauenarzt in den ersten 7 Tagen: Hier wird überprüft, ob etwaige Geburtsverletzungen wie Damm- und Kaiserschnittnarbe gut heilen und deine Gebärmutter sich zurückbildet.
- Nachsorge durch die Hebamme: Sie überwacht die Rückbildung, die Entwicklung des Wochenflusses und die Heilung von Geburtsverletzungen, hilft bei Stillproblemen, Milchstau und Brustentzündungen. Zusätzlich kann sie dich auf eine Wochenbettdepression screenen und dich an Expert*innen weiterleiten (z. B. Osteopathie, Stillberatung, Beckenbodenzentrum)
- Nachsorge beim Frauenarzt nach 6 bis 8 Wochen: Hier wird deine Rückbildung und Heilung überpüft, ggf. eine reguläre Vorsorge mit Abstrich gemacht, Verhütungsmöglichkeiten besprochen und du kannst Beschwerden ansprechen und Fragen stellen.
Was passiert bei der gynäkologischen Nachsorgeuntersuchung nach der Geburt?
Es ist völlig normal, dass du vor der Untersuchung etwas nervös bist – schließlich hat sich dein Körper mit der Geburt und dem Wochenbett sehr verändert und du und dein Baby seid noch nicht richtig im Alltag angekommen. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft.
Folgendes wird gemacht:
- vaginale Untersuchung, ggf. Abstrich
- Abtasten von Gebärmutter, Eierstöcken und Rektusdiastase
- Untersuchung der Geburtsverletzungen und der Heilung der Narben
- Untersuchung der Brust
- Beratung zum Thema Verhütung
- Beratung zur Rückbildungsgymnastik
Falls du dich mit etwas unwohl fühlst, Fragen oder körperliche Beschwerden hast, kannst du sie jetzt ansprechen. Dein*e Gynäkolog*in kann dich an Mütterberatungsstellen, an eine Stillberatung, ein Beckenbodenzentrum oder andere medizinische Anlaufstellen verweisen. Und dir auch ein Rezept für Physiotherapie oder Medikamente (Pille, Antibiotika bei Mastitis etc.) ausstellen.
Apropos Baby ...
Wenn es dir wie mir geht, wirst du dich vielleicht erst mal fragen, was du während der Nachuntersuchung beim Frauenarzt mit deinem Neugeborenen machen sollst. Für manche Mamas ist es einfacher, das Kleine bei Papa oder einer anderen Bezugsperson zu lassen. Ist der Weg zum Doc sehr weit, können die beiden auch mitkommen und z. B. in der Nähe auf dich warten, um eure Trennung zu verkürzen.
Aber: Du kannst dein Baby auch zur Nachsorge mitnehmen, wenn du alleine bist! Praktisch ist es, wenn es im Kinderwagen oder Autositz schlummert. Aber es findet sich garantiert auch eine Praxishelferin, die es gerne für dich auf dem Arm hält, während du untersucht wirst (so war es bei mir auch).
Du bist noch auf der Suche nach einer Hebamme für Schwangerschaft, Geburt und/oder Wochenbett? Im Video haben wir 7 Tipps für dich. Noch mehr Info und Anlaufstellen findest du hier in unserem Ratgeber zum Thema Hebammensuche.l
Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung