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Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft: Diese 11 Tipps helfen dir da durch

Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft
© Getty Images / nicoletaionescu

In der einen Minute bist du superhappy, schwanger zu sein, in der anderen nervt dich alles nur noch und du könntest ausrasten? Oder dir laufen scheinbar grundlos die Tränen runter? Viele Schwangere kennen diese plötzlichen Gefühlswechsel zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Wodurch Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft ausgelöst werden, warum sie ganz normal sind und was du tun kannst, um dich ausgeglichener zu fühlen.

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Die 11 besten Tipps gegen Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft

Vorweg das Wichtigste: Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft sind völlig normal. Du brauchst deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben und bist auch ganz und gar nicht allein damit. Fast alle Schwangeren kennen das Auf und Ab der Gefühle.

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Ein paar Dinge gibt es aber, die dir helfen können, ein wenig ausgeglichener zu werden:

  1. Gefühle zulassen: Wenn du versuchst, deine Emotionen zu unterdrücken, besteht die Gefahr, dass es dir noch schlechter geht. Du darfst dieses Gefühlschaos haben – schließlich ist eine Schwangerschaft eine riesige hormonelle und lebensbestimmende Veränderung. Versuche, dich grundsätzlich positiv auf die Schwangerschaft einzulassen. Trotzdem ist es absolut okay, auch mal schlechte Laune zu haben!
  2. Drüber reden: Sprich vor allem mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin über deine Gefühle. Nur, wenn er oder sie weiß, was in dir vorgeht, kann er oder sie Verständnis aufbringen und dich unterstützen. Auch der Austausch mit anderen Schwangeren tut gut – schließlich geht's denen meist genau so. 
  3. Ausgehen: Nicht grübelnd in der Bude sitzen. Geh lieber aus, wenn dir das gut tut. Schön essen mit deinem Partner, ins Kino mit der Freundin, ins Theater mit der Mama oder zum (alkoholfreien) Cocktailabend mit den Arbeitskolleg*innen. Jetzt musst du ja noch keine*n Babysitter*in suchen...
  4. Verwöhnen (lassen): Gönn dir eine Massage, lass dir ein warmes Bad ein, trink einen wärmenden Tee. Lass es dir gut gehen.
  5. Move your body: Bewegung und sanfter Sport sorgen für die Produktion von Glückshormonen. Mach, was dir guttut, ob Schwimmen, Schwangerschaftsyoga oder Nordic Walking.
  6. Frische Luft: Ein kleiner Spaziergang kann Wunder wirken, wenn die Gefühle unüberschaubar sind. So bekommst du wieder einen klaren Kopf.
  7. Ruhe: Lass dich nicht stressen! Gönn dir in der Schwangerschaft immer wieder kleine Ruhepausen und leg die Beine hoch.
  8. Informieren: Die Schwangerschaft bringt für dich viele unbeantwortete Fragen? Informationen sind das beste Mittel gegen Ängste: Lies Schwangerschaftsratgeber, melde dich zum Geburtsvorbereitungskurs an oder installiere dir eine hilfreiche Schwangerschafts-App. Du hast konkrete Sorgen um dein Baby? Vertrau dich deiner Ärztin oder deiner Hebamme an. Gemeinsam findet ihr bestimmt Antworten auf deine Fragen.
  9. Lass die Seele baumeln: Lies ein gutes Buch, höre entspannende Musik, schau dir eine coole Serie an. Als Schwangere darf man es sich absolut gemütlich machen.
  10. Ernähre dich gesund: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen (z. B. aus tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milch, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten), Magnesium und L-Tryptophan (z. B. in Nüssen, Cashewkernen, Haferflocken, Parmesan und Linsen) ist, wirkt sich nicht nur gut auf die Entwicklung deines Babys und deine körperliche Gesundheit aus, sondern stimmt dich auch positiv(er).
  11. Ommm....: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Meditation können dir dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Schalt ab...

Warum treten eigentlich Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft auf?

Der Grund liegt zum einen in den Schwangerschaftshormonen: Die Produktion von Progesteron, Östrogen und hCg läuft auf Hochtouren. Die Eierstöcke und die Plazenta produzieren diesen "Hormoncocktail" im Wechsel, wobei das Zusammenspiel gerade zu Beginn der Schwangerschaft manchmal noch nicht ganz ausbalanciert ist. Die Hormon-Achterbahnfahrt hat Einfluss auf das Serotoninsystem, weswegen sich Hochgefühle und Niedergeschlagenheit abwechseln.

Zusätzlich sind Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft auch durch die besondere, neue Lebenssituation begründet: Zum einen herrscht bei vielen Schwangeren Freude über das neue Leben in ihrem Bauch, zum anderen sind da aber auch Zukunftsängste und viele unbeantwortete Fragen: Werde ich eine gute Mama sein? Wie wird die Geburt verlaufen? Ist mein Kind gesund? Wie schaffe ich das neue Leben mit Baby?

Auch die Frauenarzttermine werden oft mit gemischten Gefühlen erwartet: Einerseits die Freude darüber, das Kleine im Ultraschall zu sehen, andererseits jedes Mal die Befürchtung, etwas könnte nicht in Ordnung sein. Ängste und Sorgen verunsichern und zerren an den Nerven.

Dazu kommt, dass viele Schwangere vor allem im 1. Trimester an körperlichen Beschwerden leiden: Übelkeit, Erbrechen oder Müdigkeit können aufs Gemüt schlagen. Gegen Ende der Schwangerschaft sorgen mögliche Symphysen- und Rückenschmerzen oder Verstopfung leider auch nicht für bessere Stimmung...

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Wann treten Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft auf?

Stimmungsschwankungen sind so typisch für eine Schwangerschaft, dass sie sogar als frühes Anzeichen dafür gelten. Schon ab der 6. SSW können sie auftreten – anfangs werden vor allem negative Gefühle verstärkt. Wenn dir also im frühen Schwangerschaftsstadium dauernd zum Heulen ist oder du extrem gereizt bist, ist das völlig normal.

Die gute Nachricht: Meist lassen die Stimmungsschwankungen im 2. Trimester deutlich nach. Die Schwangerschaftshormone werden jetzt nur noch von der Plazenta produziert und der Spiegel hat sich stabilisiert. Wenn du trotzdem ab und zu Stimmungsschwankungen hast, mach dir aber keine Gedanken: Schließlich ist eine Schwangerschaft alles andere als easy für Körper und Psyche. Und Schwangeren verzeiht man (fast) alles.

Für viele Frauen ist das 3. Trimester dann allerdings körperlich sehr anstrengend, hinzu kommt oft die Angst vor der immer näher rückenden Geburt. Gleichzeitig ist die Freude aufs Baby riesig – wieder alles Gründe, warum die Gefühle Achterbahn fahren können.

Was du tun kannst, wenn du dich nur noch schlecht fühlst

Wie gesagt, Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft sind völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Wenn du aber mehr als zwei Wochen lang niedergeschlagen und traurig bist, keine Lust mehr zu nichts hast und auch das Gefühl in dir hochkommt, dich auf nichts mehr freuen zu können, solltest du dir Hilfe suchen. Möglicherweise leidest du an einer Schwangerschaftsdepression. Zögere nicht, deine Frauenärztin oder deinen Hausarzt anzusprechen. Auch Beratungsstellen wie Pro familia helfen und unterstützen.

Hängen Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft mit dem Geschlecht des Babys zusammen?

Egal, ob du einen Jungen oder ein Mädchen in dir trägst: Stimmungsschwankungen sind unabhängig vom Geschlecht des Babys. Zwar schwören manche Mehrfach-Mamis, dass die Gefühlsachterbahn bei Mädchen heftiger sei, doch das ist wissenschaftlich nicht bewiesen und zählt wohl eher zu den Ammenmärchen, die sich um Schwangerschaften ranken.

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Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de fühlt solchen Schwangerschaftsmythen in unserem Video auf den Zahn:

Hebamme im Interview: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube Abonniere uns
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Kann auch der Partner in meiner Schwangerschaft Stimmungsschwankungen haben?

Dein Partner fühlt natürlich mit, wenn du schwanger bist. Auch er hat vielleicht einerseits große Glücksgefühle, andererseits Sorgen, so dass auch Männer diese Zeit oft als sehr emotional erleben. Es ist ja auch für sie ganz normal, widerstreitende Gefühle zu haben.

Darüber hinaus kommt es aber auch tatsächlich vor, dass sich deine Schwangerschaft auf den Hormonhaushalt deines Partners auswirkt: Auch bei Männern kann die Prolaktinproduktion steigen und gleichzeitig der Testosteronspiegel absinken. Vor allem bei sehr mitfühlenden Partnern kommt dies vor. Dieses Phänomen wurde sogar wissenschaftlich erforscht und wird Couvade-Syndrom genannt.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

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