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Unreine Haut in der Schwangerschaft: 13 klare Tipps gegen Pickel & Mitesser

Portrait of woman having acne inflammation on face and body. Rear view close up of woman with pimples on face.
© Getty Images /jacoblund

"Bei Mädchen kommen Pickel, bei Jungs der Glow": Ob an diesem Mythos wirklich was dran ist, wodurch unreine Haut in der Schwangerschaft entsteht und was du gegen Mitesser & Co. tun kannst.

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Was ist die Ursache für unreine Haut in der Schwangerschaft?

Unreine Haut in der Schwangerschaft wird durch einen Anstieg der Androgene, männlicher Sexualhormone, begünstigt. Durch deren Einfluss läuft die Talgproduktion auf Hochtouren, die Haut wird fettig. Gleichzeitig wachsen die Hornzellen in den oberen Hautschichten schneller und setzen sich an der Öffnung eben dieser aktiven Talgdrüsen ab.

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So verstopfen die Ausgänge der Haarwurzeln, der Talg kann nicht mehr ungehindert abfließen. Bakterien finden in der verstopften Haarwurzel optimale Bedingungen und rufen Entzündungen hervor, die sich in Hautunreinheiten wie Mitessern und Pickeln zeigen. Meist zeigt sich unreine Haut in der Schwangerschaft im Gesicht, im Dekolleté oder auf dem Rücken.

Bei rund 10 Prozent der Schwangeren entwickeln sich die kleineren Hautunreinheiten zu stark entzündeten Pusteln, Knötchen, Zysten oder großflächigeren Rötungen, sogenannter Schwangerschaftsakne. Sie tritt insbesondere dann auf, wenn die Frauen davor schon Hautprobleme hatten. In diesem Fall empfiehlt sich ein Termin bei der Hautärztin. Sie kann dir sagen, wie du deiner Haut helfen kannst.

Teile dem Hautarzt aber unbedingt mit, dass du schwanger bist, denn medizinische Aknemittel dürfen in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Inhaltsstoffe wie Benzylperoxid, Clindamycin, Tretinoin, Tetracycline, Isotretinoine und vor allem Retinol können beim Baby schwerwiegende Schäden verursachen. Auch eine schon vor der Schwangerschaft bestehende Behandlung mit retinolhaltigen Cremes oder Tabletten muss unterbrochen werden. Auf retinolhaltige Kosmetikprodukte solltest du während der Schwangerschaft ebenfalls lieber verzichten.

Auch der in Kosmetikprodukten manchmal enthaltene Pigmentaufheller Arbutin ist in der Schwangerschaft tabu. Er wird auf der Haut zu Hydrochinon abgebaut, das erbgutschädigend wirken kann.

Was hilft gegen unreine Haut in der Schwangerschaft?

Auch wenn Pickel & Co. nerven, gefährlich für dich oder dein Baby sind sie nicht. Ein paar Dinge kannst du aber tun, um den Hautirritationen entgegenzuwirken:

#1 Reinigung

Gründliche Hautreinigung ist das A&O gegen Unreinheiten. Entferne überschüssigen Talg, Schweiß, Schmutz und Make-up-Reste am besten morgens und abends mit einem Waschlappen, lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife. Bitte den Waschlappen nach jeder Reinigung austauschen und bei mindestens 60 Grad in der Maschine waschen, sonst können Keime übertragen werden. Bei Hautunreinheiten an Dekolleté oder Rücken empfiehlt sich ein mildes, pH-neutrales Duschbad.

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Tipp: Auch wenn Reinigung wichtig ist – sei sanft zu deiner Haut! Sie ist in der Schwangerschaft sehr empfindlich. Bitte mit dem Waschlappen nicht heftig rubbeln, sondern lieber tupfen. Ist genauso gründlich.

#2 Gesichtswasser

Um neuen Pickeln vorzubeugen, empfiehlt es sich, nach der Reinigung ein sanftes, antibakterielles Gesichtswasser zu verwenden, das die Poren verfeinert. Damit bereitest du die Haut auch perfekt auf die nachfolgende Pflege vor. Übrigens: Eventuell enthaltener Alkohol ist unproblematisch, er gelangt durch die Haut nicht zum Baby.

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#3 Gesichtspflege

Nach der gründlichen Reinigung mit Seife und Gesichtswasser die Haut bitte eincremen. Bei der Wahl des Produkts kommt es auf deinen Hauttyp an. Unreinheiten kommen meist von fettiger Haut – fett- und ölhaltige Cremes können das Hautbild dann zusätzlich verschlechtern. In diesem Fall empfehlen sich Lotionen und leichte Gel-Cremes mit Wirkstoffen wie Hyaluron, Vitamin C oder klärendem Niacinamid (Vitamin B3). Sie sind in der Schwangerschaft unbedenklich. Achte besonders darauf, dass die Creme nicht-komedogen ist, also die Poren nicht verstopft.

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Bei trockener Haut, die zu Unreinheiten neigt, benötigst du eine reichhaltigere Pflege. Besonders feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Urea, Panthenol oder Aloe Vera können trockene Haut gut unterstützen. Du kannst sie in der Schwangerschaft bedenkenlos anwenden.

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Bei Kosmetik gegen unreine Haut in der Schwangerschaft gilt die Devise "Weniger ist mehr". Überfrachte deine Haut nicht mit vielen verschiedenen Mittelchen, sondern schau, was dir guttut. Bitte auch nicht "extraviel" Creme auftragen, sondern nur eine dünne Schicht.

Wichtig ist aber auch eine Sonnencreme, mit möglichst hohem LSF. Da UV-Filter fettlöslich sind, sind die meisten Sonnenschutzmittel recht schwer und können die Pickel-Neigung verschlimmern. Besser sind Gels oder leichte Cremes mit Lichtschutzfaktor.

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#4 Keine Hausmittel

Normalerweise finden wir Hausmittel toll, aber bei unreiner Haut in der Schwangerschaft sei lieber vorsichtig. Teebaumöl kann Allergien verursachen und auch Zahnpasta oder Zitrone auf dem Pickel ist keine gute Idee. Die Haut wird dadurch ausgetrocknet, was zur Folge hat, dass sie noch mehr Talg produziert.

#5 Finger weg!

Auch wenn es dich reizt, den Pickel oder Mitessser auszuquetschen – bitte Finger weg! Durch das Ausdrücken gelangt der Talg tiefer in die Pore, die Entzündungsgefahr steigt und es können Narben zurückbleiben.

Allgemein empfiehlt es sich, sich nicht so oft ins Gesicht zu fassen, um Bakterien weniger Chancen zu geben. Auch häufiges Händewaschen hilft.

#6 Peeling

Ergänzend zur täglichen Reinigung und Pflege kannst du deiner Haut wöchentlich ein klärendes Peeling gönnen, um abgestorbene Hautschüppchen zu lösen und die Poren zu öffnen. Bitte achte bei chemischen Peelings aber auf die Inhaltsstoffe. Salicylsäure (BHA/Benzylsalicylat) gilt zwar in geringen Dosen in der Schwangerschaft als harmlos, hoch dosiert oder großflächig sollte es aber keinesfalls angewandt werden, da es Herz und Nieren deines Babys schädigen könnte.

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Unser Tipp: Am besten Salicylsäure ganz weglassen und stattdessen Peelings mit Glykolsäure (AHA) ausprobieren. Die gelten in der Schwangerschaft als unbedenklich, wenn du auf hohe Konzentrationen ab 10% verzichtest. Auch Pflegeprodukte und Scrubs mit Azelain- oder Milchsäure können das Hautbild verbessern und du kannst sie in der Schwangerschaft ebenfalls verwenden. Lieber gar keine Chemie? Peelings mit Heilerde sind esuper gegen unreine Haut.

DIY: Oder du mischst dir deinen Scrub selbst zusammen, z. B. dieses Salzpeeling: Dafür 2 Esslöffel feines Meersalz mit 1 Esslöffel Mandelöl verrühren und 2-3 Minuten in kreisenden Bewegungen in die Haut einmassieren. Gründlich mit warmem Wasser abspülen und danach die Haut eincremen. Kann sowohl im Gesicht als auch bei Unreinheiten an Dekolleté oder Rücken angewandt werden.

Du weißt nicht recht, ob deine Kosmetikprodukte wirklich unbedenklich für dein Baby sind? Schließlich gelangen die Wirkstoffe über die Haut in den Körper. Wenn du Zweifel hast, kläre die Nutzung am besten bei deinem Arzt oder deiner Hebamme im Vorfeld ab. Apps wie ToxFox können kritische Inhaltsstoffe anzeigen.

#7 Masken

Auch klärende Masken mit Inhaltsstoffen wie Tonerde können gegen unreine Haut in der Schwangerschaft helfen. Am besten einmal wöchentlich auftragen und beim Einwirken schön entspannen.

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#8 Abdecken ohne zu verstopfen

Auf deiner Stirn hat sich ein besonders fieser Pickel ausgebreitet und du fühlst dich absolut nicht wohl? Natürlich ist Abdecken auch in der Schwangerschaft okay. Verwende dazu leichte, ölfreie Puder oder Abdeckstifte auf Wasserbasis, um die Poren nicht noch zusätzlich zu verstopfen. Auf Inhaltsstoffe wie Vaseline, Paraffine und Mineralöle möglichst verzichten.

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#9 Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung kann ein reines Hautbild auch in der Schwangerschaft unterstützen. Es empfiehlt sich, Zucker und Junk-Food weitestgehend zu reduzieren, da dadurch entzündliche Prozesse im Körper gefördert werden können. Setze lieber auf eine vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse.

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Früchte mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung. Durch die enthaltenen Antioxidantien lassen sie Pickel schneller abheilen. Besonders viel Vitamin C steckt z. B. in Paprika oder Orangen, sehr Vitamin E-reich sind u. a. Nüsse und Mandeln. Der Haut- und Haarschmeichler Biotin steckt z. B. in Bananen oder Spinat. Wenn du Möhren und Süßkartoffeln zu dir nimmst, füllst du deine Vitamin-A-Speicher. Gesunde Omega 3-Fettsäuren und B-Vitamine liefern Fisch und Hülsenfrüchte.

Achtung: Wenn du an unreiner Haut in der Schwangerschaft leidest, sei lieber vorsichtig mit dem Verzehr von Milchprodukten und Fleisch. Sie können Akne begünstigen. Beobachte, was dir guttut und weiche ggf. auf Hafer- oder Mandelmilch aus.

#10 Genug trinken

Mit einer Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern am Tag unterstützt du deine Haut beim Abtransport von Schadstoffen. Decke den Flüssigkeitsbedarf mit Wasser oder Tee, gesüßte Getränke und Soft Drinks sind eher kontraproduktiv.

#11 Dampfbäder machen

Dampfbäder sind eine gute Möglichkeit, unreine Haut in der Schwangerschaft zu bekämpfen. Dafür die Haut gründlich reinigen und eine Schüssel mit heißem Wasser füllen. Nun darüber beugen und den Kopf mit einem Handtuch abdecken. Etwa 10 Minuten wirken lassen. Die heißen Dämpfe öffnen die Poren und pflegen die Haut – auch vorbeugend.

#12 Lass es ruhig angehen

Stress kann Hautunreinheiten fördern. Lass es deswegen in der Schwangerschaft ruhig angehen und achte darauf, genug zu schlafen. Das Gute: Auch wenn die Pickel lästig sind – sobald dein Baby da ist, verschwinden sie normalerweise von alleine wieder.

#13 Den Profi ranlassen

Wenn du deine unreine Haut einfach nicht in den Griff bekommst, mach doch mal einen Termin bei der Kosmetikerin. Sie kann dich bei einem klareren Hautbild unterstützen. Sag ihr aber auf jeden Fall, dass du schwanger bist, damit sie auf kritische Inhaltsstoffe wie Salicylsäure verzichtet.

Wann wird die Haut in der Schwangerschaft schlechter?

Viele Frauen kämpfen vor allem im ersten Trimester, wenn sich die Hormone rasant umstellen, mit unreiner Haut. Bis zu 40 Prozent der Schwangeren sind in der Frühschwangerschaft von Hautunreinheiten betroffen. Meist bessern sich die Beschwerden im zweiten Trimester, nehmen aber gegen Ende der Schwangerschaft wieder zu. Besonders häufig betroffen sind Frauen, die schon vor der Schwangerschaft, oft in der Pubertät, unter unreiner Haut litten sowie werdende Mamas über 30.

Glücklicherweise müssen aber nicht alle Schwangeren wegen unreiner Haut klagen. Manche dürfen sich sogar über ein besonders glattes, gut durchblutetes Hautbild und den viel zitierten Schwangerschaftsglow freuen. Es ist einfach Glückssache, zu welchem "Team" du zählst.

Ist unreine Haut ein Schwangerschaftsanzeichen?

Unreine Haut kann durchaus ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Denn die Pickel und Mitesser können schon unmittelbar nach der Einnistung auftreten. Allerdings kann unreine Haut auch auf die bevorstehende Periode hindeuten. Es besteht also eine gewisse Verwechslungsgefahr.

Unreine Haut in der Schwangerschaft: Bekomme ich ein Mädchen oder einen Jungen?

Angeblich bekommen Mamas, die ein Mädchen erwarten, unreine Haut, während werdende Jungs-Mamas sich über den Schwangerschaftsglow freuen dürfen. Dieser Volksglaube ist nicht nur ziemlich frauenfeindlich, sondern auch völliger Quatsch und kann getrost zu den Schwangerschaftsmythen gezählt werden, von denen einige kursieren. Unser Video räumt damit auf:

Hebamme im Interview: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube Abonniere uns
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Wenn überhaupt, ist es sogar andersrum: Die Hoden männlicher Föten bilden ab der 22. SSW Testosteron, das männliche Sexualhormon, das zu den Androgenen zählt. Und dieses verursacht, wie wir gelernt haben, eben die erhöhte Talgproduktion, die zu unreiner Haut führen kann. Allerdings reagieren bei Weitem nicht alle Frauen mit unreiner Haut auf diesen Hormonanstieg. Und er erklärt auch nicht, warum unreine Haut vor allem zu Beginn und zum Ende der Schwangerschaft auftritt. Klarheit über das Geschlecht kann also nur der Ultraschall beim Doc bringen.

Unreine Haut nach der Schwangerschaft

In den meisten Fällen normalisiert sich das Hautbild schon wenige Wochen nach der Schwangerschaft wieder, auch schwangerschaftsbedingte Akne verschwindet in der Regel von alleine.

Manche Frauen entwickeln aber auch eine Post-Schwangerschaftsakne, verursacht durch die hormonelle Umstellung und Stress. Während der Stillzeit oder beim Abstillen kann es ebenfalls nochmal zu Hautunreinheiten kommen. Auch dann empfehlen sich eine gründliche Reinigung und Mattierung der Haut sowie Peelings und klärende Masken mit leichten, feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen, die die Poren nicht verstopfen.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Onmeda, Dermanostic

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