Viele Schwangere machen sich Sorgen um eine mögliche Fehlgeburt. Die gute Nachricht: Mit fortschreitender Schwangerschaft sinkt das Risiko deutlich. Die aktuellen Zahlen, in welcher Woche eine Fehlgeburt am häufigsten ist.
Übersicht des Fehlgeburtsrisikos in den jeweiligen Schwangerschaftswochen
Viele Frauen fragen sich gerade zu Beginn ihrer Schwangerschaft, in welcher Woche eine Fehlgeburt am häufigsten. Unsere Tabelle zeigt das Fehlgeburtsrisiko in den verschiedenen Schwangerschaftswochen:
Schwangerschaftswoche | Risiko einer Fehlgeburt |
Vor der 4. Woche | 50 - 70 % |
4. - 9. Woche | 12 - 24 % |
10. - 13. Woche | ca. 3 % |
Ab 14. Woche | 1 - 4 % |
Die Zahlen stammen aus der Studie "Early Pregnancy Failure" von Davor Jurkovic et al. aus dem Jahr 2019.
Die kritischen ersten Wochen: Hier sind Fehlgeburten am häufigsten
In den allerersten Wochen der Schwangerschaft ist das Risiko einer Fehlgeburt am höchsten. Viele Frauen wissen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass sie schwanger sind. "Die meisten Fehlgeburten passieren noch vor der 4. Schwangerschaftswoche, bevor die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut stattfinden kann, und bleiben unbemerkt", zeigt die Studie "Early Pregnancy Failure".
Das Risiko sinkt mit der fortschreitenden Schwangerschaft
Gute Nachrichten für alle werdenden Eltern: Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto geringer wird das Risiko einer Fehlgeburt. Ab der 14. Schwangerschaftswoche liegt es nur noch bei 1 - 4 %. Das nimmt vielen Schwangeren die Angst und macht ihnen Mut.
Risikofaktoren für eine Fehlgeburt verstehen
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Fehlgeburt beeinflussen können. Laut einer norwegischen Studie aus dem Jahr 2019 spielt das Alter der Mutter eine wichtige Rolle. Frauen um die 27 haben statistisch gesehen das geringste Risiko für eine Fehlgeburt. Aber keine Sorge: Auch mit über 35 oder unter 20 können Frauen gesunde Kinder zur Welt bringen!
"Während Frauen im Alter von 27 Jahren statistisch gesehen mit 9,5 % das geringste Fehlgeburtenrisiko haben, liegt das Risiko einer Fehlgeburt bei werdenden Müttern im Alter von 45 Jahren und älter bei über 53 %"
Ursachen einer Fehlgeburt und der Umgang damit
Eine Fehlgeburt erhöht leider die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Fehlgeburt um etwa die Hälfte. Dennoch erleben die meisten Frauen nach einer Fehlgeburt eine völlig normale Schwangerschaft.
Bei wiederholten Fehlgeburten ist es ratsam, mit eurem Arzt oder eurer Ärztin zu sprechen, um mögliche Ursachen abzuklären.
Es gibt viele mögliche Gründe für eine Fehlgeburt, von Chromosomenanomalien bis hin zu Problemen mit der Gebärmutter. Wichtig ist: In den allermeisten Fällen ist eine Fehlgeburt ein natürlicher, wenn auch trauriger Vorgang, bei dem der Körper auf eine nicht lebensfähige Schwangerschaft reagiert.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., Natascha Sargorski, Studie "Early Pregnancy Failure" von Davor Jurkovic et al. aus dem Jahr 2019, Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: prospective register based study (20. März 2019)