Gerade in der Schwangerschaft, wenn wir infektanfälliger sind und unter Verdauungsproblemen, Rückenschmerzen und ziehenden Mutterbändern leiden, gilt es auf viele Dinge, die unser Wohlbefinden steigern, zu verzichten. Wie sieht es mit der Wärmflasche aus?
Das Problem mit der Hitze …
Während es sich in deinem Bauch entwickelt, kann dein Baby seine Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Das muss es auch nicht, denn der Regulierungsmechanismus deines Körpers gleicht Hitze- und Kälteeinwirkungen aus und hält deine Körpertemperatur und die deines Babys relativ konstant. Das hat den Grund, dass höhere Körpertemperaturen deinem Baby schaden könnten. Experten sind sich einig, dass eine Temperatur bis 38,5 Grad unbedenklich für dein Baby ist. Steigt sie höher, können Entwicklungsschäden auftreten, die im schlimmsten Fall auch den Verlust deines Kindes bedeuten können. Aus diesem Grund wird von langen, heißen Bädern und Saunabesuchen abgeraten – und manchmal auch von Wärmflaschen.
Sind Wärmflaschen in der Schwangerschaft sicher?
Bisher gibt es keine Studien, die belegen, dass Wärmflaschen schädlich für das Ungeborene sind. Wärmflaschen und Wärmepads können die Körperstelle, an der sie platziert werden, stark erhitzen. Deine Haut sorgt aber dafür, dass sich die Wärme nicht auf deine Kerntemperatur auswirkt. Solange deine Körpertemperatur also nicht ansteigt, ist alles im grünen Bereich. Trotzdem raten Mediziner zur Vorsicht: Wärmflaschen sollten nur an jeweils einer Körperstelle und so kurzfristig wie möglich angewendet werden. Auch zu heiß sollten sie nicht sein. Dann dürfen sie auch kurzfristig auf den Babybauch.
Was ist beim Gebrauch von Wärmflaschen in der Schwangerschaft besonders zu beachten?
Wir haben hier ein paar Tipps, wie du ganz unbesorgt in deiner Schwangerschaft zur Wärmflaschen greifen kannst:
- Temperatur überprüfen: Heißer als 40 Grad sollte die Wärmflasche nicht sein.
- Direkten Hautkontakt vermeiden: Lege immer ein kleines Handtuch unter die Wärmflasche oder verwende sie über deiner Kleidung
- Einsatzort beschränken: Wärme entweder Rücken, Füße oder Bauch.
- Zeitlimit einhalten: 20 min reichen aus, um die Durchblutung an der Anwendungsstelle anzuregen.
- Verbrühungs-Unfällen vorbeugen: Nur intakte Wärmflaschen verwenden und diese fest zudrehen.
Die Horrorgeschichten, Wärmflaschen könnten in der Schwangerschaft gefährlich sein, müssen dich nicht verunsichern. Trotzdem ist es eine gute Idee, Wärme bewusst und in kleinen Dosen einzusetzen – und zu Alternativen zu greifen, wo es sich anbietet.
Alternativen zur Wärmflasche in der Schwangerschaft
Wärmflaschen kommen zur Schmerzlinderung, Entspannung, zum Aufwärmen oder einfach zum Kuscheln an tristen Tagen zum Einsatz. Wir finden auch die folgenden Alternativen super:
Alternative 1: Tee
Bei Bauchbeschwerden wie Blähungen und Krämpfen ist Fencheltee auch in der Schwangerschaft sicher anwendbar. Rooibos mit Vanille oder Kamillentee mit Lavendelblüten helfen uns beim Abschalten. Bist du dir bei einigen Inhaltsstoffen nicht sicher, kann dich deine Ärztin oder Hebamme beraten. Oder du greifst direkt zum Schwangerschaftstee – unseren Beitrag dazu findest du hier.
Alternative 2: Kirschkernkissen
Tatsächlich sind Kirschkernkissen sicherer in der Anwendung als Wärmflaschen – und das nicht nur, weil sie nicht auslaufen können. Die Kerne können von Natur aus nicht stark erhitzt werden. Somit ist garantiert, dass du dich im sicheren Bereich bewegst. Dazu soll die trockene Wärme bei Muskelbeschwerden und Krämpfen besonders gut helfen und die Kissen passen sich der Körperkontur an. Süß sind auch Mikrowellenkissen in Plüschtier-Form. Unser treuer Begleiter: der Warmies Sleepy Bear mit Lavendelduft, hier erhältlich über Amazon. Wir haben gleich zwei zu Hause!
Alternative 3: Gewürze
Dir ist einfach nur kalt? Ein frischer Ingwertee, ein scharfes Curry oder Burritos mit Chilisauce können schnell Abhilfe schaffen und dich von innen durchwärmen. Ingwer und Chili sind auch in der Schwangerschaft (in Lebensmittelform) erlaubt und gesund.
Alternative 4: Schmerzlinderung
Du setzt auf Wärmflasche und Wärmekissen, weil du starke Beschwerden hast? Am besten lässt du diese ärztlich abklären. Deine Ärztin kann dir auch Schmerzmittel oder alternative Medikamente wie Magnesium empfehlen. Gerade bei Rückenschmerzen lohnt es sich, auch mit deiner Hebamme zu sprechen: Akupunktur, ein Besuch beim Osteopathen oder Schwangerschaftsmassagen können dir große Linderung verschaffen.
Welche Dinge es im ersten Trimester zu beachten gibt, erfährst du hier: