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Dicke Füße?! Das hilft bei Wasser­einlagerungen in der Schwangerschaft

Wassereinlagerungen Schwangerschaft: Schwangere legt Füße hoch
© Getty Images/ diego_cervo

Schwere Beine, dicke Füße, geschwollene Finger … das gehört für viele von uns zur Schwangerschaft dazu. Sie sind meistens kein Grund zur Sorge und lassen sich oft schon mit Hausmitteln behandeln. Aber sie können auch ein wichtiger Hinweis auf seltene, schwere Erkrankungen sein. Was bei Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft hilft und wann es Zeit ist, dich ärztlich durchchecken zu lassen.

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Während der Schwangerschaft lagern wir vermehrt Wasser im ganzen Körper ein. Deshalb merken viele Mamas im Laufe der Schwangerschaftswochen, dass ihre Schuhe plötzlich enger werden, die Fußgelenke spannen und die Beine am Ende des Tages geschwollen sind. Aber auch dicke Finger und ein geschwollenes Gesicht sind gar nicht selten.

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Was hilft gegen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

Ganz verhindern können wir die Wassereinlagerungen (Ödeme) während der Schwangerschaft nicht, denn unser Körper lagert gezielt extra Flüssigkeit ein, um seine Versorgung zu sichern. Aber wir haben einige tolle Tipps gegen die unangenehmen Beschwerden, die Ödeme oft verursachen und die helfen, die Schwellungen zu reduzieren.

Wann ist es ernst? Die typischen Schwangerschafts-Ödeme entwickeln sich langsam, treten nur zeitweise auf und werden mit Hausmitteln schnell besser.

Plötzliche Schwellungen mit oder ohne Schmerzen, Schwindel, Übelkeit und Fieber können dagegen Anzeichen für schwere Erkrankungen sein, die schnell behandelt werden müssen. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Beschwerden mit deiner Frauenärztin abklärst (Mehr dazu s.u. "Wann sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gefährlich")

9 Tipps bei Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

  • Viel Trinken: Was definitiv nicht stimmt, ist, dass wenig trinken die Wassereinlagerungen verhindert. Viel zu trinken ist wichtig für den Stoffwechsel und deinen Kreislauf, der gerade in der Schwangerschaft gerne mal schlappmacht. Ist dein Elektrolythaushalt dank genügend Wasser im Gleichgewicht, können sich auch Ödeme schnell verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Viel Obst und Gemüse und wenig stark verarbeitete Lebensmittel helfen, deinen Stoffwechsel zu unterstützen. Manche Lebensmittel helfen sogar beim Entwässern, wie Spargel und Gurke. Und: Auch Salz gehört zur gesunden Ernährung dazu – eine plötzliche salzarme Ernährung kann sogar deinen Elektrolythaushalt durcheinanderbringen und Schwellungen begünstigen (außer, es wurde dir ärztlich empfohlen).
  • Beine hochlagern: Oft hilft es schon, die Beine für ca. 20 min hochzulegen – das kannst du auch mehrmals täglich machen. Nachts hilft es, deine Füße leicht erhöht zu lagern, um den Rückfluss zu begünstigen. Faustregel: Höher als deine Hüfte ist am besten. Auch ein Stillkissen hilft bei der Lagerung: Wir lieben die Stillkissen von Theraline.
  • Sport: Yoga-Übungen helfen gut gegen dicke Beine. Für die Venenpumpe kannst du dich mit ausgestreckten Beinen hinsetzen, die Zehenspitzen in deine Richtung ziehen, dann von dir weg strecken – 5 min reicht! Fußkreisen in derselben Position in beiden Richtungen hilft auch super. Und auch Schwimmen kann sehr hilfreich sein.
  • Massage: Lymphdrainage kann helfen, um den Abfluss zu fördern. Streiche dafür öfter mal mit geballten Händen sanft deine Beine entlang Richtung Herzen. Auch eine Fußreflexzonenmassage kann helfen und dich entspannen.
  • Bequeme Kleidung: Zu enge Kleidung und drückende Schuhe können deinen Blutfluss abschnüren und Schwellungen begünstigen. Am besten setzt du auf luftige und bequeme Outfits, besonders im Sommer.
  • Kompressionsstrümpfe: Besonders bei Krampfadern sind Stützstrumpfhosen sinnvoll, um Schwellungen zu vermeiden. Wichtig ist, dass sie perfekt passen – deine Frauenärztin kann dir gute Kompressionsstrümpfe verschreiben.
  • Homöopathie: Manche Mamas und Hebammen schwören auf alternative Heilmittel wie Globuli, hier kommen laut Hebamme Ingeborg Stadelmann Apis, Pulsatilla, Lycopodium, Natrium muriaticum und Sepia infrage. Lass dich hier unbedingt von einer Fachkraft beraten.
  • Stress vermeiden: Oft kann auch Stress Schwellungen und Wassereinlagerungen begünstigen. Deshalb ist es wichtig, dich öfter auszuruhen und Wege zu finden, mental und emotional auf dich zu achten. Meditation, Yoga oder ein Kurzurlaub können schon unglaublich guttun.

In der Pflanzenheilkunde kommen auch Heilpflanzen und entwässernde Tees zum Einsatz. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät davon in der Schwangerschaft allerdings deutlich ab:

Wichtig: Entwässernde Medikamente und Tees, zum Beispiel Brennesseltee, sind für die Behandlung von Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet. Lassen Sie sich in jedem Fall von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, bevor Sie ein Medikament zur Entwässerung einnehmen. - BZgA
Wassereinlagerungen Schwangerschaft: Schwangere macht Beinübungen
Die Venenpumpe und Fußkreisen in beide Richtungen helfen bei schweren Beinen und dicken Füßen. (© Getty Images/Diego Cerro Jimenez)

Wie entstehen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

Wie bei den meisten Schwangerschaftsbeschwerden ist der Cocktail aus Hormonen, erhöhtem Blutvolumen und wachsendem Baby dafür verantwortlich, dass unsere Füße, Beine, Gesicht oder Hände anschwellen. Wassereinlagerungen sind meistens also einfach eine Nebenwirkung der Tatsache, dass wir ein Baby erwarten.

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Während der Schwangerschaft lagern wir 4 bis 6 kg Wasser in unseren Geweben ein, um einen reibungslosen Kreislauf zu ermöglichen. Dazu werden unsere Gefäße viel stärker durchblutet und weiten sich: Es kommt zum Ödem, dass sich meistens durch schwere Beine und geschwollene Füße in der Schwangerschaft äußert.

Wann sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gefährlich?

In der Regel sind leichte Schwellungen und auch heftigere Ödeme harmlos. Aber trotzdem ist es wichtig, dass du sie so schnell wie möglich mit deiner Ärztin oder Hebamme abklärst. Besonders dann, wenn die Schwellungen mehrere Tage anhalten oder sehr plötzlich oder heftig auftreten. Denn geschwollene Beine und Co. können auch ein Symptom für schwere Schwangerschaftserkrankungen wie Präeklampsie und HELLP-Syndrom sein. Spätestens, wenn folgende Symptome hinzukommen, ist es wichtig, dass du dich ärztlich untersuchen lässt:

Einseitige Schwellungen, besonders mit heißen Stellen, Schmerzen oder veränderter Haut können auch auf eine Thrombose hinweisen. Auch hier solltest du dich schnell durchchecken lassen.

Jennifer Kober

Dicke Füße, schwere Beine ...

Eine Schwangerschaft kann ganz schön anstrengend sein – und auch die Schwellungen gehören für viele Mamas zu dieser Zeit dazu. Auch ich habe beide Schwangerschaften in Stützstrumpfhosen, Uggs und Birkenstocks verbracht – auch im Sommer. Übringens stimmt es, dass wir in der Schwangerschaft größere Füße bekommen. Ob das danach so bleibt, lest ihr hier bei uns.

Jennifer Kober
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Wie lange halten die Wassereinlagerungen nach der Schwangerschaft an?

Bereits während der Geburt deines Babys verlierst du jede Menge Flüssigkeit, sodass die Reserven schon jetzt voll zum Tragen kommen. Im anschließenden Wochenbett wird viel Wasser beim Stillen und starken Schwitzen durch den Hormonabfall ausgeschieden.

Trotzdem kann es einige Monate dauern, bis alle Schwellungen verschwinden. Auch im Wochenbett ist viel trinken wichtig und hilft dem Stoffwechsel ungemein. Je geduldiger und liebevoller wir mit unserem Körper umgehen, umso entspannter wird dann die Zeit der Regeneration.

Leichter Sport kann helfen, deine Durchblutung und deinen Stoffwechsel zu unterstützen. Im Video haben wir schonende Yoga-Übungen für die Schwangerschaft:

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Die Hebammensprechstunde (Ingeborg Stadelmann)

Schwangerschafts-Yoga: Die 5 besten Übungen für zuhause Abonniere uns
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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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