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Nidationsstörung

Windei oder Blasenmole: Schwangerschaft ohne Embryo

Windei

Schwanger, aber doch nicht schwanger. Bei durchschnittlich jeder 20. Einnistung kommt es zu einem Windei, von Medizinern auch "Abortivei" oder "Molenschwangerschaft" genannt. Was Gynäkologen darunter verstehen und was dies für den Kinderwunsch bedeutet.

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Was ist ein Windei?

Unter einem Windei, auch Abortivei oder Molenschwangerschaft, versteht man eine Schwangerschaftsanlage, die sich nicht weiterentwickelt.

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Zunächst entwickelt sich ein Windei wie eine reguläre Schwangerschaft: Eine befruchtete Eizelle wandert in die Gebärmutter. Die Zellen teilen sich, Plazenta und Fruchthöhle entstehen etwa in der 4. SSW. Ein Schwangerschaftstest fällt zu diesem Zeitpunkt bereits positiv aus, da auch die Produktion des Schwangerschaftshormons HCG beginnt.

Nun würde bei einer gesunden Schwangerschaft der Embryo zu wachsen beginnen. Bei einem Windei wachsen die Zellen des embryonalen Körpers allerdings entweder gar nicht oder stellen nach kürzester Zeit die Entwicklung ein. Die Fruchthöhle bleibt im Inneren leer. Die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut wird von Medizinern als Nidation bezeichnet. Bei einem Windei spricht man daher auch von einer Einnistungs- oder Nidationsstörung, die letztendlich mit einer Fehlgeburt endet.

Manchmal wird eine Windmole auch als Scheinschwangerschaft bezeichnet, das ist allerdings nicht korrekt, da es bei einem Windei im Gegensatz zu einer Scheinschwangerschaft zu einer Befruchtung kam und sich auch Plazenta und Fruchthöhle entwickeln.

Windei: Symptome und Anzeichen

Nur in Ausnahmefällen verursacht ein Windei Symptome, denn bestimmte Anzeichen für ein Windei gibt es nicht wirklich. Oft wird eine solche Schwangerschaft in den ersten Schwangerschaftswochen auch auf natürlichem Wege durch einen Abgang, dem sogenannten ovulären Abort, beendet. Dabei kann es zu Schmerzen und Blutungen kommen. Häufig bemerken betroffene Frauen den Abgang aber auch gar nicht, da diese Abgänge meist in der Frühschwangerschaft bis zur achten Schwangerschaftswoche auftreten. Zu diesem Zeitpunkt hat die Frau oft noch gar nichts von der Schwangerschaft gemerkt und erklärt sich die auftretende Blutung eventuell durch Zyklusunregelmäßigkeiten.

In Ausnahmefällen kann es auch zu Unterleibsschmerzen und blutig-schaumigen Ausfluss kommen. Außerdem kann auch ein sehr hoher HCG-Wert auf eine Windmole hinweisen. Dies könnte sich dann in stark ausgeprägten Schwangerschaftsanzeichen wie Brustwachstum, Übelkeit und Heißhunger äußern. Andererseits kann auch ein sehr niedriger HCG-Wert auf ein Windei schließen lassen.

Wie wird ein Windei festgestellt?

Meist wird die Windmole bei der Schwangerschaftsdiagnostik durch eine Ultraschalluntersuchung erkannt. Auf dem Ultraschallbild ist der Ansatz der Embryonalentwicklung extrem klein für die entsprechende Schwangerschaftswoche oder der Herzschlag ist nicht feststellbar. Ein weiteres Anzeichen für ein Windei ist das „Schneegestöber“, wenn also kein Kind in der Fruchthöhle erkennbar ist, sondern nur „Schneegestöber“ auf dem Ultraschallbild zu sehen ist.

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Der Zeitfaktor spielt hier auch eine Rolle: Ist die Fruchthöhle in der 6. SSW noch leer, könnte es sich auch um ein sehr kleines Baby handeln. Ist allerdings zwei Wochen später immer noch kein Embryo zu erkennen, ist es wahrscheinlich, dass es sich um eine Windmole handelt.

In wenigen Fällen gibt es allerdings auch nach der 8. SSW noch Hoffnung: Der Embryo könnte ein „Eckenhocker“ sein. So bezeichnet man Fruchthöhlen, die in der Gebärmutter „versteckt“ sind und durch die Ultraschalluntersuchung nicht oder nur schlecht identifizierbar sind. In solchen Fällen könnte man von einem Windei ausgehen, obwohl es sich um eine intakte Schwangerschaft handelt. Betroffene Frauen sollten in solch einer Situation noch ein paar Wochen abwarten. Mit der Zeit sollte sich dann per Ultraschall sehen lassen, ob es sich um einen „Eckenhocker“ oder um ein Windei handelt.

Ursachen für Windeier

Genaue Ursachen für das Abortivei sind bislang noch nicht ausreichend geklärt.

  • Eine Störung der sogenannten Zottengefäße, die für die Versorgung des Eis zuständig sein sollen, wird meist als Hauptverursacher für ein Windei ausgemacht.
  • Auch Abweichungen der Chromosomen,
  • Sauerstoffmangel,
  • genetisch bedingte Schäden oder
  • Vergiftungen und
  • Krankheiten sollen die Entstehung von Windeiern begünstigen.

Ärzte bezeichnen dies als eine natürliche Selektion, die verhindert, dass sich ein nicht überlebensfähiger Embryo weiterentwickelt.

Windei, und dann? Was ist der nächste Schritt?

In vielen Fällen geht das Windei mit einem natürlichen Abgang ab. Die betroffene Frau verliert also das Gewebe mit einer eintretenden Blutung. Häufig setzt die Blutung zu dem Zeitpunkt ein, an dem ohne Schwangerschaft auch wieder die Periode gekommen wäre. Viele Frauen empfinden solch einen natürlichen Abgang als einfacher, da sie so die Fehlgeburt besser verarbeiten und besser Abschied nehmen können. Allerdings kann es bei einem natürlichen Abgang sein, das Gewebereste in der Gebärmutter zurückbleiben.
Nach dem Abgang dauern die Blutungen etwa ein bis zwei Wochen. Nach dieser Zeit ist auch der Schwangerschaftstest wieder negativ. Die erste Periode tritt nach etwa vier bis acht Wochen wieder ein.

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Wird das Windei nicht selbst vom Körper der Frau abgestoßen, kann der Arzt versuchen, durch Medikamente einen Abort herbeizuführen. Gelingt dies nicht, ist eine Ausschabung („Abrasio“) nötig, denn die Windmole darf nicht in der Gebärmutter bleiben, da das Risiko für eine Infektion zu groß ist.

Nach der Ausschabung ist der Muttermund noch leicht geöffnet, die drei bis vier Wochen nach dem Eingriff sollte Frau auf Geschlechtsverkehr und Tampons verzichten. Da der Gebärmutterhals nach der Operation noch leicht geöffnet ist, könnten andernfalls Keime schneller eindringen. Auch auf Baden, Schwimmen, Saunabesuche oder Sport sollte während dieser Zeit verzichtet werden.

Mit der Diagnose Windei umgehen

Die eine Sache ist es, das Windei körperlich zu überwinden, doch auch seelisch muss eine solche Diagnose verarbeitet werden. Eine Fehlgeburt ist immer ein schweres Schicksal. Viele Frauen in solch einer Situation nehmen sich nicht genug Zeit, zu trauern. Manche Frauen denken sogar, sie haben kein Recht zu trauern, da es bei ihnen ja „nur“ eine leere Fruchthülle war, die abgegangen ist. Viele machen sich Vorwürfe und fragen sich, was sie anders hätten machen können. Aber bei einem Windei gibt es keinen Schuldigen. Und jede Frau hat nach jeder Art der Fehlgeburt das Recht, zu trauern. Wichtig ist, das Erlebte nicht abzutun, sondern sich Zeit zum Trauern zu nehmen und das Erlebte zu verarbeiten.

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Nach einem Windei wieder schwanger werden

Nach dem Abortivei müssen sich die Hormonwerte erst wieder normalisieren. Deswegen kann es sein, dass der Zyklus erst einmal ein bisschen braucht, bis er sich wieder normalisiert und regelmäßig ausfällt. Sind alle Schwangerschaftsanzeichen verschwunden und hat sich der Zyklus wieder eingestellt, ist auch eine erneute Schwangerschaft direkt wieder möglich.

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Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verläuft eine erneute Schwangerschaft völlig problemlos. Aber: Mit jeder vorausgegangenen Fehlgeburt steigt das Risiko eines erneuten Aborts. Deshalb sollte der HCG-Wert regelmäßig überprüft und dokumentiert werden. In den ersten Schwangerschaftswochen steigt der HCG-Wert rasant an. Tut er das nicht, könnte erneut eine Windmole drohen.

Psychotest: Bin ich bereit für ein Baby?

Bildquelle: Unsplash

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