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Schwangerschaft

Zimt in der Schwangerschaft: verboten oder erlaubt?

In der Schwangerschaft gelten besondere Ernährungsregeln. Vieles sollte, einiges darf nicht verzehrt werden. Auch Zimt nimmt in der Schwangerschaft eine Sonderrolle ein.

Gerade beim Verzehr von Gewürzen solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass sie nicht ausschließlich zur geschmacklichen Verbesserung einer Speise zugesetzt werden. Viele von ihnen haben auch Auswirkungen auf die Gesundheit und werden traditionell dafür eingesetzt. So kann beispielsweise Kümmel ein Kohlgericht abrunden und gleichzeitig gut gegen die durch dieses Gemüse meist hervorgerufenen Blähungen wirken. Basilikum schmeckt nicht nur lecker in deiner Pasta und zu Tomate-Mozarella, sondern soll sich auch positiv auf die Verdauung auswirken und sogar bakterienfeindlich sein. Auch Zimt gehört nicht nur untrennbar zur Weihnachtsbäckerei und auf deinen Milchreis.

Nicht nur als Weihnachtsgewürz sehr lecker: Zimt
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Zimt hat viele Eigenschaften

Das goldbraune Gewürz mit dem herrlichen Aroma und dem unverkennbaren Geschmack wirkt auch auf den Stoffwechsel. Seine Wirkung ist sogar so enorm, dass es in der indischen Heilkunst Ayurveda als wärmendes Gewürz einen festen Platz einnimmt. Zimt kann sich außerdem positiv auf den Blutzuckerspiegel, sowie auf den Fettstoffwechsel auswirken. Er soll das Immunsystem stärken, entzündungshemmend und schmerzstillend wirken, die Verdauungsorgane unterstützen und die Harnwege schützen.

Zimt: Seine Herkunft ist wichtig

Bitte achte unbedingt darauf, woher dein Zimt kommt. Denn je nach Herkunft hat das Gewürz einen unterschiedlichen Cumaringehalt. Der sekundäre Pflanzenstoff kann, in größeren Mengen verzehrt, zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und starken Kopfschmerzen führen und soll für Nieren und Leber giftig sein. Gerade in der Schwangerschaft ist das eine Belastung, die ganz einfach durch die Wahl der richtigen Zimtsorte vermieden werden kann: Der günstige Cassia-Zimt beinhaltet meist viel Cumarin, der hochwertige Ceylon-Zimt dagegen fast gar keins.

Zimt: Wirkungen auf die Schwangerschaft

Speziell eine Eigenschaft jedoch ist insbesondere für Schwangere von Bedeutung: Der Körper reagiert bei der Einnahme von Zimt mit der Bildung von Prostaglandinen. Das sind hormonähnliche Stoffe, die einerseits schmerzstillend und entspannend wirken, gleichzeitig aber auch direkten Einfluss auf Muttermund und Gebärmutter haben. Sie erwirken eine Erweichung und Erweiterung des Muttermundes, was automatisch ein Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur verursacht. Zimt kann also wehenauslösende Eigenschaften haben. Das kannst du dir zunutze machen, wenn die Geburt eingeleitet werden soll, beispielsweise bei deutlicher Überschreitung des Geburtstermins. Vorher jedoch sollte diese Wirkung unbedingt vermieden werden.

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Das bedeutet jedoch nicht, dass du während der gesamten Schwangerschaft ganz und gar auf deine Zimtschnecke oder dein Zimtmüsli verzichten musst. Die Menge macht das Gift! Denn um eine wehenauslösende Reaktion zu erwirken, müsstest du mehrere 100 Gramm Zimt auf einmal verzehren.

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Verzichten dagegen solltest du wegen ihrer hohen Wirkstoffkonzentration auf Zimtkapseln, die gern als Nahrungsergänzung eingenommen werden. Auch mit Zimt-Aromaöl solltest du während der Schwangerschaft sparsam sein. Denn auch hier kann eine wehenauslösende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.

Bildquelle: Getty Images