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Zweieiige Zwillinge: Wichtige & überraschende Fakten über die ungleichen Doppel-Babys

Zweieiige Zwillinge: Geschwister-Babys liegen auf einem Bett
© Getty Images/undefined undefined

Wenn Eltern erfahren, dass sie zweieiige Zwillinge erwarten, ist die Aufregung mit Sicherheit groß und es stellt sich die ein oder andere Frage: Was ist der genaue Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen, wie entsteht das Glück im Doppelpack und wann kann man feststellen, um welche Zwillingsart es sich handelt. Das und vieles mehr haben wir für euch zusammengetragen.

Was ist der Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen?

Bei eineiigen Zwillingen teilt sich eine befruchtete Eizelle in einem sehr frühen Entwicklungsstadium in zwei Zellpopulationen, wodurch zwei Embryoanlagen entstehen können. Eineiige Zwillinge sind genetisch identisch, da sie von der gleichen Eizelle und Samenzellen stammen.

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Zweieiige Zwillinge entstehen hingegen, wenn innerhalb eines Zyklus zwei Eizellen reifen und auch befruchtet werden. Das ist der Grund, warum zweieiige Zwillinge auch unterschiedliche Geschlechter haben können. Diese müssen übrigens nicht beim selben Mal Sex befruchtet werden. Medizinisch gesehen wären sie jedoch bei der Entstehung an unterschiedlichen Tagen keine Zwillinge.

Auch die zwei Eisprünge müssen nicht unbedingt gleichzeitig passieren. Allerdings erfolgen sie meist innerhalb eines Tages, da sich die hormonelle Situation im Körper der Frau so ändert, dass danach für den Rest des Zyklus kein weiterer Eisprung mehr möglich ist. Durch diesen möglichen zeitlichen Abstand ist es übrigens theoretisch möglich, dass zweieiige Zwillinge zwei unterschiedliche Väter haben.

Da sie aus zwei befruchteten Eizellen mit jeweils einer eigenen Erbgutausstattung entstehen, sind zweieiige Zwillinge grundsätzlich genetisch nicht identisch. Sie sind sich genetisch genauso ähnlich oder fremd wie Geschwister, die im Abstand von Jahren gezeugt wurden.

Können zweieiige Zwillinge das gleiche Geschlecht haben?

Während eineiige Zwillinge immer das gleiche Geschlecht haben, können zweieiige Zwillinge sowohl Jungen- oder Mädchen-Paare sein, oder aber Junge und Mädchen.

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Wann kann man feststellen, ob man eineiige oder zweieiige Zwillinge erwartet?

In der Regel machen es moderne Ultraschallverfahren heutzutage möglich, schon früh während der Schwangerschaft zu erkennen, ob die Zwillinge eineiig oder zweieiig sind. Am eindeutigsten ist das zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche: Dann ist sichtbar, ob sich die Embryos in zwei getrennten oder in einer Embryonalhülle entwickeln. Nach der 16. Schwangerschaftswoche wird das fast unmöglich, da dann die Embryonalhülle so nah an der inneren Gebärmutterwand liegt, dass man sie nicht mehr eindeutig erkennen kann.

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Teilen sich die Kinder ein Amnion, das ist die spätere Fruchtblase, sind es sicher eineiige Zwillinge. Werden zwei Fruchtblasen entdeckt, können die Zwillinge in seltenen Fällen auch eineiig sein, meist sind sie dann aber zweieiig. Werden die Embryos über eine gemeinsame Plazenta versorgt, sind sie eindeutig eineiig. Ein Drittel der eineiigen Zwillinge verfügen aber auch je über einen eigenen Mutterkuchen.

Zweieiige Zwillinge hingegen haben immer eine eigene Fruchtblase und eine eigene Plazenta. Wird der Platz in der Gebärmutter eng, kann es allerdings sein, dass beide Mutterkuchen zu einem verschmelzen und dann bei der Geburt wie eine gemeinsame Plazenta erscheinen.

Nach der Geburt kann man die Eineiigkeit bzw. Zweieiigkeit der Zwillinge mit einem Gentest bestätigen, für den Zellen, zum Beispiel aus der Mundschleimhaut entnommen, untersucht werden.

Grundsätzlich gilt: Je früher man sich sicher ist, desto besser. Denn besonders eine Schwangerschaft mit eineiigen Zwillingen muss genau überwacht werden. Da sich zwei Drittel der eineiigen Zwillinge eine Plazenta teilen, kann es sein, dass eines davon schlechter versorgt wird, als das andere. Das kommt besonders häufig im letzten Trimester vor. Und kann dazu führen, dass die Geburt eingeleitet werden muss, wenn das Risiko im Bauch zu hoch wird.

Gibt es eine familiäre Häufung für zweieiige Zwillinge?

Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass es innerhalb einer Familie zu einer Häufung von Zwillingsgeburten kommen kann. Diese Neigung wird von der Seite der Mutter weitervererbt. So haben etwa Schwestern von Zwillingsmüttern eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, ebenso Zwillinge zu bekommen. Dies gilt nicht für eineiige, sondern nur für zweieiige Zwillinge.

Was gibt es häufiger: eineiige oder zweieiige Zwillinge?

Eine Studie aus dem Jahr 2021, rund um den Professor Christiaan Monden von der Universität Oxford (Großbritannien), ergab, dass seit den 1980er Jahren die Zwillingsrate um ein Drittel gestiegen ist. Dafür wurden Geburtsstatistiken von 165 Ländern ausgewertet. Das entspricht circa 99 Prozent der Weltbevölkerung. Somit werden jedes Jahr weltweit etwa 1,6 Millionen Zwillinge geboren, jedes 42. Kind ist ein Zwilling.

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Die Anzahl eineiiger Zwillingsgeburten hat sich kaum verändert und beträgt nach wie vor etwa 4 pro 1000 Geburten. Der größte Anstieg geht auf die Geburtenrate zweieiiger Zwillinge zurück.

Dafür gibt es mehrere Gründe, unter anderem diese:

  1. Die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung wird häufiger wahrgenommen. Dabei entstehen oft mehrere Embryonen, in Deutschland dürfen der Frau bis zu drei implantiert werden. In rund jedem sechsten Fall geht die Geburt von zweieiigen Zwillingen in Deutschland auf künstliche Befruchtung zurück (Stand: 2011).
  2. Auch durch Hormontherapien, die den Eisprung der Frau anregen sollen, entstehen vermehrt zweieiige Zwillinge. Dadurch ist es möglich, dass gleich mehrere Eizellen heranreifen.
  3. Dass Mütter im Durchschnitt immer älter werden, ist ein weiterer Faktor, der die Geburt von zweieiigen Zwillingen begünstigt. Komisch, aber wahr: Je älter eine Frau ist, desto unwahrscheinlicher wird sie schwanger. Die Wahrscheinlichkeit, Zwillinge zu bekommen, steigt aber.
  4. Frauen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durchschnittlich größer und schwerer. Und auch dieser Fakt führt zu vermehrten Zwillingsschwangerschaften. Am höchsten ist die Chance übrigens bei Müttern mit einem BMI von über 30.

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Quellen: European Society of Human Reproduction and Embryology, Frauenärzte im Netz, CharitéSpiegel.de

Welche Art der Geburt passt zu mir?

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