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NGOs warnen

Achtung giftig: Kauft keine Kinder-Outdoorkleidung mit diesem Stoff!

Kinder Outdoorkleidung giftig
© Getty Images/FamVeld

Eine gute Outdoorjacke oder Hose für ein Kind soll natürlich vor allem regenfest und winddicht sein. Dafür werden teilweise leider Stoffe wie PFAS benutzt, die ganz und gar nicht gesund sind für Mensch und Umwelt. Eine neue internationale Studie vom BUND und anderen Umweltverbänden zeigt, wo die gefährlichen Stoffe vorkommen und fordert ein PFAS-Verbot.

Diese Marken enthalten giftige Stoffe

Ein Netzwerk aus internationalen Umweltorganisationen, u.a. der deutsche BUND hat eine neue Studie zu Fluorchemikalien (kurz PFAS) in Kinder-Outdoorkleidung vorgelegt. Dafür wurden verschiedenste Outdoorjacken für Kinder aus 13 Ländern im Labor auf ihre Stoffe untersucht und miteinander verglichen. Extra ausgesucht wurden dafür verschiedenste Outdoorkleidungsstücke mit wasserabweisender Beschichtung wie Gore-tex, die auf PFAS-Basis hergestellt werden.

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46 von 72 Textil-Proben waren mit den problematischen PFAS belastet, 25 waren frei von diesem Stoff. Aus Deutschland untersuchte man zwei Jacken, wobei in einer Marke PFAS nachgewiesen wurde. Negativ aufgefallen sind vor allem Kinderfunktionsjacken aus Tschechien, Serbien und Montenegro. International gab es diese Ergebnisse für Kinderjacken:

"In 35 von den insgesamt 56 untersuchten Kinderjacken (62,5%) wurden PFAS direkt nachgewiesen oder EOF-Werte gemessen, die auf eine PFAS-Kontamination hinweisen. Die höchsten EOF-Werte wurden in Second-Hand-Jacken aus Kenia gefunden. Die höchsten Konzentrationen an direkt identifizierbaren PFAS wurden in Jacken mit wasserabweisender Beschichtung (DWR = Durable Water Resistent) aus Tschechien gemessen."
BUND

Für Europa gab es folgende Ergebnisse für Textilproben:

"In 15 der 32 Proben fanden sich keine Spuren von PFAS. Darunter waren Jacken der internationalen Marken North Face und Black Diamond, die ihr Versprechen PFAS-frei zu werden offenbar mit Erfolg umgesetzt haben. Andere Hersteller wie Deuter, Jack Wolfskin, Mammut, ORTOVOX Polartec und Vaude haben bereits ihren Ausstieg angekündigt, der Handelsriese REI will in 2024 PFAS-frei werden."
BUND

Die komplette Studie mit den einzelnen problematischen Marken könnt ihr euch direkt kostenlos beim BUND herunterladen und durchlesen.

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Warum diese Stoffe so gefährlich sind

PFAS gelten als "Ewigkeits-Chemikalien", die über viele Jahrhunderte in der Umwelt bleiben. Sie werden gern für Outdoorkleidung genutzt, weil sie so derart schmutzabweisend, wasser- und windbeständig und ölabweisend sind und Kleidung so robust machen. Ein PFAS-Polymer wie OTFE ist z. B. im beliebten Gore-tex enthalten.

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Diese Fluorchemikalien sind enorm langlebig und schädlich für die Umwelt, weil sie nicht natürlich zersetzt werden. Wir können sie nicht mehr zurückholen, weil sie überall nachweisbar sind: vom Wasser bis zum Boden, den Pflanzen und Tieren. Sie können sogar laut BUND im Blut unserer Kinder nachgewiesen werden. Leider fehlen nur bisher die ausreichenden toxikologischen Daten für die meisten der über 10.000 PFAS-Verbindungen, die es gibt. Jene PFOA, die bereits untersucht wurden, werden mit ernsthaften Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht wie:

  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Leberschäden
  • Fettleibigkeit
  • Diabetes
  • hoher Cholesterinspiegel
  • Risiko für Nieren- und Hodenkrebs

Der BUND fordert ein Verbot von PFAS

Aktuell wird eine EU-weite Beschränkung für diese Gruppe gefährlicher Chemikalien diskutiert. In Kletterseilen, Regenjacken, Skiwachs und Pfannen dürfen sie weiterhin verwendet werden. Deutschland hat gemeinsam mit vier weiteren Ländern einen Beschränkungsvorschlag im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung eingereicht. Es steht noch aus, ob dieser angenommen wird.

Der BUND fordert u. a. eine Beschränkung aller PFAS im Rahmen der Chemikalienverordnung REACH und ein Verbot dieser Stoffe in Alltagsprodukten, die sehr eng mit Verbraucher*innen in Kontakt kommen. Außerdem möchte der Verband den Ausstieg aus der Produktion und Verwendung der PFAS-Gruppe in den nächsten 6 Jahren mit auf den Weg bringen. Weitere Details erfahrt ihr direkt beim BUND.

Worauf wir Eltern beim Kauf von Outdoor-Kleidung für Kinder achten können

Was wir Eltern aktuell tun können, ist klar: Uns zu informieren und genau nachzuschauen, woraus die Outdoorkleidung besteht, die wir für unsere Kinder kaufen. Der BUND empfiehlt dafür, Textilien zu kaufen, die mit PFAS-frei, Fluorcarbon-frei oder PFC-frei gekennzeichnet sind. Im Zweifel können Eltern auf alle Materialien mit der Kennzeichnung Gore-tex verzichten, weil sie meist auf diesen giftigen Stoffen basieren. Aus Deutschland waren vor allem die beiden Marken Erima und CMP problematisch, die ihr nicht kaufen solltet. Außerdem war die englische Marke Mountain Warehouse und die niederländische Marke Scotch&Soda stark belastet.

Eine Kauforientierung geben auch die Tests der Stiftung Warentest oder Öko-Test, die wir hier z. B. für die Kinderfunktionsjacken zusammengetragen haben. Diese folgenden Modelle könnt ihr guten Gewissens kaufen:

Wer weiter aktiv werden möchte, kann sich die ToxFox-App herunterladen und nachschauen, welche Marke PFAS-frei ist. Da die Hersteller nicht verpflichtet sind, über die Inhaltsstoffe Auskunft zu geben, könnt ihr dort eine Anfrage an den jeweiligen Hersteller senden und Druck aufbauen. Je mehr Konsumenten und Konsumentinnen das tun, umso stärker wird der Industrie bewusst, dass wir Produkte mit Gift nicht mehr kaufen und Alternativen möchten. Diese gibt es nämlich durchaus, wie die vielen Marken zeigen, die auch ohne die giftigen Chemikalien mit ganz natürlichen Materialien auskommen.

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Quellen: BUND, Öko-Test, ToxFox

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