Schnitzeljagden kommen nie aus der Mode. Inzwischen gibt es sie auch als digitale Varianten wie über die App Actionbound. Damit könnt ihr spielerisch beispielsweise das Sightseeing im Urlaub aufpeppen, mehr über eure eigene Stadt erfahren oder auch einen Kindergeburtstag noch aufregender gestalten. Hier erfahrt ihr, was ihr dafür braucht, wie das alles funktioniert und welche Erfahrungen wir damit gemacht haben.
Was ist Actionbound?
Actionbound ist eine App, die 2012 in Deutschland für digitale Schatzsuchen oder auch einfach mobile Abenteuer entwickelt wurde. Die einzelnen Spiele werden Bounds genannt. Jede*r kann solche Bounds selbst erstellen. Dafür steht der browserbasierte Editor bereit. Allerdings gibt es allein in Deutschland bereits tausende Schnitzeljagden, die ihr als private Nutzer*innen kostenlos spielen könnt. Dafür benötigt ihr ein mobiles Endgerät wie Tablet oder Smartphone und die App Actionbound, die für iOs und Android zur Verfügung steht.
Wie findet man eine Schnitzeljagd?
Wollt ihr unter den bereits bestehenden Bounds eine finden, dann öffnet die App und klickt entweder auf „Bound finden“ oder „In der Nähe“. Über Bound finden könnt ihr nach Schlagworten filtern, etwa „Kinder“ oder den Namen eurer Stadt. Andere Auswahlmöglichkeiten sind beispielsweise „Top bewertet“ oder „Neue Bounds“. Über „In der Nähe“ könnt ihr euch auf einer Karte nahegelegene Bounds anzeigen lassen. Dafür müsst ihr natürlich euren Standort freigegeben. Ich war ziemlich überrascht, wie viele Schnitzeljagden es allein in unserer unmittelbaren Umgebung gibt! Eine dritte Möglichkeit ist, dass ihr irgendwo zufällig einen QR-Code für einen Bound seht – so sind wir auf die App aufmerksam geworden.
Wie wird ein Bound gespielt?
Gespielt werden kann entweder online mit mobilen Daten oder ihr ladet euch die Schnitzeljagd vorab herunter. Vor Ort startet ihr dann euren Bound und werdet Schritt für Schritt durch das Spiel geleitet. Unsere Bounds waren bisher immer sehr abwechslungsreich. Zunächst muss man einen Ort finden, das hat etwas von Geocaching, dort werden dann verschiedene Aufgaben gemeistert. Das können Wissens- oder Schätzfragen sein, Challenges wie Wettrennen, Ein Detail finden und fotografieren und mehr. Dabei werden Punkte gesammelt, was bei Kindern für einigen Ehrgeiz sorgen kann.
Es gibt übrigens keine starre Reihenfolge, ihr könnt ganz nach Lust und Laune die Ziele ansteuern, Orte und Aufgaben überspringen und den Bound abbrechen oder pausieren, um ein anderes Mal weiterzuspielen. Habt ihr eure Schnitzeljagd beendet, könnt ihr entscheiden, ob ihr eure Ergebnisse veröffentlichen wollt oder lieber nicht. Ihr könnt euch außerdem alles per Mail zuschicken lassen.
Actionbound für den Kindergeburtstag
Die Schnitzeljagden, die wir bisher getestet haben, waren interaktiv, kurzweilig und haben Geschichtswissen auf sehr unterhaltsame Art vermittelt. Sicher findet ihr unter den bestehenden Angeboten auch etwas Passendes für eine Kinderparty. Wer sich die Mühe machen möchte, eine eigene Schnitzeljagd zu erstellen, der sollte bedenken: in der kostenlosen Version können alle Nutzer*innen der Actionbound App euren Bound sehen und spielen. Seid also vorsichtig mit privaten Infos und vor allem Fotos oder greift auf die kostenpflichtige Actionbound-Version zurück, dann könnt ihr auch private bzw. geheime Bounds erstellen.
Ab welchem Alter ist Actionbound geeignet?
Die App ist nicht speziell für Kinder konzipiert. Letztlich kommt es bei der Nutzung vor allem auf die Altersangabe der jeweiligen Schnitzeljagd an. Diese sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden, denn wenn es zu schwierig ist, kann leicht Frust aufkommen. Ich würde Actionbound ab dem Grundschulalter empfehlen, wenn die Kinder schon lesen und schreiben können, sonst ist der Eigenanteil eher gering. Mein Tipp: Spielt lieber mit Tablet, das ist für Kinder etwas einfacher, weil die Inhalte dann nicht so klein sind.
Spaß mit Lerneffekt
Ich bin wirklich begeistert von den Bounds, die wir bisher gespielt haben. Allerdings waren das alles professionell erstellte Inhalte von Museen oder der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Private Bounds oder von Schulklassen etc. würde ich eher nicht spielen, denn Qualität und Richtigkeit werden nicht überprüft. Ich finde, es ist eine tolle Möglichkeit, um auf sehr unterhaltsame Weise etwas Geschichtswissen zu vermitteln. Meiner Tochter macht das auch viel Spaß. Und das ein oder andere Neue hab auch ich als Historikerin schon mitgenommen. Bei der nächsten Städtereise werde ich definitiv vor Ort schauen, ob es spannende Bounds für's Sightseeing gibt.
Ihr seid App-Fans? Dann schaut euch auch unser Video an.