Gartenarbeit ist schon lange nicht mehr nur ein notwendiges Übel, sondern dient vielen von uns als sehr effizientes Instrument zum Abschalten, Durchatmen und Achtsamkeit üben. Damit auch anstrengendere Arbeiten wie das Heckenschneiden nicht zu nervenaufreibend werden, ist natürlich das richtige Werkzeug notwendig. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede in Qualität und Preis. Der aktuelle Akku-Heckenschere-Test von Stiftung Warentest hilft euch dabei, einen ersten Überblick zu gewinnen und die beste Wahl zu treffen.
- 1.Akku-Heckenschere-Test: Die besten Modelle im Überblick
- 2.Akku-Heckenschere-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Akku-Heckenschere-Test: Die besten Modelle im Detail
- 3.1."Arcurra 18/55" von Einhell
- 3.2."Lycos 40/500 H Set" von Wolf-Garten
- 3.3."HLA 56" von Stihl
- 4.Heckenpflege: Darauf solltet ihr achten
- 4.1.Standard- oder Langstiel-Heckenschere: Was sind die Vor- und Nachteile?
- 4.2.Wann sollten Hecken gepflanzt werden?
- 4.3.Wie oft sollten Hecken geschnitten werden?
- 4.4.Wann sollten Hecken geschnitten werden?
- 4.5.Wie können Heckenscheren gepflegt werden?
Akku-Heckenschere-Test: Die besten Modelle im Überblick
Seit 2017 hat Stiftung Warentest insgesamt 15 Akku-Heckenscheren getestet, darunter fünf mit Stiel-Verlängerung. Von den getesteten Modellen schnitten sieben "gut" und weitere sieben immerhin "befriedigend" ab. Eine Standard-Heckenschere fiel leider mit einem "Mangelhaft" durch. Diese drei Akku-Scheren konnten besonders punkten und werden euch bei der Gartenarbeit gute Dienste leisten.
Akku-Heckenschere-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest hat die Akku-Heckenscheren in sechs Disziplinen getestet, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Für das Kriterium "Schneiden" (35 %) ermittelten die Tester*innen, wie gut die Geräte dünne, mittlere und starke Äste schneiden. Dabei wurden unter anderem der Arbeitsfortschritt, die Sauberkeit der Schnittflächen, das Erfassen der Äste, die Schnittkraft sowie die Blockierneigung untersucht.
In der Disziplin Handhabung (30 %) überprüfte ein Experte die Gebrauchsanleitung und drei Nutzer*innen die Manövrierfähigkeit, den Griffkomfort der vorderen und hinteren Griffe, Schalter, Vibrationen und Geräusche. Weiterhin wurden die Reinigung und Lagerung sowie die Nutzung des Akkus und Ladegeräts getestet. Die Stiel-Verlängerung wurde außerdem anhand des Verlängerungskomforts, des Gurtes und der Eignung der Winkelverstellung für den Schnitt von Bodendeckern bewertet.
Im Punkt Akku- und Ladegerät (15 %) wurde die Arbeitszeit je Vollladung und 15-minütiger Kurzladung geprüft. Zudem wurde untersucht, ob eine Tiefenentladung den Akku schädigen kann und ob durch eine Überladung Schäden entstehen. Die Haltbarkeit (15 %) wurde im Dauertest auf die Probe gestellt, die Sicherheit (5 %) wurde akribisch von Expert*innen unter die Lupe genommen. Zusätzlich wurden die Geräte auf Schadstoffe (0 %) geprüft.
Akku-Heckenschere-Test: Die besten Modelle im Detail
"Arcurra 18/55" von Einhell
Die "Arcurra 18/55" von Einhell (Art.-Nr.: 3410920) konnte mit der Gesamtnote 1,9 (Gut) den Testsieg unter den Standard-Heckenscheren einfahren. Besonders gut schnitt die beste Heckenschere mit Akku im Test in den Disziplinen Haltbarkeit (1,0,), Sicherheit (1,0) und Schadstoffe (1,0) ab, wo sie durchgängig ein "Sehr gut" erhielt. Gute Noten gab es immerhin fürs Schneiden (2,1), die Handhabung (2,1) sowie Akku und Ladegerät (2,3).
Dennoch bemängelten die Expert*innen, dass das Gerät in nur zwei Längen einstellbar ist. Dafür hat es mit 270 cm vom Griff bis zur letzten Klinge aber die größte nutzbare Länge. Der hintere Griff ist außerdem drehbar, das erleichtert den Trapezschnitt. Zudem gehört das Einhell-Modell zu den wenigen Produkten, die starke Äste von mehr als 12 mm Dicke gut schneiden.
"Lycos 40/500 H Set" von Wolf-Garten
Die "Lycos 40/500 H Set" von Wolf-Garten (Art.-Nr.: 41AS4HIR650) schnitt mit der Gesamtnote 1,9 ebenfalls "gut" ab. Bestnoten gab es in den Punkten Haltbarkeit und Sicherheit (beides 1,0). "Gut" wurde die Standard-Heckenschere außerdem in den Disziplinen "Akku und Ladegerät" (1,6), "Schadstoffe" (1,9) und "Schneiden" (1,7) bewertet. Für die Handhabung gab es immerhin ein "Befriedigend" (2,8).
Unter den Standard-Scheren konnte das Wolf-Garten-Gerät das beste Schnittergebnis einfahren. Vor allem der Formschnitt wurde von den Tester*innen gelobt, aber auch die kraftvolle Leistung bei dicken Ästen. Leider ist das Modell laut Stiftung Warentest etwas unhandlich, was auch an seinem vergleichsweise hohen Gewicht von 4,2 kg liegt. Dafür ist der hintere Griff drehbar, was den Trapezschnitt sehr erleichtert.
"HLA 56" von Stihl
Die "HLA 56" von Stihl (Art.-Nr.: HA01-200-0011) ist die beste Stiehl-Heckenschere, aber auch das teuerste Produkt im Test. Ein "Sehr gut" gab es für die Haltbarkeit (0,6), die Sicherheit (1,0), Akku und Ladegerät (1,3) sowie die Schadstofffreiheit (1,0). In der Disziplin "Schneiden" erhielt das Gerät eine "gute" Note (1,7), allein im Punkt Handhabung reichte es nur zu einem "Befriedigend" (3,1).
Gerade dünne Äste kappt das Stihl-Modell laut Stiftung Warentest sehr gut. Es gehört außerdem zu den vier Produkten, die starke Äste von mehr als 12 mm Dicke gut schneiden können. Das Gerät eignet sich besonders für hohe Hecken und ermöglicht mit 4 Amperestunden die längste Arbeitszeit aller Testmodelle, nämlich 107 Minuten. Die nutzbare Länge der einzigen "gut" bewerteten Langstiel-Schere ist mit 177 cm die geringste und unveränderbar. Zudem ist das Gerät die zweitschwerste Schere im Test. Leider wird sie ohne Tragegurt geliefert, was die Handhabung etwas schwieriger macht.
Heckenpflege: Darauf solltet ihr achten
Standard- oder Langstiel-Heckenschere: Was sind die Vor- und Nachteile?
Standard-Heckenscheren eignen sich besonders für niedrige und mittelhohe Hecken, da sie meist leichter als langstielige Modelle sind. Zudem haben sie ein etwas längeres Schwert.
Langstiel-Heckenscheren sind wegen ihrer Länge vor allem für hohe Hecken und Bodendecker geeignet. Die Schaftlänge ist meist verstellbar, teilweise stufenlos. Sollte eine Stelle mal schwerer zugänglich sein, können solche Modelle sich oft auch anwinkeln lassen.
Wann sollten Hecken gepflanzt werden?
Falls ihr Laubhecken pflanzen wollt, ist der frühe Herbst die beste Zeit dafür. Dann ist der Boden nämlich noch warm, sodass sich schnell neue Wurzeln bilden können. Dadurch steig die Wahrscheinlichkeit, dass eure Hecken den Winter gut überstehen. Falls ihr schon im August tätig werden wollt, eignen sich auch immergrüne Laub- und Nadelhölzer zur Heckenpflanzung. Diese brauchen etwas länger, um ordentlich einzuwurzeln.
Wie oft sollten Hecken geschnitten werden?
Wie oft ihr eure Hecke schneiden müsst, hängt vor allem von der Schnittart ab. Den Erstschnitt, der ruhig großzügiger sein darf, tätigt ihr im Anfangsjahr am besten immer wieder, damit die Hecke unten dichter wird. Sobald die Hecke die gewünschte Höhe erreicht hat, müsst ihr die Triebe in der Regel nur noch einmal im Jahr kürzen. Ausnahmen bei der Regelmäßigkeit des Formschnitts sind schnell gedeihende Pflanzen wie z.B. Liguster und langsam wachsende Exemplare wie Thuja-Bäume.
Solltet ihr das Schneiden eurer Hecke in der Vergangenheit etwas vernachlässigt haben und eure Hecke bereits wild wuchern, könnt ihr beim Rückschnitt ordentlich zulangen. Eine Trapezform erhaltet ihr, wenn ihr die Hecken oben schmaler als unten schneidet. Ein großer Vorteil dieses Schnitts: Die Hecken bekommen gleichmäßig Licht, werden dichter und halten Schneelast besser stand. Hierfür schneidet ihr erst die Seiten von unten nach oben kürzen und dann die Spitze.
Wann sollten Hecken geschnitten werden?
Auch der Zeitpunkt des Heckeschneidens hängt vor der Art des Gewächses ab. So bekommen laubabwerfende Arten im Winter ihren Hauptschnitt – solange es nicht frostet. Immergrüne Laub- und Nadelhölzer sollten ihren Formschnitt im Hochsommer erhalten.
Achtung: Weil im Frühjahr und Sommer Brutzeit ist, dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz zwischen dem 1. März und 30. September nur "schonende Form- und Pflegeschnitte" getätigt werden. Vorsichtshalber solltet ihr natürlich vor dem Schneiden trotzdem immer nach brütenden Vögeln Ausschau halten.
Wie können Heckenscheren gepflegt werden?
Damit ihr möglichst lange Freude an eurer neuen Heckenschere habt, solltet ihr folgende Punkte beachten:
- Trockenheit: Es sollte niemals bei Regen oder Feuchtigkeit getrimmt werden, denn schon feuchte Hecken können die empfindliche Elektronik bei Akku- und Elektroheckenscheren beschädigen.
- Kein Metallkontakt: Auch durch Metall können die Klingen mechanisch beschädigt werden. Maschendrahtzäune, Stacheldraht und Co. sollten also bei der Nutzung einer Akku-Schwere definitiv gemieden werden.
- Schutzhülle: Damit die Messer gut geschützt sind, solltet ihr euch eine Schwert-Hülle zulegen.
- Sicher verstauen: Am besten hängt ihr eure Akku-Heckenschere entweder an der dafür vorgesehenen Öffnung auf oder verstaut sie so, dass sie nicht herunterfallen und im schlimmsten Fall jemanden verletzen kann.
- Regelmäßige Reinigung: Zu einer guten Pflege gehört auch, dass ihr eure Heckenschere nach jeder Nutzung ordentlich (ggf. mit Öl) reinigt und danach trocken reibt. Achtung: Unbedingt vorher den Akku entfernen!
- Akku schützen: Auch beim Akku sind einige Punkte zu beachten: So solltet ihr ihn möglichst vor extremer Hitze und Frost sowie vor Nässe schützen, um Schäden zu vermeiden. Zudem kann häufiges Schnellladen dem Akku auf Dauer schaden und solltet deshalb vermieden werden.
- Schere schleifen: Damit die Schere weiterhin gute Arbeit leistet, könnt ihr sie nach ca. 50 Betriebsstunden schleifen lassen. Hierfür könnt ihr entweder den Anbieter kontaktieren oder einen entsprechenden Fachhändler aufsuchen.
Quelle: Stiftung Warentest
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