Fast ein Drittel aller Babys leidet laut Expert*innen unter trockener Haut, doch ist ein regelmäßiges Eincremen überhaupt notwendig? Es kommt auf die Eigenschaften der Haut an. So kann eine spezielle Baby-Creme durchaus Vorteile für die zarte Babyhaut haben, doch übertreiben solltet ihr das Eincremen bei normaler und unauffälliger Haut dennoch nicht. Wann und wie oft die Verwendung von Baby-Cremes sinnvoll ist und worauf wir achten sollten.
Baby-Cremes: Ist das Eincremen bei Babys sinnvoll?
Nach der Geburt muss sich die Haut eures Babys auf die neue Umgebung sowie Luft, Kälte und Wärme anpassen und neigt in den ersten Lebensmonaten daher oft zu Trockenheit. Spätestens, wenn ihr mit dem Baden beginnt, wird eine Feuchtigkeitszufuhr von außen empfohlen – übertreiben solltet ihr es mit dem Eincremen jedoch nicht.
Vor allem bei normaler Haut ist in Sachen Babypflegeprodukten laut Hebammen und Kinderärzt*innen weniger oft mehr – Baby-Creme eingeschlossen. Das bedeutet, dass bei einer unauffälligen Haut regelmäßiges Eincremen in Maßen, etwa zwei- bis dreimal die Woche bzw. nach dem Baden, mit einer milden Creme ausreichend ist. So ist die Haut eures Lieblings vor dem Austrocknen geschützt und die natürlichen Hautfunktionen werden unterstützt.
Bei trockener bis sehr trockener sowie zu Neurodermitis neigender Haut könnt ihr hingegen täglich zu einer speziellen Baby-Creme greifen, um die Hautbarriere zu stärken, gereizte Haut zu beruhigen und Hautirritationen vorzubeugen.
Auch dann ist die Verwendung einer Baby-Creme sinnvoll:
- im Winter zum Schutz vor Kälte und Wind (mit einer besonders fetthaltigen und wasserfreien Wetter- und Windschutzcreme speziell für Babys)
- bei trockener Heizungsluft und niedriger Luftfeuchtigkeit
- bei häufigem Baden
- Sonnencreme beim Aufenthalt in der Sonne
Ob für das Gesicht oder den Körper: Wichtig ist, dass die Baby-Creme auf die Hautbedürfnisse von Babys abgestimmt, parfümfrei, rückfettend und feuchtigkeitsspendend ist sowie keine unnötigen Inhaltstoffe enthält, da diese Allergien auslösen können. Zudem sollte die Creme schnell einziehen und sich leicht verteilen lassen.
Gut zu wissen: Die Haut von neugeborenen Babys ist noch sehr dünn und der natürliche Säureschutzmantel, der unter anderem vor Keimen, Kälte und anderen äußeren Umwelteinflüssen schützt, ist noch nicht vollständig ausgereift. Somit hat das regelmäßige – aber nicht übermäßige – Eincremen mit einer milden Baby-Creme positive Auswirkungen auf die Haut und beugt Rötungen sowie schuppiger Haut vor.
Welche Baby-Creme für welche Körperpartien?
Für den Körper, das Gesicht sowie für die Hände und Füße könnt ihr dieselbe Baby-Creme verwenden. Für sehr trockene Gesichtshaut sind zarte Pflegecremes geeignet, wohingegen ihr im beanspruchten und daher sehr empfindlichen Windelbereich zu einer Wundschutzsalbe (zum Beispiel mit Zink) greifen solltet, um unter anderem einer Windeldermatitis und einem wunden Po vorzubeugen.
Baby-Cremes: So klappt das Eincremen
Vor allem frisch gebackene Eltern stellen sich oft die Frage, wie man beim Eincremen am besten vorgeht, aber ihr werdet sehen: Übung macht den Meister und schon bald habt ihr eine wunderschöne Eincreme-Routine, die sowohl euer Neugeborenes als auch ihr genießen werdet. Wichtig ist, dass ihr für eine entspannte Atmosphäre sorgt, in der sich euer Baby wohlfühlt.
Bevor ihr mit dem Eincremen beginnt, verteilt ihr die Baby-Creme in euren Händen und tragt diese dann in langsamen Bewegungen auf den Körper bzw. das Gesicht eures Schatzes auf. Das Eincremen könnt ihr dann mit einer sanften Baby-Massage sowie Streicheleinheiten verbinden und somit das Wohlbefinden eures kleinen Lieblings steigern und gleichzeitig körperliche Nähe schaffen.
Tipp: Feuchte Haut ist aufnahmefähiger als komplett trockene und die Baby-Creme zieht noch besser ein. Tupft die Haut nach dem Baden am besten nur zart ab und cremt dann euer Baby ein. Achtet außerdem darauf, dass sowohl eure Hände als auch der Raum gemütlich warm sind (ca. 22 °C) oder helft bei Bedarf mit einer Wärmelampe nach.
Nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung von Babys, doch hin und wieder müssen auch die Haare gewaschen werden. Mit den Tipps im folgenden Video klappt das Haarewaschen wie geschmiert!
Baby-Cremes: Was gibt es beim Kauf zu beachten?
Trockene und gerötete Hautstellen kommen vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt häufig vor, doch meist reguliert sich die trockene Haut im Laufe der Zeit von selbst. Um einer Trockenheit vorzubeugen, könnt ihr die Haut eures Babys etwa zwei- bis dreimal pro Woche mit einer feuchtigkeitsspendenden Baby-Creme verwöhnen. Folgende Eigenschaften sollte eine Baby-Creme haben:
- Natürliche Inhaltsstoffe: Achtet darauf, dass die Baby-Creme hochwertige und natürliche Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Panthenol, Calendula, Mandelöl oder Sheabutter, enthält. Diese Inhaltsstoffe sind auf die Besonderheiten zarter Babyhaut abgestimmt und unbedenklich.
- Frei von Parfüm und Duftstoffen: Eine gute Baby-Creme enthält weder Parfüm noch Duftstoffe und auch Silikone, Mineralöle, Mikroplastik, Paraffine, Alkohol sowie Parabene haben darin nichts verloren.
- Rückfettend: Bei der Verwendung einer rückfettenden Baby-Creme bleibt ein feiner Film auf der Haut zurück, die einem Feuchtigkeitsverlust vorbeugt und die Haut nachhaltig vor Umwelteinflüssen schützt.
Gut zu wissen: Eine hochwertige Baby-Creme ist klinisch sowie dermatologisch auf Hautverträglichkeit getestet und weist einen hautfreundlichen pH-Wert auf.
Warum haben Babys häufig trockene Haut?
Die Haut von neugeborenen Babys ist um einiges dünner als bei uns Erwachsenen und zudem noch nicht vollständig entwickelt – dementsprechend empfindlich reagiert sie auf bestimmte Umwelteinflüsse. Gleichzeitig kann Feuchtigkeit aufgrund der dünneren Hornschicht schneller entweichen und auch die Talgdrüsen arbeiten in den ersten Monaten noch auf Sparflamme, weshalb der schützende Fettfilm noch sehr dünn ist.
Das sind die gängigsten Hauttypen bei Neugeborenen und Babys:
- normale und unauffällige Haut
- trockene bis sehr trockene Haut
- zu Neurodermitis neigende Haut
- sensible und empfindliche Haut
Wie könnt ihr trockene Haut bei eurem Baby erkennen?
Oft ist die Angst bei Mamis und Papis groß, dass trockene Hautstellen bei ihrem kleinen Schatz auf Neurodermitis oder eine andere Hautkrankheit hindeuten. Allerdings ist trockene Haut bei Neugeborenen und Babys keine Seltenheit.
Neben leichten Rötungen könnt ihr trockene Haut bei eurem Baby an rauen, schuppigen und manchmal leicht rissigen Hautstellen feststellen. Zudem reagiert trockene Haut bei Neugeborenen oft empfindlich auf bestimmte Kleidungsstücke.
Gut zu wissen: Häufig tritt trockene Haut zwar im Gesicht und am Bauch auf, kann aber auch auf dem ganzen Körper vorkommen. Seid ihr euch unsicher, was die Hautbeschaffenheit eures Babys angeht, sprecht am besten mit eurer Hebamme oder der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt.