Hebammen empfehlen frischgebackenen Müttern häufig, dass Babys in den ersten Wochen kaum Hautpflege benötigen. Hautexperten hingegen sagen, dass Babyhaut eine gewisse Feuchtigkeitspflege durch Cremes benötigt. Aber welche Creme ist die richtige? Bis auf zwei sehr bekannte Marken bewertet Öko-Test im Vergleich fast alle Babypflegecremes "sehr gut".
Es ist ein Thema, bei dem sich die Geister wirklich scheiden: Die Babypflegeindustrie setzt darauf, dass Eltern glauben, ihre Neugeborenen müssten Tag und Nacht eingeschmiert werden. Dabei bestätigen Hebammen, das gerade die Haut von Neugeborenen noch am wenigsten Pflege benötigt.
Anders sieht es dann aus bei Babyhaut, die durch Wind und Wetter sowie Sonneneinstrahlung vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Hier sollten wir Eltern für den nötigen Schutz sorgen. Doch wie viel zu viel ist, dass muss jede Familie individuell abwägen und jedes Baby hat eine andere Haut, nach deren Ansprüchen man sich richten sollte.
Der Großteil der Babycremes ist gut zur Babyhaut
Doch die gute Nachricht für alle Eltern, die ihr Baby sehr gern eincremen: 19 von 22 getesteten Babypflegecremes kann Öko-Test im Test 09/2020, der jetzt nochmal aktualisiert wurde, ohne Bedenken empfehlen. Sie sind frei von problematischen Inhaltsstoffen und gut zur Babyhaut. Unter den mit "sehr gut" bewerteten Cremes sind alle getesteten Naturkosmetikprodukte. Bei diesen Marken macht ihr also nichts falsch und seid auf der sicheren Seite.
Doch auch die Babycremes von Rossmann und weiteren Drogerien und Discountern haben mit "sehr gut" abgeschnitten und sind zu empfehlen. Wer also am ehesten auf den Preis schaut, der kann durchaus auch die günstige Pflege kaufen und fügt seinem Baby keinen Schaden zu. Lediglich in Sachen Nachhaltigkeit ist Naturkosmetik immer die bessere, aber auch teurere Wahl.
Diese zwei Babycremes fielen als problematisch auf
Nivea und Penaten sind beides bekannte Marken, denen Eltern vertrauen. Doch im Vergleichstest bei Öko-Test fiel die Nivea BabySoft Pflege-Creme und die Penaten Pflegecreme Gesicht & Körper leider durch. In beiden Pflegecremes fand das Labor im Test von 09/2020 Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die teilweise krebserregend sein können. Sie würden zudem Paraffine enthalten, die mit MOAH verunreinigt sein können.
Im damaligen Test enthielt die Penaten Pflegecreme zudem einen weiteren problematischen Stoff: Butylhydroxytoluol (BHT). Doch mittlerweile verzichtet die Firma Johnson & Johnson auf diesen Inhaltsstoff und die Creme erreichte im neueren Testspecial04/2012 ein "ausreichend". Negativ aufgefallen ist im Test auch noch eine weitere Discounter-Creme, die synthetische Polymere enthält und daher bedenklich für die Umwelt sei.
Die gesamten Testergebnisse aus Heft 09/2020, sowie die und weitere Details zum Babypflegecreme könnt ihr euch bei Öko-Test ansehen und erwerben.
Vorsichtige Babypflege!
Bei der Babypflege (wie übrigens auch beim Baby baden) heißt es wirklich: Weniger ist mehr. Definitiv gibt es auf dem Markt eine endlose Zahl an Produkten, die uns Eltern suggerieren, das wir sie bräuchten. Jedoch verträgt auch nicht jedes Kind so viel Hautpflegeprodukte.
Doch wenn euer Baby wirklich schwierige Haut habe sollte, dann müsst ihr sowieso euren Hautarzt befragen. Daher seid am besten vorsichtig mit der Verwendung allzu vieler Pflegecremes und haltet euch an eure Hebamme oder die Kinderärztin.
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