Ob Kuchen, Auflauf, Ofengemüse oder Plätzchen: Ein Backofen kommt im Familienalltag zu allen möglichen Anlässen zum Einsatz. Umso blöder, wenn das heimische Gerät den Geist aufgibt und wir uns plötzlich um einen Ersatz kümmern müssen. Die gute Nachricht: Aktuell gibt es richtig gute moderne Geräte, die teilweise sogar über einen Selbstreinigungsmodus verfügen. Stiftung Warentest hat sich im Backofen-Test Modelle mit und ohne Pyrolyse genauestens angeschaut und die Sieger der jeweiligen Kategorien gekürt. Die Backofen-Testsieger und worauf ihr beim Kauf achten solltet.
- 1.Backofen-Test: Die Testsieger im Überblick
- 2.Backofen-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Backofen-Test: Die Testsieger im Detail
- 3.1.Bosch HBG579BS0
- 3.2.Constructa CF4M98062
- 3.3.Bosch HBG632TS1
- 3.4.IKEA Eftersmak
- 4.Backofen-FAQ: Die wichtigsten Fragen & Antworten
- 4.1.Auf was muss man beim Kauf eines Backofens achten?
- 4.2.Was sollte ein moderner Backofen haben?
- 4.3.Wie viel kostet ein Backofen im Durchschnitt?
- 4.4.Sind Backofen Stromfresser?
Backofen-Test: Die Testsieger im Überblick
Im Laufe der Jahre hat Stiftung Warentest insgesamt 21 elektrische Einbaubacköfen auf Herz und Nieren geprüft, darunter elf Modelle mit und zehn ohne Pyrolyse. Ein kleiner Dämpfer vorweg: Die Expert*innen mussten feststellen, dass der Selbstreinigungsmodus leider kein Selbstläufer ist. Stattdessen müssen die meisten Geräte zunächst manuell gereinigt werden. Das sind die Sieger der jeweiligen Kategorien:
Backofen-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest hat die verschiedenen Backofen-Modelle in sieben Kategorien geprüft, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Am wichtigsten war den Tester*innen natürlich das Backen (35 %). Hierfür wurde die Wärmeverteilung auf beiden Ebenen unter Verwendung von Ober- und Unterhitze sowie Heißluft untersucht. Auch die Performance des Normal- und Energiesparmodus ging in die Bewertung mit ein. Die Grillfunktion (5 %) wurde anhand der Bräunung einzelner Toastscheiben beurteilt.
Für die Disziplin "Temperatur und Dauer" (10 %) haben sich die Expert*innen den Zeitbedarf zum Aufheizen und Backen sowie das Temperatur einstellen und halten genauer angeschaut. In die Bewertung der Handhabung (20 %) fielen unter anderem die Gebrauchsanleitung, die Erstinstallation und die Bedienung der Elemente. Bei der Benotung der Reinigung (10 %) wurden sowohl die Pyrolyse-Reinigungsprogramme als auch das händische Reinigen berücksichtigt.
Die Sicherheit (10 %) wurde anhand der Oberflächentemperaturen sowie der verschiedenen Schutzvorkehrungen geprüft. Zu den Umwelteigenschaften (10 %) zählten sowohl der Geräuschpegel als auch der Energieverbrauch.
Backofen-Test: Die Testsieger im Detail
Bosch HBG579BS0
Das Modell HBG579BS0 von Bosch wurde von Stiftung Warentest 2023 mit der Gesamtnote 2,2 zum Backofen-Testsieger mit Pyrolyse gekürt. Sehr gute Noten gab es für die Grillfunktion und die Sicherheit des Geräts. Gut schnitten das Backen, die Handhabung sowie die Temperaturen und der Zeitbedarf ab. Für die Umwelteigenschaften gab es "nur" ein "Befriedigend": Der Geräuschpegel schnitt zwar gut ab, allerdings besteht beim Energieverbrauch Verbesserungsbedarf. Punktabzug gab es außerdem für die nur "ausreichende" Reinigung: Die manuelle Reinigung erwies sich als schwierig und ist zudem essenziell für ein befriedigendes Ergebnis des Pyrolyseprogramms.
Die maximale Gesamtleistung des Geräts liegt bei 3.600 W, die Stromkosten durchschnittlich bei 41 € pro Jahr. Der Backofen erreicht Temperaturen zwischen 30 und 275 °C. Er wird mit einem Backblech, einer Fettpfanne und einem Grillrost geliefert, besitzt allerdings keine Teleskopschienen. Dafür verfügt das Bosch-Modell über eine "Schnelles Aufheizen"-Funktion und verschiedene Automatikprogramme. Neben dem versenkbaren Drehregler wird das Gerät über Sensortasten bedient.
Constructa CF4M98062
Auch das Modell CF4M98062 von Constructa konnte mit der Gesamtnote 2,2 ein gutes Ergebnis einfahren. Sehr gut schnitt der Backofen in den Kategorien Sicherheit und Grillen ab. Gute Noten gab es für die Backleistung, Temperaturen und Dauer sowie die Handhabung. Auch hier wurden der Energieverbrauch und die manuelle Reinigung moniert.
Wie beim Bosch-Modell liegt die maximale Gesamtleistung des Geräts bei 3.600 W. Die durchschnittlichen Stromkosten sind mit 42 € pro Jahr nur minimal höher. Auch dieser Backofen erreicht Temperaturen zwischen 30 und 275 °C, allerdings wird die Backofentür etwas weniger heiß. Der CF4M98062 wird ebenfalls mit einem Backblech, einer Fettpfanne und einem Grillrost geliefert. Zu den Programmen gehören eine "Schnelles Aufheizen"-Funktion sowie verschieden Automatikprogramme. Einen Drehregler gibt es hier nicht, die Steuerung erfolgt ausschließlich über Sensortasten. Teleskopschienen sind nicht integriert, können aber separat gekauft und eingebaut werden.
Bosch HBG632TS1
Der Testsieger unter den Backofen ohne Pyrolyse ist das Modell HBG632TS1 von Bosch. "Der günstigere der beiden Bosch backt leise, schnell und durchweg sehr gut", loben die Tester*innen. Auch die Grillfunktion überzeugt mit guten Teilnoten. Sehr gut wurde die Tatsache bewertet, dass der Ofen die eingestellte Temperatur zuverlässig hält. Im Gegensatz zu den selbstreinigenden Geräten besitzt der HBG632TS1 sogar drei Teleskopschienen, sodass sich die zubereiteten Gerichte bequem ‧herausnehmen lassen. Abzüge gab es für die Reinigung, da der Edelstahl anfällig für Fingerabdrücke ist.
Auch dieses Bosch-Modell hat eine maximale Gesamtleistung von 3.600 W. Während die Minimaltemperatur wie bei den Pyrolyse-Geräten bei 30 °C liegt, erreicht der HBG632TS1 mit 300 °C eine etwas höhere Maximaltemperatur. Ein Backblech ist hier nicht vorhanden, dafür aber eine Fettpfanne und ein Grillrost. Im Gegensatz zu den beiden bereits vorgestellten Modellen ist hier Unterhitze nicht separat, sondern nur in Kombination mit Oberhitze schaltbar. Und auch eine Umluft-Funktion sucht man leider vergeblich. Mit einer maximalen Ofentür-Temperatur von 36 °C ist das Gerät besonders sicher – ideal also für Familien mit kleinen und größeren Kindern.
IKEA Eftersmak
Ein echter Preis-Leistungs-Hit ist das Modell EFTERSMAK von IKEA, das die Gesamtnote 2,1 einfahren konnte. Zwar heizt der Backofen etwas langsam und backt und grillt ziemlich laut, dafür tut er beides aber sehr gut. Auch die eingestellte Temperatur wird sehr gut beibehalten, die Grundreinigung erfolgt auch hier manuell. Besonders gut finden die Tester*innen die Kindersicherung in Form einer Backofentürverriegelung. Achtung: Der Netzstecker ist bei der Auslieferung nicht mit dem Gerät verbunden und sollte von einem Elektriker oder einer Elektrikerin angebracht werden.
Die minimale Temperatur liegt hier etwas höher als bei den anderen Modellen, nämlich bei 50 °C. Dafür könnt ihr sie bis auf 300 °C hochdrehen. Teleskopschienen gibt es keine, aber immerhin wird das Gerät mit einem Grillrost, einem Backblech und einer Fettpfanne geliefert. Letztere ist vergleichsweise breit und tief. Unterhitze kann beim Eftersmak getrennt geschaltet werden, die Bedienung erfolgt über einen versenkbaren Drehknopf und Sensortasten.
Der EFTERSMAK wird inzwischen von IKEA leider nicht mehr verkauft. Die Folgemodelle BEJUBLAD und FORNEBY liegen aber im gleichen Preissegment und sollten mindestens genau so gut performen wie das von Stiftung Warentest geprüfte Modell.
Backofen-FAQ: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Damit ihr auch wirklich die für euch richtige Wahl trefft, sind hier einige beliebte Fragen und Antworten, die für den Backofenkauf relevant sein könnten.
Auf was muss man beim Kauf eines Backofens achten?
Die Einschätzung von Stiftung Warentest gibt schon mal Aufschluss darüber, welche Geräte sicher, energieeffizient und leistungsstark sind. Falls ihr bei der Recherche noch etwas tiefergehen wollt, solltet ihr folgende Punkte im Auge behalten:
- Größe: Die Außenmaße spielen natürlich besonders bei einer Einbauküche eine Rolle. Aber auch die Innenmaße können relevant sein, wenn beispielsweise ein großer Truthahn oder eine andere Lieblingsspeise in den Ofen passen soll.
- Energieeffizienz: Wie energieeffizient ein Gerät ist, erkennt ihr am Energielabel. Am besten sind Modelle mit dem Label A+++. Inzwischen dürfen nur noch Geräte, die mindestens der Klasse A angehören, vertrieben werden.
- Stromverbrauch: Der Stromverbrauch wird pro Normbackvorgang in KWh sowohl für Ober- und Unterhitze als auch für Umluft auf dem Label angegeben. Ein guter Verbrauch liegt etwa bei 0,9 kWh für Ober-/Unterhitze und 0,7 kWh für Umluft.
- Funktionalität: Welche Funktionen euer Backofen haben sollte, hängt natürlich von euren persönlichen Bedürfnissen ab. Mit einem Umluftprogramm könnt ihr z. B. bis zu 20 % Energie sparen. Anderen ist es vielleicht wichtig, eine separat schaltbare Unterhitzefunktion nutzen oder das Gerät schnell aufheizen zu können. Mit Kindern im Haus lohnen sich ein Einschaltschutz sowie eine Türverriegelung.
- Hitzeschutztür: Eine Hitzeschutztür verhindert, dass Wärme entweicht und ist somit ebenfalls energieschonend.
- Selbstreinigungsfunktion: Bei der Pyrolyse heizt sich der Backofen auf mehr als 500 °C auf, wodurch Verschmutzungen zerfallen und als Asche zurückbleiben. Neben der Pyrolyse gibt es auch noch die Katalyse (Beschichtung an den Innenwänden, die ab 200 °C fetthaltige Rückstände auflöst) und die Hydrolyse (automatische Reinigung mit Spülmittel). Aber Achtung: Besonders bei der Pyrolyse wird sehr viel Energie verbraucht und oft ist es dennoch notwendig, den Ofen vorher manuell zu reinigen.
- Zeitschaltautomatik: Mit einer solchen Funktion kannst du das An- und Abschalten des Geräts automatisch steuern. Gut für den Komfort, aber natürlich nicht wirklich notwendig.
- Auszüge: Teleskopauszüge sorgen dafür, dass ihr Speisen besser in den Ofen hineinlegen und herausnehmen könnt. Wenn sie nicht integriert sind, können sie manchmal auch nachträglich installiert werden.
Was sollte ein moderner Backofen haben?
Ein moderner Backofen sollte auf jeden Fall über die vier Grundbetriebsarten verfügen: Ober- und Unterhitze, Umluft, Heißluft und Grillen. Inzwischen gibt es auch praktische Automatikprogramme, die mit Hilfe von Sensoren Fleisch, Beilagen und Co. auf den Punkt garen sollen. Es sollten mindestens vier Einschubebenen vorliegen. Das durchschnittliche Volumen liegt bei 35 bis 76 l.
Wie viel kostet ein Backofen im Durchschnitt?
Je nachdem, was euer Backofen alles können und wie viel hineinpassen soll, bewegt sich der Preis zwischen 300 und 750 €.
Sind Backofen Stromfresser?
Tatsächlich verbrauchen elektrische Backöfen im Vergleich mit anderen Haushaltsgeräten enorm viel Strom. Expert*innen schätzen sogar, dass ihr Stromverbrauch bis zu 10 % des Gesamtverbrauchs in Privathaushalten ausmachen kann. Zum Glück gibt es einige Tipps, mit denen ihr beim Backen ordentlich sparen könnt:
- Auf die Energieklasse achten
- Zu einem kleineren Modell greifen
- Aufs Vorheizen verzichten
- Modelle mit Hitzeschutztür kaufen
- Schüssel Wasser in den Ofen stellen & so Temperatur im Innenraum erhöhen
Quellen: Stiftung Warentest, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Verbraucherzentrale, GMX Energie
Der Backofen-Guide unserer GIGA-Kolleg*innen hilft euch ebenfalls bei der Kaufentscheidung: