Eins ist sicher: Kinder sollten nur mit Helm Laufrad oder Fahrrad fahren – und zwar mit einem, der richtig gut auf ihrem Kopf sitzt und sie optimal schützt. Wir zeigen euch die besten Kinderfahrradhelme aus dem letzten ADAC- und Stiftung-Warentest-Test (04/2022). Spoiler: Der Helm auf Platz 4 ist sogar richtig günstig. Und wir haben sechs Kaufkriterien gesammelt, die dabei helfen, den perfekten Helm für euer Kind zu finden.
- 1.Fahrradhelm-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest & ADAC im Überblick
- 2.Fahrradhelm-Test: So wurde getestet
- 3.Fahrradhelm-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest & ADAC im Detail
- 3.1.Abus Youn-I 2.0
- 3.2.Alpina Pico Flash
- 3.3.Casco Mini 2
- 4.6 Kaufkriterien: So findet ihr den perfekten Helm für euer Kind
- 4.1.#1 Die Form: Welches Modell schützt den kleinen Kinderkopf am besten?
- 4.2.#2 Verstellbarkeit: Ein guter Helm für Kinder "wächst mit"
- 4.3.#3 Gewicht: Je leichter, desto besser
- 4.4.#4 Atmungsaktivität: Ein gutes Belüftungssystem ist ein Muss
- 4.5.#6 Design & Tragekomfort: Euer Kind muss den Helm gern anziehen
Eltern kennen das: Besonders, wenn Kinder Radfahren lernen, und noch etwas wacklig unterwegs sind, stürzen sie häufiger. Aber auch sicher cruisende Schulkinder sind nicht vor Unfällen gefeit. Ein Fahrradhelm schützt im Ernstfall vor schweren Verletzungen. Denn er fängt einen Großteil der Energie ab, die bei einem Aufprall ohne Helm direkt auf den Kopf einwirken würde. Wir lassen da also nicht mit uns reden: Ohne Helm, fahren unsere Kinder kein Lauf- oder Fahrrad! Aber welcher soll es sein?
Fahrradhelm-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest & ADAC im Überblick
Beim aktuellen Fahrradhelm-Test von Stiftung Warentest und ADAC (04/2022) schnitten insgesamt fünf der 18 getesteten Kinder Fahrradhelme für 12 bis 100 Euro mit "gut" ab. Darunter ist auch der günstigste Helm des Discounters Lidl (Crivit), der es auf Platz 4 geschafft hat. Platz 1 belegt der Abus Youn-I 2.0, Platz 2 holte der Alpina Pico Flash und Platz 3 ging an den Casco Mini 2.
Fahrradhelm-Test: So wurde getestet
Mit ein ins Testurteil flossen die Aspekte Unfallschutz (50 Prozent), Handhabung (40 Prozent), Hitzebeständigkeit (5 Prozent) und Schadstoffe (5 Prozent). Gut zu wissen: Alle getesteten Helme puffern den Aufprall nach einem Sturz deutlich ab. Der perfekte Fahrradhelm für euer Kind ist aber der, der auf seinem Kopf optimal sitzt und den es gerne trägt – vielleicht wird es ja einen der drei am besten getesteten Kinderfahrradhelme.
Fahrradhelm-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest & ADAC im Detail
Abus Youn-I 2.0
Die Helme von Abus vereinen genau das, was einen guten Kinderfahrradhelm ausmacht. Sie haben coole Designs, sind in vielen unterschiedlichen (auch leuchtenden) Farben erhältlich und sind laut ADAC und Stiftung Warentest sehr sicher. Den Abus Youn-I 2.0 kürten die Expert*innen 2022 mit der Note 2,2 zum Testsieger.
Der Testsieger-Helm lässt sich dank griffigem, flexiblem Verstellrad leicht an die Kopfform eures Kindes anpassen und sorgt so für perfekten Halt. Die Schale ist sehr robust und so geformt, dass sie auch den Schläfen- und Nackenbereich schützt. Für eine gute Belüftung sorgen 8 Luftein- und 9 Luftauslässe, die durch Strömungskanäle verbunden sind. Super ist auch das integrierte Fliegengitter, das die kleinen Fahrer vor verirrten Bienen schützt.
Der Gurt am Kinn ist weich gepolstert. Größere Kinder können den Fahrradhelm mittels Steckschloss leicht öffnen und schließen. Wird es dunkel, sind unsere Kids mit dem Abus Youn-I 2.0 durch ein wahlweise leuchtendes oder blinkendes LED-Rücklicht und Reflektoren gut zu sehen. Der Helm eignet sich übrigens sowohl für Kinder und Jugendliche, als auch für Frauen mit schmalen Köpfen.
Alpina Pico Flash
Auch dieser Kinderfahrradhelm punktet mit Fliegengitter und vielen Lüftungsöffnungen, die gerade im Sommer einen Hitzestau zu vermeiden. Ein integriertes Schild schützt euer Kind vor direkter Sonneneinstrahlung und bietet bei Stürzen zusätzliche Sicherheit.
Der Kinderhelm Alpina Pico Flash punktet mit einer widerstandsfähigen 3-Shell Außenschale, ist leicht und trotzdem sicher. Individuell einstellen lässt er sich durch eine feine Rasterung. Gute Sichtbarkeit eures Kindes garantieren die auffälligen Designs in Neon- und Pinkfarben sowie ein Rücklicht am Hinterkopf. Das Modell bekam im Test die Note 2,4 und liegt im mittleren Preissegment.
Casco Mini 2
Auch der Casco Mini 2 (Testnote 2,4) bietet laut Stiftung Warentest und ADAC Sicherheit für unsere kleinen Fahrer. Der Fahrradhelm fürs Kleinkind und Kind lässt sich über ein leichtgängiges Größenverstellsystem optimal an den Kopf eures Nachwuchses anpassen. Polster sorgen für einen angenehmen Sitz. Gut gefällt uns auch die 360° Sichtbarkeit durch Reflex-Streifen bei allen Designs. Wer mag, kann den Helm individualisieren und die Seitenstreifen austauschen.
Ob Weiß, im Regenbogenlook, unifarben in Knallpink oder in Rennfahrer-Optik: Casco-Helme fallen auf. Der Mini 2 ist übrigens nicht nur als Fahrrad-, sondern auch als Skihelm zugelassen. Außerdem eignet sich seine Form gut für kleine Kinder, die noch auf Mamas oder Papas Fahrrad im Sitz mitfahren.
6 Kaufkriterien: So findet ihr den perfekten Helm für euer Kind
Fahrradhelme gibt es in den verschiedensten Größen, Formen, Designs und Preisklassen. Diese riesige Auswahl verunsichert schnell. Auf diese 6 Aspekte solltet ihr beim Kinderfahrradhelm-Kauf achten:
#1 Die Form: Welches Modell schützt den kleinen Kinderkopf am besten?
Nicht jeder Helm passt auf jeden Kopf. Deshalb ist es wichtig, verschiedene Modelle anzuprobieren. So merkt ihr schnell, welche Helmform und welche Polstergröße bei eurem Kind optimal sitzt. Probiert ihn ruhig auch mit einer dünnen Helmmütze für den Winter aus.
Neben dem Kopf soll ein Helm auch die Schläfen und den Nacken eures Kindes schützen. Dabei darf der Helm allerdings nicht zu tief im Nacken sitzen, weil sonst die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist.
#2 Verstellbarkeit: Ein guter Helm für Kinder "wächst mit"
Achtet darauf, dass es genügend Verstell-Möglichkeiten gibt, um den Helm an den wachsenden Kopf eures Kindes anzupassen. Richtig justiert und mit einer angenehmen Polsterung (manchmal gibt es hier unterschiedliche zum Wechseln) sitzt er über längere Zeit sicher am Kopf, ohne dass er unangenehm drückt oder wackelt. Expert*innen raten:
- Damit der Helm euer Kind optimal schützt, muss er waagerecht auf seinem Kopf sitzen – etwa zwei Finger breit über den Augenbrauen.
- Er darf weder in den Nacken, noch in die Stirn rutschen.
- Ist der innere Anpassungsring gespannt, soll der Kopf eures Kindes nur die Polster der Helmschale berühren.
- Die Gurtbänder müssen fingerbreit unter den Ohren des Kindes zusammenlaufen und ein Dreieck bilden.
- Der Kinnriemen ist optimal eingestellt, wenn noch zwei Finger zwischen den Hals des Kindes und das Band passen.
#3 Gewicht: Je leichter, desto besser
Ein Kinderhelm darf nicht zu schwer sein. Das Gewicht sollte etwa zwischen 200 bis 350 g liegen. Je kleiner das Kind ist, desto leichter sollte der Helm sein.
#4 Atmungsaktivität: Ein gutes Belüftungssystem ist ein Muss
Wird es warm und euer Kind schwitzt unter dem Helm ist das richtig unangenehm – und kann bis zur Überhitzung führen. Deshalb ist es wichtig, dass der Helm atmungsaktiv ist und ein gutes Belüftungssystem hat.
Beim Radfahren im Straßenverkehr ist es super wichtig, dass eure Kids gesehen werden. Daher sollte der Helm knallige, auffällige Farben haben. Wichtig sind Reflektoren oder LED-Lichter, damit die Kleinen im Dunklen besser zu erkennen sind. Natürlich braucht auch das Fahrrad eine entsprechende Beleuchtung.
#6 Design & Tragekomfort: Euer Kind muss den Helm gern anziehen
Klingt banal, ist aber beim Kauf nicht zu unterschätzen: Ein Helm schützt nur, wenn euer Kind ihn auch ganz selbstverständlich aufsetzt. Lasst es verschiedene sichere Modelle und Designs probieren. So kann euer Kind einen Fahrradhelm auswählen, der angenehm sitzt und den es auch anziehen mag.
Ein guter Helm muss optimal am Kopf sitzen, gepolstert und nicht zu schwer sein. Er sollte Luftlöcher aufweisen und die Trageriemen sollten fest verschließbar und leicht zu öffnen sein (zwischen Kinn und Gurt muss immer zwei Finger breit Platz sein).
Gut zu wissen
Voller Schutz
Unser Sohn ist ein leidenschaftlicher Biker und zwar von Anfang an. Einfach nur gemütlich geradeaus fahren war ihm schon mit drei nicht genug und schnell suchte er sich kleine Bodenunebenheiten und Rampen, um zu springen. Das war der Moment, in dem uns klar wurde, es muss nicht nur ein Sportbike von Early Rider her, sondern auch ein besserer Helm, ein einfacher Helm reichte einfach nicht mehr aus.
Wir haben uns dann für einen leichten Kinderhelm mit Kinnschutz von Bulls entschieden. Das Teil hat sich für uns mehr als gelohnt, denn ich bin mir sicher, dass wir sonst viele Stunden im Krankenhaus und in der Zahnarztpraxis verbracht hätten, um abgebrochene Zähne und gebrochene Nasen zu flicken.
Heute fährt er mit dem BMX über den Pumptrack, durch den Skatepark oder mit seinem Mountainbike im Wald die steilsten Berge runter – und trägt neben seinem Fullface-Helm natürlich auch Knieschoner und Ellenbogenschützer und einen Kinder-Brustpanzer von O'Neal. Der Helm leistet uns übrigens auch gute Dienste beim Schlittschuhlaufen und Inlineskaten.
Euer Kind hat seinen Helm selbst ausgesucht, diskutiert aber trotzdem immer wieder mal darüber, ob es ihn jetzt zum Radeln oder Roller fahren unbedingt aufsetzen muss? Geht als Eltern mit gutem Beispiel voran und setzt ebenfalls einen gut getesteten Helm auf.
Ein Helm rettet im Ernstfall Leben!
Stürzen kann leider auch der beste Fahrradfahrer – und ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h drohen bei Fahrradunfällen schwere Hirnschäden. Spätestens ab 16 km/h übersteht der Kopf einen Aufprall nicht mehr ohne Verletzungen, warnen Ärzte deshalb aus gutem Grund. Fahrradhelme retten Leben – von Kindern und Erwachsenen.
Vielleicht hat euer Kind Lust auf noch mehr Hobbies, die gut zu ihm passen? Wir hätten da ein paar schöne Ideen: